Inspektionsdienstversammlung im KBI-Bereich Cham

09.04.2021
Am vergangenen Freitag, den 9. April wurde aus Katzbach die Inspektionsdienstversammlung live ins Internet übertragen. Die vier weiteren KBI-Bereiche folgen an den kommenden Freitagen.

Außergewöhnliche Zeiten erfordern derzeit viele außergewöhnliche Maßnahmen und daher hat sich die Kreisbrandinspektion Cham dazu entschieden, die Frühjahrsdienstversammlung, verbunden mit den Jahreshauptversammlungen des Fördervereins, online abzuhalten. Diese fand nun am Freitagabend 9. April statt und Kreisbrandinspektor Marco Greil hatte einen umfangreichen Bericht parat. Alles in allem eine großartige virtuelle Veranstaltung. Leider hatte sie wie die meisten Onlineveranstaltungen einen Wehrmutstropfen: Das persönliche Gespräch untereinander und auch der Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten und Freunden wie sonst üblich fehlte. „Die Sicherheit ist bei den Feuerwehren im Landkreis Cham in besten Händen. Das gilt auch in der Zeit der Pandemie!“ Dies unterstrich Landrat Franz Löffler in seinem virtuellen Grußwort.

Kreisbrandinspektor Marco Greil hatte in gewohnter Weise wieder einen umfangreichen Tätigkeitsbericht, natürlich geprägt von zahlreichen Corona-Einschränkungen parat. „Das Jahr 2020 begann für uns alle eigentlich ganz normal“, sagte er mit dem Hinweis, dass im Januar und Februar noch viele Jahreshauptversammlungen durchgeführt, gemeinsam Fasching gefeiert wurde und auch die ersten Übungsabende und Lehrgänge stattfanden. „Doch dann kam etwas, was noch keiner von uns erlebt hatte und sich auch nicht vorstellen konnte, Corona, eine Pandemie und seine Folgen wie Teil-Lock down, Lock down, langsames wiedereröffnen und vieles mehr“, erinnerte sich der Kreisbrandinspektor. All dies hinterließ auch bei den Feuerwehren und ihren Aktiven Spuren und gab Rätsel auf, wie man sich verhalten sollte. Fragen „wie geht es mit den Ausbildungen weiter, wie verhalten wir uns bei Einsätzen“ und vieles mehr beschäftigten nicht nur die Führungskräfte. Betroffen waren zudem die Feuerwehrwehrvereine und so mussten viele Festivitäten abgesagt oder verschoben werden. Alle gesellschaftlichen Aktivitäten kamen zum Erliegen. „Hoffen wir gemeinsam auf ein baldiges Ende der Pandemie!“, so Marco Greil.

Er gab bekannt, dass den 47 Feuerwehren des Inspektionsbereiches 9.352 Mitglieder angehören, von denen 1.857 Aktive sind. Davon auch 359 Frauen. In den 17 Atemschutzfeuerwehren leisten 316 Atemschutzträger Dienst. Insgesamt absolvierten die Wehren des KBI-Bereiches im vergangenen Jahr 739 Einsätze. Die 8.261 Einsatzkräfte hatten an 378 Einsatzstellen viele Helferstunden zu bewältigen. Diese gliedern sich in 181 Brandeinsätze, angefangen von Groß- über Wohnhausbränden bis hin zum Flächenbrand. 419 Mal wurden die Einsatzkräfte zu Technischen Hilfeleistungen alarmiert. Es waren Verkehrsunfälle mit und ohne eingeklemmten Personen zu bewältigen oder Ölspuren zu beseitigen und Wohnungen zu öffnen. Auch die Verkehrsregelung gehört mittlerweile zum Repertoire der Feuerwehr. Weiter gab es 68 Fehlalarme und zehn Sicherheitswachen. Unter der Pandemie litten natürlich die Ausbildungen, Lehrgänge und auch Wettbewerbe.

Trotzdem fanden 28 Abnahmen von verschiedenen Leistungsprüfungen und einige Lehrgänge statt. Während der Feuerwehraktionswoche wurden nur Übungen in kleinen Gruppen durchgeführt. Zweimal übte auch der neue gebildete Schlauchwagenzug der Inspektion. Der Kreisbrandinspektor zeigte mit Bildern auch mehrere Anschaffungen von neuen Fahrzeugen auf und verkündete, das die Feuerwehren des Bereiches aus Vereinsmittel zur Entlastung der Kommunen knapp 71.000 Euro investierten.

