Feuerwehrfrauen auf den Spuren des Bierbrauens
25 Frauen folgten der Einladung und konnten am 2. Oktober 2019 von der Brauerei-Familie in Rhan jede Menge Interessantes über die Braukunst erfahren.
Vor den Toren der ältesten Familienbrauerei Ostbayern begrüßte Kreisbrandinspektor Norbert Auerbeck die Damengruppe, sein Willkommensgruß galt auch der Kreisfrauenbeauftragten Rosi Meier sowie den zuständigen Frauenbeauftragten Claudia Schindler und Katharina Haßfurter, außerdem den Kreisbrandmeistern Bierl, Sturm, Bauer und Schneider. Er dankte der Inhaberfamilie Plößl für die Möglichkeit einer Besichtigung. Stefanie Plößl verstand es, die Besuchergruppe von Anfang in den Bann von Hopfen und Malz zu ziehen. Sie erklärte, dass mit dem ausgezeichneten Quellwasser vor Ort seit 1283 Bier gebraut werde, genauso wie es dann im Jahr 1516 im bayrischen Reinheitsgebot erlassen wurde.
Mit Blick auf die Historie erzählte Stefanie Plößl schmunzelnd, dass kriegerische Auseinandersetzungen nur deshalb gewonnen wurden, weil sich die Krieger mit dem Rhanerbier gestärkt hätten. Viele Begebenheiten und Anekdoten rund um die älteste ostbayerische Brauerei ließ Stefanie Plößl in ihrer Führung aufleben, ebenso was es mit dem berühmten französischen Diplomaten und Schriftsteller Francois Rene de Chateaubriand und dem Rhanerbier auf sich hatte.
Beim Rundgang durch die Brauerei bekamen die Damen einen Einblick in eine moderne und trotzdem traditionelle Brauerei, vom Läuterbottich über Sudpfanne, Gär und Lagertanks, von Lagerhaltung über die Abfüllanlage bis hin zum größten Bierkistl der Welt, in dem sich das Hackschnitzelheizwerk befindet.
Dr. Alois Plößl resümierte: „Der Rhanerbräu betreibt keine Großbrauerei, die ein uniformes Fabrik-Bier herstellt, sondern wir pflegen die handwerkliche Kunst des Bierbrauens, indem wir erlesene Bier-Schmankerl anbieten.“ Manche Biere seien nur saisonal oder sogar nur ganz kurz erhältlich. Dadurch seien die Bock-Biere sowie die Craft-Biere aufgrund von naturgegebenen Eigenheiten in den jeweiligen Bier-Jahrgängen unterscheidbar. Durch die Spezialisierung auf besondere Bier-Schmankerl könne die Brauerei die ganze Vielfalt Bayerischer Bierkultur anbieten und dadurch trage sie dazu bei, dass die große Bayerische Biertradition weitergetragen werde.
Am Ende der Führung wurden die Gäste von der Familie Plößl noch zu einer Brotzeit eingeladen. Dabei durfte natürlich das frischgezapfte Rhanerbier nicht fehlen. In gemütlicher Runde bedankte sich KBI Norbert Auerbeck bei der Familie Plößl für die Einladung und die informative Führung durch Brauerei, als Dank gab es für Stefanie Plößl einen Blumengruß. Man habe an diesem Abend das Bier besonders wertschätzend genossen, denn „Bier, sei viel schwerer herzustellen, als Wein!“, wie Stefanie Plößl in ihrem Abschlusswort bilanzierte.
Text: Roswitha Meier und Benni Schlegl
Bild: Roswitha Meier