"Emergency Plugs" übergeben

05.11.2022
Ausrüstung
21 Ladesimulationsstecker wurden durch Feuerwehren im Landkreis Cham in einer Sammelbestellung beschafft und vergangenen Samstag an die Feuerwehren, vorwiegend mit Rettungssatz, verteilt.

Unfälle mit Elektro- oder Hybridautos, deren Motor sich nicht so einfach abstellen lässt, können für Einsatzkräfte eine Gefahr darstellen. Der Motor dieser Fahrzeuge ist kaum hörbar und es lässt sich nicht immer gleich sagen, ob der Motor nicht doch noch läuft. Die Elektronik schaltet sich zwar bei einem starken Aufprall von selbst ab, wenn dies die eingebauten Sicherheitssysteme erkennen, aber ein hörbares Motorengeräusch ist nicht mehr wahrnehmbar. Wenn also Einsatzkräfte am Motorraum oder im Innenraum des Unfallfahrzeuges tätig werden, gehen sie somit ein neues Risiko ein. Von der Firma Dönges wurde daher der sogenannte „Emergency Plug“ entwickelt, ein Ladesimulationsstecker, der dem Fahrzeug vortäuscht, dass es an einer Ladesäule steht. Damit kann das betroffene Fahrzeug mit wenigen Handgriffen stillgelegt werden. Die Einsatzkräfte müssen nur die Ladeklappe öffnen und den Plug in die Ladebuchse stecken. Mit unterschiedlichen Lichtfarben wird der Stand der Verbindung des Plugs zum Fahrzeug signalisiert. Eine tolle Erfindung, welche zu mehr Sicherheit an der Einsatzstelle beitragen kann, wenn das Hochvoltsystem zügig vom verunglückten Fahrzeug getrennt werden muss. Der Emergency-Plug wurde erst vor einiger Zeit auf einer Fachmesse als Weltneuheit vorgestellt.

KBR Michael Stahl hat sogleich die Initiative ergriffen und seinen Stellvertreter KBI Marco Greil damit beauftragt, eine Sammelbestellung durchzuführen. 21 Feuerwehren im Landkreis Cham bekundeten das entsprechende Interesse, teilweise in Eigeninitiative, teilweise in Absprache mit den jeweiligen Gemeinden. Denn ein Gerät kostet zwischen 800 und 1000 Euro, weshalb die Finanzierung erst sichergestellt werden musste. Auch der Landkreis Regen beteiligte sich an der Sammelbestellung und so konnten gute Preise erzielt werden. Am Samstag konnte die Koffer mit den Emergency-Plugs an die 21 Feuerwehren verteilt werden. „Nun sind wir in diesem Bereich in der Fläche wesentlich besser aufgestellt, und damit ist auch die Gefahr für unsere Einsatzkräfte wesentlich geringer“, so KBR Michael Stahl, der den fingierten Ladestecker dann noch an einem Fahrzeug demonstrierte. Die Handhabung ist wirklich sehr einfach, wie die Demonstration verdeutliche. Trotzdem werde man nun in den einzelnen Feuerwehren das Personal schulen. Die Feuerwehr Miltach hatte bereits einen Einsatz, bei dem das neue Geräte zum Einsatz kam.