Schwer zu leiden hatte in der Pandemie auch die Jugendarbeit, wo viele Aktionen abgesagt werden mussten. Er rief alle Führungskräfte dazu auf, auf die Jugendarbeit einen hohen Stellenwert zu legen, denn sie diene der Nachwuchswerbung und sichere die Zukunft jeder einzelnen Feuerwehr. Das gleiche gelte auch für die Kinderfeuerwehr, von denen es bisher vier im Bereich gebe. Ein großes Lob zollte er der Frauenarbeit, 359 Frauen und 192 Mädchen leisten aktiven Feuerwehrdienst und sind nicht mehr wegzudenken. Sie sichern oft die Tagesalarmsicherheit. Marco Greil verlas auch den Bericht von Inspektionsjugendwart Thomas Schetschorke. So haben von den 47 Feuerwehren 44 eine Jugendgruppe mit 514 Jugendlichen. In drei Abnahmen erhielten 37 Jugendliche das Abzeichen der Jugendflamme. Der Wissenstest im Herbst wurde in verschiedenen Formen durchgeführt. Den Kassenbericht des Fördervereins hatte Franz Engl parat.

Kreisbrandrat Michael Stahl blickte auf ein „besonderes“ Jahr zurück, geprägt von Corona-Pandemie, Hygienekonzepte, Infektionsschutzmaßnahmenverordnung und FFP2 Maske. Um einige zu nennen die Schlagworte und Aufgaben die trotz Einschränkungen bewältigt werden mussten und konnten. „Wir werden diese Pandemie überstehen. Irgendwann, Irgendwie wird es wieder Normal werden!“ munterte er die Feuerwehrler auf, mit dem Wunsch auf eine geordnete Zeit.

Er blickte auf einige Aktivitäten zurück. Die Führung habe stets versucht, die Feuerwehren auf dem aktuellen Stand der Situation zu halten, damit der Einsatzdienst bewältigt werden konnte. Es fanden zahlreiche Besprechungen statt. Die virtuellen Sitzungen haben sich hier bestens bewährt. Lob zollte er Benjamin Kreitinger für die Einführung von Office 365. Stolz zeigte sich Stahl über die Einführung einer einheitlichen Handyalarmierung sowie eines Einsatzinformationssystem. Weiter erläuterte er die Einführung der digitalen Alarmierung, welche bis Ende 2022 abgeschlossen sein sollte. Fertig ist ein Stufenkonzept zur Vegetations- und Waldbrandbekämpfung. Ebenso werden die Kommunen bei der Planung eines langfristigen Stromausfalls unterstützt. „Es wird weiter brennen, es wird weiter Unfälle passieren und es wird weiter die Feuerwehr gebraucht werden“, meinte der Kreisbrandrat und fragte, ob dies Zukunft sei, wenn viele Menschen bevor sie helfen, erst einen Film mit dem Handy drehen. „Ist dies die virtuelle Zukunft?“ Aber die Feuerwehren sind einfach da, wenn sie gebraucht werden, egal ob Pandemie oder nicht. „Wir werden uns nicht ausbremsen lassen!“ erklärte er mit umfangreichen Dankesworten und dem Wunsch „Bleibst negativ und denkt positiv!“.

Landrat Franz Löffler bedauerte in seinem Grußwort, das derzeit ein persönlicher Kontakt nicht möglich ist. Er verwies auf die vielen Einsätze auch in der Pandemiezeit, da auch hier Gefahren an der Tagesordnung seien und einfach zum täglichen Leben gehören. So seien die Feuerwehren bestens gerüstet um diesen Gefahren her zu werden. Trotz Pandemie habe es noch keinen Einsatz gegeben, welchen die die Feuerwehren nicht sicher und umsichtig bewältigt haben. Erfreut zeigte er sich, dass die Bevölkerung nach wie vor hinter den Feuerwehren stehe. Ehrungen sind auch in Pandemiezeiten und bei Online-Versammlungen möglich. Diesen Beweis lieferte der Inspektionsbereich Cham der Feuerwehren.

Kreisbrandrat Michael Stahl war es vorbehalten fünf verdiente Feuerwehrler zu ehren und ihre Leistungen mit einer Laudatio zu würdigen. Urkunde und Ehrenzeichen werden zu einem späteren Zeitpunkt von KBI Marco Greil nach Hygienevorschriften überbracht.

 

Ehrungen:

Bayerisches Feuerwehrehrenkreuz in Silber:
Andreas Dachauer, Kommandant FF Sattelbogen
Thomas Gebhard, Kommandant FF Chammmünster
Günter Hartl, stellvertretender Kommandant FF Willmering
Stefan Schiegl, Kommandant FF Loifling

Deutsches Feuerwehrehrkreuz in Silber:
Max Schoierer, Kommandant a.D. FF Obertraubenbach