Leistungsprüfung

 

Grundsätze der Leistungsprüfung

Die Leistungsprüfung dient der Vertiefung und dem Erhalt der Kenntnisse der FwDV 3 „Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz“. Sie wird im Rahmen der Gruppe (1/8) abgelegt. Die gründliche Ausbildung jedes einzelnen Teilnehmers ist deshalb wichtigste Voraussetzung für die Teilnahme an der Leistungsprüfung.

In der vorbereitenden Ausbildung liegt der Hauptwert der Leistungsprüfung. Ihr Ziel ist nicht die „Rekordzeit“, sondern die Leistung der Gruppe, die sich aus Arbeit und Zeit zusammensetzt. Die Arbeit der Feuerwehr muss zwar schnell, aber auch geordnet und fehlerfrei ablaufen. Um diese Leistung zu erreichen, wird eine Höchstzeit festgelegt, die von jeder gut ausgebildeten Gruppe bei einwandfreier Arbeit erreicht werden kann.

Bei Überschreitung der Höchstzeit ist die Leistungsprüfung nicht bestanden, auch wenn beispielsweise eine Gruppe fehlerfrei gearbeitet hat. Ihre Leistung ist damit ungenügend, weil ihre Arbeit zwar befriedigt, aber nicht in der erfüllbaren Zeit ausgeführt wurde.

Mängel bei Befehlsgebung, Kommandos, Ausführung und Ausrüstung werden mit Fehlerpunkten belegt. Die Fehler werden um so höher bewertet, je mehr sie Mannschaft, betroffene Personen oder den Einsatzerfolg gefährden würden.

 

Die Gruppe im Löscheinsatz

Abzeichen-LP-Wasser.jpgLeistungsabzeichen Die Gruppe im LöscheinsatzDie Leistungsprüfung „Die Gruppe im Löscheinsatz“ wird als „nasse“ Übung und „Einsatz mit Bereitstellung“ durchgeführt. Je nach Variante werden zwei bzw. drei Strahlrohre eingesetzt. Hierbei können sowohl CM-Strahlrohre mit Mundstück als auch vergleichbare Hohlstrahlrohre (eingestellt auf max. 100 Liter/Minute Durchflussmenge) verwendet werden.

Je nach Örtlichkeit und Ausrüstung der Feuerwehr kann die Leistungsprüfung in drei Varianten durchgeführt werden.

  • Variante I: Außenangriff – Wasserentnahme aus Hydranten
  • Variante II: Außenangriff – Wasserentnahme mit Saugleitung
  • Variante III: Innenangriff – Wasserentnahme aus Hydranten

Jede Feuerwehr entscheidet selbst, welche Variante der Leistungsprüfung abgelegt wird. Die einzelnen Varianten sind gleichwertig.

Die Leistungsprüfung „Die Gruppe im Löscheinsatz“ für die Feuerwehren Bayerns kann nacheinander in den Stufen 1, 2, 3, 4, 5 und 6 abgelegt werden. Die Varianten können hierbei gewechselt werden.

 

Schulungsunterlagen in der "Feuerwehr-Lernbar" der Feuerwehrschulen

 

Die Gruppe im Hilfeleistungseinsatz

Die Leistungsprüfung „Die Gruppe im Hilfeleistungseinsatz“ für die Feuerwehren Bayerns kann nacheinander in den Stufen HL 1, HL 2, HL 3, HL 4, HL 5 und HL 6 abgelegt werden. Der Aufbau A und der Aufbau B gelten als gleichwertig, auch hier entscheidet jede Feuerwehr selbst, welche Variante abgelegt wird.

Aufbau A: Hier werden in der Regel Stromerzeuger, Hydraulikpumpe, Stativ mit Flutlichtstrahler, Leitungstrommeln usw. außerhalb des Fahrzeugs betrieben. Ist das Fahrzeug technisch vorbereitet, können auch einzelne der vorher genannten Geräte im Fahrzeug betrieben werden, z. B. Stromerzeuger.

Aufbau B: Hier werden Stromerzeuger, Hydraulikpumpe und Lichtmast im/ am Fahrzeug betrieben.

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Leistungsabzeichen Ü40 des BFV Oberpfalz

Abzeichen-ü40.pngAbzeichen Ü40

Das mit Beschluss des Ausschusses des Bezirksfeuerwehrbandes Oberpfalz am 15.04.2019 in Neuersdorf übernommene Leitstungsabzeichen Ü40 soll „altgedienten“ Feuerwehrangehörigen die Möglichkeit geben, mit dieser Leistungsprüfung ihr Können weiterhin unter Beweis zu stellen und dafür ein sichtbares Zeichen an der Feuerwehrdienstkleidung tragen zu dürfen.

 

Teilnahmevorraussetzungen:

  • Alle Teilnehmer gehören aktiv einer Feuerwehr an, die Mitglied in einem Kreisfeuerwehrverband im Landesfeuerwehrverband Bayern e.V. sind.
  • Alle Teilnehmer haben das Leistungsabzeichen Löscheinsatz Stufe 6 (alt III/5) Gold-Rot vor mindestens zwei Jahren (Kalenderjahre) erfolgreich abgelegt.
  • Alle Teilnehmer sind am Stichtag der Abnahme mindestens 40 Jahre alt.

Kommt keine komplette Gruppe mit den Teilnahmevorraussetzungen zustande, sind Ergänzungsteilnehmer zulässig. Es gelten sinngemäß die Bedingungen für Ergänzungsteilnehmer bei der bayerischen Leistungsprüfung Stufe 6 unter Berücksichtigung der noch folgenden Ausführungen.

