Dienstversammlung der Kommandanten im Bereich Waldmünchen online
Die Einsätze sind dennoch von 528 im Jahr 2019 auf 396 im Jahr 2020 zurückgegangen, die Einsatzstunden haben sich nahezu halbiert. Mehrere Personen wurden mit Ehrenzeichen ausgezeichnet und eine zweite Frauenbeauftragte für den KBI-Bereich bestellt.
Ähnlich wie bei der Online-Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Waldmünchen wurde der Lehrsaal in der dortigen Feuerwache als Aufzeichnungsstudio genutzt. Die Dienstversammlung wäre normalerweise in einem größeren Gasthaus über die Bühne gegangen, aber das war natürlich nicht möglich. So versammelten sich nur einige wenige Personen in der Feuerwache, die wiederum von Annette Malterer im Vorfeld getestet wurden. Für die Übertragung zeichneten sich KBM Norbert Mezei und Michael Danzer verantwortlich. Teile der Versammlung und auch die Grußworte wurden bereits im Vorfeld aufgezeichnet. Zu Beginn der Versammlung dankte KBI Norbert Auerbeck allen Helfern für den großen technischen Aufwand. Die Inspektion musste von mehreren verdienten Persönlichkeiten Abschied nehmen: Ehrenkommandant Johann Malterer, Kommandant Thomas Graßl, Kommandant a.D. Richard Ruhland, Ehrenkommandant Oskar Reuter und EKBM Wolfgang Nagler. Auerbeck wandte sich beim Rückblick auf die Einsatzzahlen auch an die Kommandanten: „Die Einsätze bitte in der entsprechenden Software regelmäßig bearbeiten und Einsätze ohne Alarmierung selbst anlegen.“ Die meisten Einsätze im Jahr 2020 verzeichnete der KBM-Bereich Waldmünchen (149), gefolgt von Rötz (108), Schönthal (82) und Tiefenbach (57). Viele Verkehrsunfälle, teilweise mit Schwerverletzten oder sogar tödlich Verletzten, waren darunter zu finden. Außerdem zwei Großbrände: Der Brand am Perlsee sowie der Brand einer landwirtschaftlichen Stallung in Hannesried sind vielen noch in Erinnerung. Der Kreisbrandinspektor visualisierte einige dieser Einsätze und wies auf die Maskenpflicht bei allen Einsätzen sowie beim Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft hin. 1.621 Aktive zählt der KBI-Bereich Waldmünchen, darunter 341 Damen. 150 Atemschutzträger stehen im KBI-Bereich für die Brandbekämpfung an vorderster Front zur Verfügung. Die Feuerwehrvereine haben im Jahr 2020 insgesamt 62.500 Euro in Geräte, Fahrzeuge und Bauten investiert.
Die Auswirkungen der Pandemie wurden dann insbesondere bei Übungen und Ausbildung deutlich. Denn gerade einmal sechs Feuerwehr legten im Jahr 2020 eine Leistungsprüfung ab, insgesamt waren 15 Abnahmen zu verzeichnen. Unter den Teilnehmern waren 115 Teilnehmer, die die Prüfung zum ersten Mal ablegten. 34 Frauen stellten sich der Herausforderung. „Hier ist deutlich Luft nach oben, denn die Prüfungen wären trotz Corona möglich gewesen. Bitte greift in diesem Jahr wieder an, das stärkt auch den Zusammenhalt und die Gemeinschaft“, so Norbert Auerbeck. Die Übungen im Rahmen der Aktionswoche sind allesamt ausgefallen, wurden aber zumindest durch Übungen des Ölwehrzuges und des HFS-Zuges kompensiert. Die einzige Großübung war eine Waldbrandübung am Perlsee am 11. Juli 2020, bei der vor allem auch die Flughelfergruppe des Landkreises gefordert war. Auch für viele Zuschauer war dies eine interessante Übung. Eine grenzüberschreitende Übung gab es leider nicht und KBI Auerbeck räumte in diesem Zusammenhang auch noch mit einem Gerücht auf: „Keine tschechische Feuerwehr nimmt einer Feuerwehr aus unserem Bereich einen Platz in der Bereichsfolge weg!“ Besonders hart erwischt hat es die Ausbildung auf Standortebene: Der Grundlehrgang (MTA) musste nach zwei Ausbildungsabenden abgebrochen werden, Sprechfunklehrgang, Atemschutzlehrgang und Absturzsicherungslehrgang fanden gleich gar nicht statt. Mehrere neue Fahrzeuge wurden in Dienst gestellt und der Schlauchwagenzug sowie der HFS-Zug offiziell in die Alarmpläne aufgenommen. Auerbeck bat, bei Vorschlägen für staatliche Ehrungen das entsprechende Formblatt genau auszufüllen.
