PSNV Feuerwehr

Aufgaben der PSNV-E

Hauptaufgabe der PSNV-E (Psycho-Soziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte) ist die Präventionsarbeit durch Aus- und Fortbildung der Führungskräfte sowie der Kameraden mit verschiedenen Unterrichtsmodulen. Weiter richtet sich unsere Unterstützung an alle Feuerwehrkameraden die an einem Einsatzort miteinander tätig sind oder waren. Unsere Ziele sind, Sie zu entlasten, Ihnen die Motivation für Ihren Dienst zu erhalten und psychische Schädigungen zu vermeiden.

So können wir Sie unterstützen:

  • Fortbildung und Prävention mit Unterrichtsmodulen

Diese sind im Einzelnen:

  • Stress im Feuerwehreinsatz und Möglichkeiten damit umzugehen
  • Kommunikation im Einsatz
  • Umgang mit Angehörigen an der Einsatzstelle

Diese Themen sind nicht statisch sondern werden den jeweiligen Bedürfnissen und Wünschen der einzelnen Feuerwehren angepasst. So ist es möglich die Inhalte für Führungskräfte oder für die Mannschaft zu optimieren.

Die Unterrichte können je nach Bedarf direkt von einem geschulten Mitglied der PSNV-E in einer Feuerwehr gehalten werden.

  • Einsatzbegleitung
  • Einzelgespräche
  • Einsatznachbesprechung

Wir sind weltanschaulich nicht gebunden und stehen ohne Unterschiede an allen am Einsatz Beteiligten zur Verfügung. Was wir bieten, ist keine Psychotherapie. Die Kameraden, die wir betreuen, sind nicht krank. Die Reaktionen auf schwere Einsätze sind normale Reaktionen auf ein unnormales Ereignis. Wir wollen mit unserer Tätigkeit verhindern, dass Kameraden erkranken. Im Einzelfall und mit Ihrer Zustimmung können wir Ihnen aber selbstverständlich eine geeignete therapeutische Hilfe vermitteln.

 

Kriesendienst Oberpfalz

Laut der DEGS-Studie des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit in Deutschland gerät ein Drittel der Bevölkerung einmal im Leben in eine psychosoziale Krise. Bundesweit leiden zirka sechs Millionen Menschen an einer Depression. Rund zehn Millionen sind von einer Angststörung betroffen. Laut dem DAK-Gesundheitsreport hat sich seit 1997 die Anzahl der Krankschreibungen auf Grund von seelischen Erkrankungen mehr als verdreifacht.

Diese Zahlen zeigen: Psychische Erkrankungen zählen zu den häufigsten Krankheitsbildern überhaupt. Allerdings führt nicht jede Krise oder belastende Situation bei allen Menschen gleich zu einer psychischen Erkrankung. Jedem Menschen wohnt eine Widerstandsfähigkeit inne. Diese Widerstandsfähigkeit hängt von vielen Faktoren ab: Persönlichkeit, Lebensumständen, emotionalen Bewältigungsstrategien sowie der körperlichen und seelischen Gesundheit – all das spielt eine Rolle, ob ein Mensch in eine Krise gerät und wie er diese bewältigt.

Die „Krisendienste Bayern“ sind ein Angebot zur Soforthilfe für die Bürgerinnen und Bürger Bayerns in psychosozialen Krisen. Geregelt sind sie über das Bayerische Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz. Dieses legt fest, dass jeder Bezirk eine Leitstelle mit einer einheitlichen Erreichbarkeit rund um die Uhr einrichten muss. Der Krisendienst Oberpfalz wird durch den Bezirk Oberpfalz und den Freistaat Bayern finanziert und hat seine Leitstelle in Schwandorf.  

Er verfügt über ein qualifiziertes und kompetentes Team aus Psycholog:innen, Sozialpädagog:innen und psychiatrische Fachpflegekräfte, bietet Menschen in psychosozialen Krisen eine Anlaufstelle und hilft ihnen durch eine frühzeitige Unterstützung.

Krisen gehören zum alltäglichen Leben und jeder Mensch bestimmt für sich selbst, wann eine Situation als Krise erlebt wird. Uns ist wichtig, jedes Anliegen individuell zu begleiten, gemeinsam nach Wegen zu suchen und bei Bedarf die Angebote des Gesundheitswesens der Oberpfalz passgenau zugänglich zu machen.

Dabei orientieren wir uns an den persönlichen Anliegen und Bedürfnissen der Anrufer:innen.

Der Einbezug der Selbsthilfe ist das Fundament unserer Arbeit und spiegelt unser Krisenverständnis wider. Dieses nimmt den Menschen nicht primär diagnose-bezogen, sondern ganzheitlich wahr. Prävention, Krisenintervention und Vermittlung in das bestehende Hilfesystem sind die zentralen Wirkmechanismen des Krisendienstes.

Das kostenfreie Krisentelefon bietet erste Entlastung und Orientierung. Betroffene, Angehörige, Bezugspersonen und Hilfesuchende aus dem sozialen Umfeld sollen fachkundig beraten und informiert werden.

Ziel soll es sein, Unterbringungen ohne oder gegen den Willen betroffener Menschen sowie Zwangsmaßnahmen zu vermeiden.

In dringenden Fällen können zur sofortigen, weitergehenden Abklärung oder Intervention zusätzlich mobile Kriseninterventionsteams zum Einsatz kommen. Diese Teams werden regional so verteilt, dass sie zeitnah überall in der Oberpfalz hinkommen.

Seit dem 01.Juli 2021 steht die bayernweite, zentrale Rufnummer rund um die Uhr, an 365 Tagen und Nächten im Jahr zur Verfügung:

0800 655 3000


Anrufer aus der Oberpfalz werden direkt an die zum Dienst eingeteilten Expert:innen nach Schwandorf in die Leitstelle vermittelt.