 

Abstufung:

Das Leistungsabzeichen wird in drei Stufen BFV 1 (Bronze), BFV 2 (Silber) und BFV 3 (Gold) vergeben.

 

Ablegemodus:

  • Das Leistungsabzeichen wird gemäß den aktuell geltenden Richtlinien für das bayerische Leistungsabzeichen Löscheinsatz durchgeführt.
  • Die Auslosung der Teilnehmer erfolgt bereits ab Stufe BFV 1. Der Gruppenführer füllt bei allen Stufen einen Fragebogen aus.
  • Als Zusatzaufgabe für die Mannschaft wird für alle drei Stufen Gerätekunde gemäß Stufe 3 bayerische Leistungsprüfung Löscheinsatz festgelegt.
  • Für jede Abnahme ist eine eigene Niederschrift zu erstellen. Hierfür gibt es im Downloadbereich ein eigenes Formular.
  • Eine Mischung mit Teilnehmern für das bayerische Leistungsabzeichen Löscheinsatz ist möglich. In diesem Fall sind zwei voneinander unabhängige Niederschriften zu fertigen. In der Niederschrift für die bayerische Leistungsprüfung sind die Teilnehmer für Leistungsprüfung BFV Ü40 als Ergänzungsteilnehmer mit abgelegter Stufe 6 einzutragen. In die Niederschrift der Leistungsprüfung BFV Ü 40 sind die Teilnehmer der bayerischen Leistungsprüfung als Ergänzungsteilnehmer der abzulegenden Stufe LP Bayern einzutragen.
  • Die gestoppte Zeit und die Fehlerpunkte beim Löschaufbau, beim Kuppeln der Saugleitung (falls erforderlich), der Trockensaugprobe und den Knoten und Stichen werden identisch in beiden Niederschriften eingetragen und angerechnet (bei Mischgruppe LP / BFV Ü 40)
  • Die Wartezeit zwischen den Stufen beträgt entsprechend der bayerischen Leistungsprüfung zwei Jahre (auf Kalenderjahre bezogen).

 

Abzeichen:

  • Das Abzeichen stellt das Logo des Bezirkfeuerwehrverbandes dar.
  • Der Durchmesser beträgt ca. 3 cm. Die Abstufung wird durch die Farbe des Abzeichens (BFV 1 = Bronze, BFV 2 = Silber und BFV 3 = Gold) symbolisiert.
  • Das Abzeichen ist aus Metall mit Anstecknadel.

 

Trageweise:

Das Abzeichen wird in der jeweils höchsten Stufe neben den Abzeichen der bayerischen Leistungsprüfung links an der Feuerwehrdienstkleidung getragen.

 

Bandschnalle:

Alternativ zum Abzeichen kann eine entsprechende Bandschnalle (jeweils nur für die höchste erreichte Stufe) getragen werden. Die Bänder der Bandschnallen sind Bronze (BFV 1), Silber (BFV 2) und Gold (BFV 3) vergleichbar zu den Stufen 1 bis 3 des bayerischen Leistungsabzeichen. Darauf befindet sich jeweils eine Miniatur des Abzeichens in den entsprechenden Farben Bronze, Silber und Gold des BFV Ü 40 Leistungsabzeichens. Die entsprechende Bandschnalle kann nach erfolgreicher Teilnahme auf eigene Kosten des Teilnehmers beim Bezirksfeuerwehrverband käuflich erworben werden.

 

Jugendleistungsprüfung

Die Jugendleistungsprüfung ist die Leistungsprüfung der Jugendfeuerwehr Bayern und wurde 1983 durch das Bayerische Innenministerium eingeführt. Die Leistungsprüfung dient zum Nachweis der Grundkenntnisse der Feuerwehr-Dienstvorschrift 3 (FwDV 3) „Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz”, der Gerätekunde und der Unfallverhütungsvorschriften. Eine gründliche Ausbildung jedes einzelnen Teilnehmers ist die Voraussetzung zur Abnahme. In der vorbereitenden Ausbildung liegt der Hauptwert der Leistungsprüfung. Ihr Ziel ist nicht die „Rekordzeit“, sondern die Leistung des Einzelnen, bzw. des Trupps, die sich aus Arbeit und Zeit zusammensetzt. Die Arbeit der Teilnehmer soll zwar schnell, aber auch geordnet und möglichst fehlerfrei ablaufen. Um das zu erreichen, wird für die Übung eine ausreichend bemessene Sollzeit festgelegt. Wird diese überschritten, werden Fehlerpunkte angerechnet. Auch bei nicht fehlerfreier Ausführung werden die Teilnehmer mit Fehlerpunkten belegt.

Jugendleistungsprüfung.png

Das Alter der Teilnehmer ist begrent auf 14 bis 18 Jahre. Die Prüfung wird genauso wie bei der Leistungsprüfung der Erwachsenen von zwei Schiedsrichtern und einem Zeitnehmer abgenommen.

Folgende Aufgaben müssen abgelegt werden:

  • 5 Einzelübungen:
    • Anlegen eines Mastwurfs
    • Befestigen einer Feuerwehrleine an Strahlrohr mit Schlauch
    • Anlegen eines Brustbundes
    • Auswerfen eines doppelt gerollten C-Schlauchs innerhalb eines seitlich begrenzten Feldes
    • Zielwurf mit einer Feuerwehrleine
  • 5 Truppübungen:
    • Kuppeln von zwei Saugschläuchen als Wasertrupp und Schlauchtrupp
    • Ankuppeln eines C-Strahlrohrs an einem C-Schlauch
    • Zielspritzen mit der Kübelspritze
    • Erkennen und Zuordnen von Gerätschaften
    • Zusammenkuppeln einer 90m langen C-Leitung
  • Theoretische Prüfung

 

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