Schulung für die Führungskräfte der Kreisbrandinspektion

07.08.2021
Am vergangenen Samstag war Kerninhalt eines Schulungstages die Thematik „Großtierrettung“.

Um sich auf diese Einsatzlagen vorzubereiten waren Peter Berger mit seinem Team von der FF Pöring im Feuerwehrzentrum in Bad Kötzting zu Gast.

„Oftmals heißt das Stichwort Tierrettung“, so Kreisbrandrat Michael Stahl zum Auftakt des Schulungstages, zu dem neben den Mitgliedern der Kreisbrandinspektion auch etliche Tierärzte, Mitarbeiter von Tierkliniken und Dr. Reinhold Schoierer als Leiter des Veterinäramtes anwesend waren. Um auch bei Kontakt mit Großtieren gewappnet zu sein, sei dieser Tag gewählt worden, um sich speziell auf die dazu notwendigen Abläufe vorzubereiten. „Ausrüstung, Ausbildung, Abklären mit der Veterinärseite“, so Michael Stahl auf die anstehenden Punkte kommend mit denn man sich Einsatzlagen annähern will.

Dass Großtiere ein Teil von Einsätzen sein können, machte der die Schulung organisierende Kreisbrandmeister Richard Richter aufmerksam, sind im Landkreis Cham etwa 2.400 Pferde gemeldet. Zahlreiche Pferde sind allein bei den Großveranstaltungen in Bad Kötzting wie etwa Pfingstritt, Zugleistung oder der Rosserertag zugegen. Um sich auf diese Einsatzlagen vorzubereiten, galt dessen Gruß der Feuerwehr Pöring (Oberbayern), die sich seit über sechs Jahren mit diesem Thema auseinandersetzt, entsprechendes Equipment vorhält und auch eine enorme Einsatzerfahrung in diesem Segment mitbringt.

Peter Berger und Dr. Josefa Eisenreich schilderten die Entwicklung wie die im Landkreis Ebersberg beheimatete Feuerwehr auf diesen Einsatzpunkt kam. Ausgangspunkt war demzufolge die Beschaffung eines Versorgungsfahrzeuges mit Kran, welches prädestiniert war dieses Thema anzugehen und umzusetzen.

„Es gibt zwei Szenarien“, so der Referent einleitend. Einmal die Rettung von Tieren, etwa in Folge von Stürzen, so dass diese sich nicht mehr selbst befreien können, oder Evakuierungen in größerem Stil bei sich anbahnenden Hochwasserlagen. Im Landkreis Ebersberg sei man deshalb bei speziellen Alarmstichworten in die Alarmierung eingebunden.

„Bei Einsätzen mit Großtieren gelte es immer deren Kopf zu sichern, einen sicheren Platz für die Freilassung nach erfolgter Rettung zu definieren und von Anfang an einen sicheren Rückzugswege für die Einsatzkräfte und einen Fluchtweg für das Tier freizuhalten“, so Peter Berger. Mit einer Löschgruppe und einem Tierarzt an der Seite kann ein derartiger Einsatz abgearbeitet werden, so der Referent weiter, wohlwissend drauf hinzuweisen, dass es sich um einen Risikoeinsatz handelt. „Die Sedierung des Tieres ist dabei wichtig“, so Dr. Josefa Eisenreich ergänzend. Diese sei abhängig von dem Tier und am Verhalten des Tiers nach erfolgter Sedierung ablesbar. Die Einsatzkräfte haben deshalb das Verhalten des Tieres immer im Auge zu behalten, so die Tierärztin. Zu beachten sie auch das Personenmanagement, nachdem gerade derartige Einsatz von vielen Emotionen begleitet werden. Vielfach sind weitere Personen neben dem Einsatzkräften vor Ort und zudem ziehen diese Einsätze ein mediales Interesse nach sich, so die beiden Referenten auch Begleiterscheinungen erläuternd.

Nach der theoretischen Unterweisung stellte das Team der Feuerwehr Pöring deren Ausrüstung vor und zeigte anhand von Bespielen wie etwa Großtiere ohne weitere Verletzung der Tiere über Böschungen hochgezogen werden können oder mittels spezieller Netze auch unter Einbindung eines Kranes angehoben und etwa aus Gräben gerettet werden kann.