Feu­er­weh­ren üben vor Zu­schau­ern für den Ernst­fall „Ge­fahr­gu­tun­fall“

01.07.2018
„Gefahrgutunfall – leblose Person auf der Heckladefläche eines Lkw“ – so lautete das Szenario einer Übung, die die Feuerwehren Ast und Waldmünchen sowie der ABC-Zug aus Cham am Sonntagnachmittag durchspielten.

 

Zum 130-jährigen Jubiläum wollte die FFW Ast der Bevölkerung zeigen, wie vielschichtig die Aufgaben der Feuerwehr sind. Dafür hatten sich der Kommandant der FFW Ast, Markus Zwing, und seine Mannschaft sowie die Führungskräfte der FFW Waldmünchen und der FFW Cham ein Übungsszenario ausgedacht, das tagtäglich in dieser Form passieren könnte.

Folgende Ausgangssituation wurde angenommen: Ein Lkw, der – wie sich später herausstellte – mit Schwefelsäure beladen war, verunfallte. In der Alarmierung hieß es, dass eine bewusstlose Person auf dessen Heckladefläche liege. Die weitere Lage war unklar.

Der Waldmünchner Kreisbrandmeister Andreas Bierl informierte die zahlreichen Zuschauer über die nun folgenden Schritte und erklärte diese.Zunächst traf die Ortswehr, die FFW Ast, am Unfallort ein. Mit orangefarbenen Pylonen markierten die Einsatzkräfte den Sicherheitsabstand, der zum Lkw einzuhalten war. Kommandant Markus Zwing machte sich dann ein Bild von der Lage. Damit waren die ersten beiden Schritte der „GAMS-Regel“ erfüllt. Diese besagt: Gefahr erkennen, Absichern der Einsatzstelle, Menschenrettung unter Eigenschutz, Spezialkräfte anfordern.

Als Nächstes traf die Feuerwehr Waldmünchen ein.

Zwei Atemschutzträger in „normalem“ Schutzanzug kümmerten sich sofort um den Verletzten, holten ihn von der Lkw-Ladefläche und brachten ihn aus der Gefahrenzone. Außerdem baute die Wehr eine Notfall-Dekontamination auf, bis der ABC-Zug aus Cham vor Ort war. Zwei Waldmünchner Feuerwehrkameraden schlüpften dann in den grünen Chemie-Schutzanzug.Mittlerweile war auch der ABC-Zug der FFW Cham mit dem Abrollbehälter Umweltschutz, dem ABC-Erkunder und dem Gerätewagen Dekontamination eingetroffen. Routiniert arbeiteten die Einsatzkräfte zusammen. „Ein Rädchen greift hier in das andere“, sagte KBM Bierl. Nach gut einer halben Stunde war die Übung beendet und die Zuschauer hatten die Gelegenheit, die Gerätschaften und Fahrzeuge, die im Falle eines Chemieunfalls zum Einsatz kommen, aus nächster Nähe zu betrachten.

 

Quelle: Chamer Zeitung