Heinz Schötz sagt nach 6393 Tagen „Servus“
Es war eine Entscheidung, die sich Heinz Schötz nach 17 Jahren im Amt nicht leicht gemacht hatte, als er im Herbst bekanntgab, seine Aufgabe als Kreisbrandmeister abgeben zu wollen. Das merkten auch die vielen Gäste in der Hütte am Haidstein am Dienstagabend, als der KBM a.D. seine Dankesworte an sie richtete.
Zur Abschiedsfeier, die der Förderverein der Inspektion organisiert hatte, waren die Führungskräfte sowie Vertreter aller 13 Wehren gekommen, für die Heinz Schötz in den vergangenen über 17 Jahren erster Ansprechpartner gewesen war. „Ich habe gar nicht gewusst, dass ich so viel getan habe“, sagt Schötz im Scherz, auch wenn die Emotionen in der Stimme mitschwingen. Das ist wenig verwunderlich, schließt sich an diesem Abend doch der Kreis von vier Jahrzehnten, in denen er verantwortungsvolle Aufgaben in der Feuerwehr übernommen hatte.
Rückblick auf vier Jahrzehnte
Auf den Tag genau vor 40 Jahren sei er zum stellvertretenden Kommandanten seiner Heimatfeuerwehr Kötzting gewählt worden. Eigentlich habe er keine große Abschiedsfeier gewollt, hatte Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer am Beginn der „gemütlichen Runde“ erklärt und gesagt: „Es gehört sich aber trotzdem“. Im Kreise der gut 30 Wegbegleiter in den Feuerwehren stellt Heinz Schötz an diesem Abend, an dem er selbst im Mittelpunkt stehen sollte: „Reißen kannst nur was, wenn Du viele Mitstreiter hast, und die habe ich immer gehabt – nichts wäre möglich gewesen, ohne Eure Hilfe und die aller Vorgänger.“
Davon habe es reichliche in den vergangenen vier Jahrzehnten gegeben, wie er sich gerne erinnert. Den heutigen Ehren-KBI Michael Wensauer nennt er seinen „Feuerwehr-Ziehvater“, mit dem Ehren-KBR Hans Weber seien seine Wege in der Wehr von Anfang an verknüpft gewesen, schon in dessen Zeit als Kommandant der FF Lederdorn. Mit dem aktuellen KBR und früheren KBI Mike Stahl verbinde ihn eine „lange Freundschaft“. Das gelte auch für Fabian Fischer, der ihn bei seiner Aufgabe als Schiedsrichter bei Leistungsabnahmen geholfen habe, und natürlich für seinen Vorgänger im Amt, Hans Seiderer. Auch einige Bürgermeister habe er kommen und gehen sehen; „Ich hoffe, ich war einigermaßen ertragbar“, sagt er an diesem Abend zu seinem Abschied. Die Entscheidung, das Amt abzugeben, sei nicht zuletzt aus Zeitgründen gefallen. „Ohne die Familie geht das alles nicht, und darum hoffe ich, dass es jetzt etwas ruhiger wird“, gibt er seiner Hoffnung im „Ruhestand“ Ausdruck.
6393 Tag im Amt
Emotional ist dieser Abend auch für Kreisbrandrat Mike Stahl, wie er im Anschluss an die Übergabe des Geschenkes aller 13 Feuerwehren, ein großes Portrait des scheidenden KBM, umrahmt mit den Abzeichen der Wehren, versichert. Heinz Schötz habe stets „der Sache gedient, die Person stand immer im Hintergrund“. Er stellt am Ende der vielen Jahren in der Verantwortung vor allem die persönlichen Momente heraus, „die die Feuerwehr-Familie ausmachen, sie lebens- und liebenswert macht“, und die „das eine oder andere falsche Wort im Eifer des Gefechtes“ vergessen ließen.
„Im Mittelpunkt steht immer der Mensch, auch wenn er eine blaue Uniform anhat.“
Auch für Bad Kötztings Bürgermeister Markus Hofmann geht mit Heinz Schötz „ein Parade-Beispiel für einen Vorzeige-Feuerwehrmann“ in den Ruhestand. In den über 17 Jahren habe er ihn in vielerlei Hinsicht als „Vorbild erlebt, Du hast Dein Amt mit Leidenschaft erfüllt“. Für langanhaltenden Applaus sorgt Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer, als er sagt: „Nach 6393 Tagen im Amt als Kreisbrandmeister geht eine Feuerwehr-Legende – Lieber Heinz, mia san stolz auf Dich!“ Dass Bergbauer da nicht zu viel versprochen hat, erfährt Heinz Schötz anschließend auch noch in den vielen Gesprächen mit den Vertretern „seiner Feuerwehren“ aus dem KBM-Bereich.
40 Jahre im Dienst der Feuerwehr
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Eintritt:
Mit 14 Jahren tritt Heinz Schötz im Mai 1972 in die Feuerwehr Kötzting ein – drei Jahre zuvor war er bereits Mitglied des Spielmannszuges geworden.
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Erstes Amt:
Bereits sieben Jahre später, mit 21 Jahren, wird er zum stellvertretenden Kommandanten seiner Heimatfeuerwehr gewählt.
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Kommandant:
Wenige Jahre später, im Alter von 28 Jahren, wird Heinz Schötz am 28. April 1986 der erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kötzting und übt dieses Amt bis zum März 2001 aus.
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Kreisbrandmeister:
Zum 1. Juli 2001 wird Heinz Schötz durch den damaligen Kreisbrandrat Hans Weber zum Kreisbrandmeister des Kötztinger Bereiches berufen. Von nun an ist er für die 13 Wehren – neun in der Stadt, zwei jeweils in Rimbach und Grafenwiesen – erster Ansprechpartner unter den Führungskräften.
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Ruhestand:
2018 gibt Heinz Schötz bekannt, das Amt als Kreisbrandmeister nach über 17 Jahren abgeben zu wollen. Zum 1. Januar dieses Jahres übernimmt Florian Heigl, der erste Kommandant der FF Bad Kötzting, dieses Amt.
Quelle: Stefan Weber, Mittelbayerische Zeitung