Wasserförderkonzept Bayern: Flutmodul wird in Rötz stationiert

29.07.2019
Die Einführung von verschiedenen Modulen, die von den Feuerwehren bedient und genutzt werden sollen, um im Brand- und Katastrophenfall auch überregional helfen zu können, schreitet stetig voran.

Nach den offiziellen Übergaben in den zurückliegenden Wochen geht es für die teilnehmenden Feuerwehren nun ans Lernen und Arbeiten mit den umfangreichen, schweren Gerätschaften. Die Kameraden der Feuerwehr Waldmünchen waren zu Gast in Rötz, um das in Waldmünchen stationierte HFS (Hochleistungsfördersystem) den Kameraden vorzustellen. Ein Teil der Gerätschaften, das „Flutmodul“ des „Wasserförderkonzeptes Bayern“, wird in Rötz stationiert. Der Wechsellader ist schon da, der Container dafür auch, allerdings fehlt noch die Bestückung.

Bei dem Infoabend beteiligten sich Einsatzkräfte aus Schönthal, Rötz und Waldmünchen. KBI Norbert Auerbeck sowie die KBM Andreas Bierl und Michael Sturm Michael Bierl, zweiter Kommandant der Feuerwehr Waldmünchen und Zugführer vom „WFS“, führte durch den Abend und gab sein Wissen um die Technik und deren Handhabung gerne weiter.

Das Wasserfördersystem ist flächendeckend in ganz Bayern verteilt, mit dem Ziel, große Wassermengen über lange Schlauchstrecken zu transportieren oder mit den Flutmodulen einen Lenzbetrieb zu gewährleisten, etwa bei Überschwemmungen. Ergänzt werden kann das System mit einer Verstärkerpumpe, wovon in ganz Bayern drei Stück stationiert sind: Rosenheim (Oberbayern), Großwallstadt (Unterfranken) und Waldmünchen (Oberpfalz). Das Wasserfördersystem Bayern mit einem Anhänger für die Verstärkerpumpe ist in Waldmünchen und das Flutmodul ist in Rötz stationiert. Beide Bestandteile sind in das Wechselladerkonzept des Landkreises eingegliedert, so Michael Bierl.

Abrollbehälter mit Pumpen- und Schlauchmodul

Der „AB WFS Bayern“ umfasst einen Abrollbehälter mit Pumpen- und Schlauchmodul. Die Pumpeinheit hat als Kernstück einen Dieselmotor mit über 200 PS sowie eine Schwimmpumpe, die hydraulisch angetrieben wird. Im Schlauchmodul sind 2.000 Meter F-Schlauch eingelagert, die mit einer Geschwindigkeit bis zu 40 Stundenkilometern verlegt werden können. Bierl stellte die technischen Leistungsdaten der einzelnen Komponenten vor und ließ auch die Verstärkerpumpe nicht außen vor, die etwa zur Druckerhöhung im steilen Gelände benötigt werden wird.

Das Flutmodul, das demnächst in Rötz stationiert wird, umfasst drei Tauchpumpen mit je zwei Schwimmbehältern, drei besonders reibungsarme Zwölf-Zoll-Druckschläuche (DIN 300) und ist für Hochwassereinsätze ausgelegt. Damit können im Lenzbetrieb über 40.000 Liter in der Minute gefördert werden.

KBM Andreas Bierl hob hervor, dass man mögliche regionale Einsatzstellen mit erhöhtem Löschwasserbedarf, bei denen das WFS Bayern eingesetzt werden kann, für den Landkreis Cham beplanen wird. Es habe sich gezeigt, dass die Großgeräte – so ein Wechsellader mit Abrollcontainer wiegt rund 26 Tonnen – doch eine gewisse Vorarbeit beim Einsatz benötigen. Eingesetzt werden soll das WFS auch bei überregionalen Schadensstellen und – nach Auslieferung des Flutmoduls an die Feuerwehr Rötz – bei Hochwasserlagen.

Zugführer Michael Bierl stellte auch die Grundstruktur des Wasserförderzuges im Landkreis Cham vor. Diese umfasst zwei Fahrzeuge der Feuerwehr Waldmünchen und jeweils ein Fahrzeug der Feuerwehren Rötz und Schönthal, kann aber nach Bedarf ergänzt werden.

 

Quelle: Chamer Zeitung