Feuerwehr ist grenzenlos

27.05.2022
Am 27. Mai 2022 hatte Kreisbrandinspektor Norbert Auerbeck zur schon fast traditionellen Feuerwehrübung mit einigen tschechischen Wehren geladen.

Pünktlich um 17:30 Uhr trafen die Wehren aus Waldmünchen, Hocha, Höll, Prosdorf, Schäferei, Untergrafenried und Tiefenbach sowie die Hasiči Chodov, Hasiči Klenčí und Hasiči Pec am Grenzübergang Höll zur Vorbesprechung ein. Nach einem kurzen Briefing ging es auch schon los. Als Übungsobjekt hatte KBI Auerbeck gemeinsam mit KBM Andreas Bierl den Bauernhof von Klaus Lang in Höll auserkoren. Gemeinsam musste eine rund ein Kilometer lange Förderleitung vom Steinbach zur Übungsstelle aufgebaut werden, kurz vor dem Übungsobjekt wurde ein 5.000 Liter fassender Behälter der Feuerwehr Waldmünchen aufgestellt, um das angepumpte Wasser speichern zu können. An der vermeintlichen Brandstelle hatten sich die Verantwortlichen dann so manche knifflige Situation einfallen lassen. Insgesamt galten drei Personen als vermisst. So musste durch die Feuerwehr Tiefenbach eine Person gerettet werden, die unter einem landwirtschaftlichen Gerät eingeklemmt war. Hier musste ganz sachte mit Hebekissen gearbeitet werden. Eine andere Person musste durch Atemschutztrupps aus Waldmünchen und Klenčí von einem Heuboden gerettet werden. Die Rettung der dritten vermissten Person stellte sich dann als besonders herausfordernd dar: sie war in einen Brunnenschacht gestürzt. Waldmünchner Absturzsicherungs-Spezialisten hatten dann die Aufgabe, sich unter schwerem Atemschutz in die Grube zu begeben und die Person mittels eines Flaschenzugs, der an einem Dreibein befestigt war, zu retten. Auch der vermeintliche Brand musste gelöscht werden, dieser wurde mit dem Rohr der Drehleiter sowie mit Strahlrohren am Boden letztelendes gelöscht. Im gesamten Übungsverlauf wurde Hand in Hand mit den tschechischen Kolleginnen und Kollegen gearbeitet. Einmal mehr stellten sich die fast schon klassischen Schwierigkeiten heraus, wie die Sprachbarriere oder die nicht zusammenpassende Technik, vor allem im Bereich Funk. Durch die Erfahrungen aus den vorangegangenen Übungen wusste man vor Ort aber ganz gut, wie man diese überbrückt. Auch die Bürgermeister Markus Ackermann und Ludwig Prögler verfolgten die Übung. Im Waldmünchner Gerätehaus gab es zum Abschluss der Übung dann eine Brotzeit, die die beiden Bürgermeister spendiert hatten. KBI Norbert Auerbeck ließ zusammen mit dem Dolmetscher, dem Fachberater „Chemie“ Dr. Thomas Scheubeck, die Übung noch einmal Revue passieren. Er freute sich, dass die Übung alles in allem sehr gut funktioniert hatte und dankte für das Engagement und die Bereitschaft - auf beiden Seiten der Grenze - an der Aktion teilzunehmen. Auerbeck erinnerte auch daran, dass die Übung im kommenden Jahr wieder stattfinden soll, dann aber wieder in Tschechien.