Große Wasserrettungs-Übung in Roding
Das Übungsszenario basiert auf einen realen Einsatz, welcher sich vor knapp zwei Jahren in Bad Kötzting zugetragen hatte. Hier war ein PKW in einen Bach gestürzt. Lediglich eine kleine Organisationsgruppe hatte über den Ablauf der Übung Kenntnis. So wurden kurz nach 9 Uhr die Feuerwehr Roding, die Wasserwacht und DLRG des Landkreises Cham, sowie Wasserrettungseinheiten aus dem Landkreis Schwandorf aus Nittenau zusammen mit dem Rettungsdienst und dem Einsatzleiter Rettungsdienst und Einsatzleiter Wasserwacht alarmiert. Zuvor hatten sich alle Übungsteilnehmer im Industriegebiet in Altenkreith zur Einweisung getroffen.
Das Szenario schien zunächst übersichtlich. Eine Person trieb gegenüber dem Badeplatz am Esper hilflos im Wasser, klammerte sich an einen Baumstamm. Die ersten Einsatzkräfte der Wasserrettung entdeckten die Person im Wasser und eilten zu ihr. Sie teilte den Rettern mit, dass sie zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester einen Autounfall hatten, dabei sei der Wagen an der Regenbrücke B85 von der Straße abgekommen und ins Wasser gestürzt. Daraufhin wurde der Einsatz aufgeweitet, ein PKW, dargestellt durch eine Übungskarosserie, welche zuvor von der Feuerwehr Cham im Regen versenkt wurde, und weitere Personen mussten gefunden werden. Flussaufwärts fanden die Einsatzkräfte ein Fahrzeug, welches mit der Motorhaube bereits unter Wasser war. Die Feuerwehr Roding rückte zur Sicherung des verunglückten Fahrzeugs an und unterstützte die Einsatzkräfte mit dem neuen Rettungsboot.
Im und um den PKW wurden zwei Personen gefunden und umgehend an Land gebracht und dem Rettungsdienst übergeben. Zur Vermisstensuche bildeten die Retter eine Kette und gingen den Uferbereich entlang des Flusses systematisch ab, wo sie eine weitere Person fanden. Diese Übungspuppe musste schließlich reanimiert werden. Taucher und die Fachgruppe Ortung unterstützten diesen Teil der Übung. Am Rande tat sich dann noch ein dritter Einsatz auf, als ein fiktiver Angler, der alles beobachtet hatte, hysterisch wurde und so die Einsatzkräfte ebenfalls noch forderte. Die Funkkommunikation während des gesamten Einsatzes erfolgte über die Integrierte Leitstelle in Regensburg und vor Ort mit sechs verschiedenen Funkgruppen. Koordiniert wurde der Einsatz der Wasserrettung durch den Einsatzleiter Wasserrettung, Armin Schlüter. Den Einsatz des Rettungsdienstes koordinierte Einsatzleiter Rettungsdienst, Richard Raum, mit Unterstützung der Feuerwehr Roding mit Einsatzleiter und Kommandant Alexander Tag.
Um diese so realistisch wie möglich zu gestalten, nutzten die Organisatoren spezielles Schminkmaterial, um Wunden wasserfest darzustellen. Fabian Seebauer als Technischer Leiter der Kreis-Wasserwacht Cham und Ausbilder für Führungskräfte sowie Michael Amann als Einsatzleiter und Ausbilder der Wasserrettung hatten die Übungsleitung inne und sich in den vergangenen vier Monaten um die Organisation gekümmert. Sie zeigten sich zufrieden mit den Erkenntnissen der Großübung, die jährlich wechselnd an anderen Orten im Landkreis stattfindet. Besonders die Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen stimmte die Beobachter der Übung positiv. Auch Bürgermeisterin Alexandra Riedl, welche die Übung zusammen mit den Kreisbrandmeistern Hubert Hofweber und Norbert Mezei die Übung verfolgte, dankte allen Einsatzkräften für die Bereitschaft, sich weiterzubilden mit der Hoffnung, dass ein solches Szenario nie eintritt.