Hohe Waldbrandgefahr

15.06.2023
Information
Aktuell besteht in Bayerns Wäldern akute Waldbrandgefahr. Für weite Teile des Landes ist vom Deutschen Wetterdienst die zweithöchste, vereinzelt auch die höchste Waldbrand-Gefahrenstufe ausgerufen worden.

In den letzten Wochen trockneten die Streuauflage und die oberste Bodenschicht stark aus, daher gilt es jetzt, im Wald besonders aufmerksam und vorsichtig zu sein. Welches Ausmaß Waldbrände im schlimmsten Fall annehmen können, zeigen die jüngsten Bilder in den Medien, zuletzt vom ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog im südlichen Brandenburg, oder auch vergangenes Jahr in Sachsen, bei dem unsere Flughelfergruppe eingesetzt war. Auch in Bayern gilt aktuell allerhöchste Vorsicht, denn durch die Trockenheit genügt eine weggeworfene Zigarettenkippe, ein Grillfeuer oder ein auf trockenem Gras im Wald geparktes Auto mit heißem Katalysator, um ein Feuer zu entfachen. Zu über 90 % ist der Mensch Auslöser für einen Waldbrand.

Im Klimawandel werden heiße und trockene Tage häufiger und das Waldbrandrisiko nimmt zu. So hat die Zahl der Tage mit den beiden höchsten Waldbrandwarnstufen im Vergleich zum Referenzzeitraum 1961-1990 in Bayern bereits von 27 auf 38 Tage zugenommen. Nach den einschlägigen Klimaszenarien wird sich dieser Trend auch in Zukunft weiter fortsetzen.

Seit Samstag, 10. Juni hat die Regierung der Oberpfalz wieder Luftbeobachtungsflüge angeordnet. Die Luftbeobachter fliegen mit dabei täglich zweimal, um ca. 13 Uhr und um ca. 18 Uhr die Route "Oberpfalz-Ost" und starten am Chamer Flugplatz. Aus der Luft halten sie Ausschau nach Rauchentwicklungen in unserem Waldgebiet und lotsen im Bedarfsfall die Feuerwehren über Funk zur Brandstelle.

Auch bei hoher Waldbrandgefahr und drastischen Bildern aus anderen Regionen Deutschlands und der Welt herrscht kein Grund zur Panik. Aber eben Grund zur besonderen Vorsicht im Wald und zur erhöhten Wachsamkeit, um entstehende Brände im Wald schnell über die 112 zu melden. Außerdem beachten: Nach dem Bayerischen Waldgesetz dürfen Waldbesucher im Wald in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober nicht rauchen und nicht ohne Genehmigung Feuer machen, d. h. auch nicht grillen!

 

Die wichtigsten Verhaltensregeln um einen Waldbrand zu vermeiden sind:

  • In den Wäldern gilt für Waldbesucher Rauchverbot vom 1. März bis 31. Oktober.
  • Werfen Sie beim Autofahren keine Zigarettenkippen aus dem Fenster.
  • Entzünden Sie im Wald oder in Waldnähe (bis 100 m) kein offenes Feuer.
  • Fahrzeuge wegen der heißen Fahrzeugkatalysatoren keinesfalls auf leicht entzündbarem Untergrund parken. PKW, Krafträder und landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge dürfen deshalb nicht auf Wiesen und Waldwegen abgestellt werden.
  • Müll vermeiden: weggeworfene Gegenstände wie Feuerzeuge oder Dosen mit chemischen Substanzen können zu einem Brandherd werden.

 

Darüber hinaus gilt:

  • Melden Sie Waldbrände mit möglichst genauer Ortsangabe sofort an die Feuerwehr unter der Telefonnummer 112.
  • Parken Sie stets so, dass Betriebs-, Rettungs- und Löschfahrzeuge bei ihrem Einsatz nicht behindert werden.