Großübung bis hinauf nach Arnstein
Im Ernstfall wäre daher auch in höheren Ortschaften Löschwasser aus offenen Gewässern für etwaige Brände vorhanden.
Die Großübung am Sonntag wurde von den beiden Waldmünchner Kommandanten zusammen mit weiteren Beteiligten ausgearbeitet. Gleich zwei Züge sollten dabei Hand in Hand arbeiten: Der HFS-Zug für den Transport großer Wassermengen sowie der Schlauchwagenzug des KBI-Bereichs Waldmünchen, der im Ernstfall lange Förderleitungen zügig verlegen kann. An der Feuerwache Waldmünchen gab Kommandant Stefan Nachtmann vor Beginn der Übung eine kurze Einweisung in den geplanten Ablauf. Anschließend fuhren die Einsatzfahrzeuge das Gebiet zwischen Perlsee und Arnstein an, angenommen wurde ein Waldbrand unterhalb von Arnstein. Der erste Übungsabschnitt war der Aufbau einer F-Leitung durch den Wasserförderzug, der aus den Feuerwehren Waldmünchen, Rötz und Schönthal besteht. Gleich mit zwei Pumpen wurde das Perlseewasser durch die Feuerwehren Prosdorf und Pillmersried herausbefördert und mit Hilfe von zwei B-Leitungen zu einer großen Mulde gepumpt. Die Mulde sollte als Zwischenspeicher für das Wasser dienen. Anschließend verlegte das Wechselladerfahrzeug der FF Waldmünchen eine F-Leitung über den Wanderweg bis hinauf zum Pumperberg. Auf Höhe des „Perlhütter Trepferl“ musste eine Verstärkerpumpe in die F-Leitung eingebaut werden, um die Höhendifferenz zu überwinden. Die Pumpe ist aufgrund ihrer Dimension auf einem eigenen Anhänger verlastet und sie kam erstmals bei einer derartigen Übung in Waldmünchen zum Einsatz. Somit können auch größere Höhendifferenzen überwunden werden. Eine weitere Herausforderung war der Aufbau einer Schlauchbrücke über die riesige Förderleitung direkt auf der Staatsstraße Richtung Höll. Hierzu wurde die Straße halbseitig gesperrt, damit die zahlreichen Fahrzeuge sicher über die Brücke gelotst werden konnten.
Die Übergabe des Wassers durch einen großen Verteiler erfolgte am Pumperberg. Von dort an war der Schlauchwagenzug gefordert, welcher aus den Feuerwehren Waldmünchen, Geigant, Tiefenbach, Katzbach, Hiltersried, Untergrafenried und Schönau besteht. Gleich zwei B-Leitungen wurden nunmehr in Richtung Arnstein verlegt, wobei eine Leitung schon kurz nach Perlhütte endete, die andere wurde von den Feuerwehren aber dann bis kurz vor Arnstein mit Hilfe mehrerer Pumpen gebaut. Den Löschangriff nahm schließlich die FF Tiefenbach vor. Der Aufbau der Leitung benötigte eine gewisse Zeit, aber die Druckverteilung funktionierte und so hatten die Wehrmänner und –frauen dann auch Wasser auf den Rohren. KBI Norbert Auerbeck und Bürgermeister Markus Ackermann zeigten sich sehr zufrieden mit dem Übungsverlauf, denn damit könne im Ernstfall schlagkräftig reagiert werden. Ähnlich sahen dies auch KBM Andreas Bierl und KBM Christian Bauer, welche in die Übung ebenfalls eingebunden waren und welche die besonderen Herausforderungen direkt beobachten konnten. Das Aufräumen insbesondere der F-Leitung benötigt üblicherweise eine erhebliche Zeit und so waren dann alle Einsatzkräfte erst pünktlich zum Mittagessen für eine Brotzeit in die Feuerwache Waldmünchen versammelt.