Für die Jugend sprach aufgezeichnet Inspektionsjugendwart Daniel Forster, der ins gleiche Horn stieß: „Corona hat vieles nicht möglich gemacht.“ Keine Ausbildung, keine Übungen, keine Abzeichen. Zumindest der Wissenstest konnte als Online-Angebot durchgeführt werden und das wurde von den Feuerwehr-Anwärtern auch wahrgenommen. Die Entlastung von Kassier EKBM Hermann Bierl war eine reine Formsache. Die Wahlen von stellvertretendem Vorsitzendem KBM Michael Sturm, Schriftführer KBM Manfred Schneider, Kassenverwalter EKBM Hermann Bierl und Kassenprüfer Christian Bauer sowie Christian Stangl über die Plattform „VotesUP“ ging reibungslos über die Bühne, von den stimmberechtigten 42 Wehren beteiligten sich weit mehr als das notwendig Drittel. Während der Auswertung der Wahl sprachen Landrat Franz Löffler und Polizeihauptkommissar Christian Pongratz Grußworte. Für den Landrat war dabei natürlich Corona das einschneidende Thema: „Immer war der Einsatz allererster Maßstab, auch in Pandemiezeiten. Gefahren gehören zur Tagesordnung und daher müssen wir gerüstet sein.“ Er dankte dabei auch KBR Michael Stahl, der als Leiter des Impfzentrums Segen in den Landkreis bringe und der hier unermüdlichen Einsatz zeige. Im Zuständigkeitsbereich der Polizei Waldmünchen liegt der gesamte KBI-Bereich und so sprach auch Polizeichef Christian Pongratz ein aufgezeichnetes Grußwort. „Der Virus hält das Unfallgeschehen nicht auf, wir müssen daher funktionieren und einsatzbereit sein.“ Er blickte zurück auf schwierige Einsätze im Jahr 2020 und betonte die Bedeutung von gegenseitiger Hilfe bei Todesfällen. Und er zeigte sich besorgt über die Vereins- und Jugendarbeit aufgrund der vielen Corona-Einschränkungen.
Der Kreisbrandrat blickte nicht nur zurück, sondern er sprach auch Themen an, welche auf die einzelnen Feuerwehren noch zukommen werden: Die Einführung der digitalen Alarmierung wird immer konkreter. Noch in diesem Jahr werden die ersten Sirenen mit digitalen Empfängern ausgerüstet und die Funkversorgung damit gleichzeitig verbessert. Alleine im Landkreis Cham soll es dann 1.700 Funkgeräte, 3.600 Funkmeldeempfänger und 307 Sirenen geben. Die Umrüstung sei auch mit enormen Anschaffungskosten verbunden, so Kreisbrandrat Stahl. Hier gebe es jedoch eine Förderung von 80 Prozent für die Kommunen. Ende Dezember 2022 wolle man die Umstellung abgeschlossen haben. „Der Aufwand wird um einiges höher sein, weil die regelmäßigen Updates zeitaufwändig sind“, so der oberste Feuerwehrmann. Gleichzeitig vergaß er nicht zu erwähnen, was man im Jahr 2020 geschafft habe: Rahmenverträge mit Fahrschulen wegen LKW-Führerschein, einheitliche Aufwandsentschädigungen, Handalarmierung für alle Feuerwehren, Konzept für Vegetationsbrände, und, und, und. Die Kommunen wurden unterstützt bei den Planungen für einen längeren Stromausfall: „Ein kurzfristiger Stromausfall über mehrere Stunden wäre noch schlimmer als das Virus.“ Er dankte ebenso wie KBI Norbert Auerbeck allen Verantwortlichen und Partnern für gute Zusammenarbeit und hatte eine Sehnsucht: „Zwei Jahre ohne Bierzelt, ohne Zusammenkünfte, das fehlt uns so.“ Denn gerade bei solchen Treffen würden viele gute Gespräche und Ideen zustande kommen. Er hoffe, dass es bald wieder so werde wie es war. Anschließend konnte der Kreisbrandrat die Ehrung von langjährigen verdienten Persönlichkeiten vornehmen. Der Feuerwehr-Werdegang eines jeden Einzelnen wurde ausführlich beleuchtet. Er zollte diesen Wehrmännern, die teilweise 25 Jahre und länger Verantwortung übernommen haben, großen Respekt: „Gerade in der heutigen Zeit nimmt die Fluktuation zu, nur wenige tragen noch so lange Verantwortung.“ Die Abzeichen und Urkunden wird KBI Norbert Auerbeck persönlich übergeben.
Nach den Ehrungen wurde Katharina Haßfurter (FF Waldmünchen) zur Frauenbeauftragten für den Inspektionsbereich Waldmünchen ernannt. Sie erfüllt diese Aufgabe künftig mit Claudia Schindler (FF Hiltersried). In einem kleinen Ausblick wünschte sich KBI Norbert Auerbeck viele Leistungsprüfungen, viele Übungen, viele Vereinsjubiläen, viele Gemeinschaftsübungen, aber wenig Einsätze. Die Altkleidersammlung ist auf den 28. August terminiert. Auerbeck dankte allen fürs Zuschauen, insbesondere den Ehrengästen, darunter auch MdB Karl Holmeier, MdL Dr. Gerhard Hopp sowie diverse Bürgermeister aus dem KBI-Bereich Waldmünchen. Die Online-Veranstaltung auf YouTube hatte insgesamt 270 Teilnehmer und war trotz des großen Aufwands sehr gelungen.
Ehrungen:
- Vorsitzender Georg Schmid (FF Katzelsried) erhielt die Bayerische Feuerwehr-Ehrenmedaille
- Vorsitzender a.D. Franz Dietl (FF Höll) erhielt die Bayerische Feuerwehr-Ehrenmedaille
- Kommandant Berthold Wachter (FF Steinlohe) das Bay. Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber
- Vorsitzender Max Spießl (FF Grassersdorf) die Deutsche Feuerwehr-Ehrenmedaille
- KBM Manfred Schneider das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber