Endlich wieder grenzüberschreitend geübt
Insgesamt zehn Wehren beteiligten sich an der Übung bei Heinrichsberg in der Nähe von Wassersuppen und dabei kam auch hervor, dass unterschiedliche Regularien in beiden Ländern eben doch so manches erschweren.
Für die Ausarbeitung der Übung zeichnete sich die Feuerwehr Klentsch mit dem dortigen jungen Kommandanten Jirka Hnyk verantwortlich. Es wurde ein Waldbrand bei Heinrichsberg (Jindřichova Hora) angenommen, zu dem die deutschen und tschechischen Einheiten alarmiert wurden. Am Samstagnachmittag trafen sich die zehn beteiligten Feuerwehren am Grenzübergang Höll, wo es zunächst eine kurze Einweisung in das Übungsszenario gab. Als Dolmetscher fungierten Jarek Etzel und Johannes Haßfurter, um hier bei Detailabsprachen und im Funkverkehr möglichst wenig Kommunikationsprobleme zu haben. Als Führungskräfte von deutscher Seite waren KBI Norbert Auerbeck, KBM Andreas Bierl und KBM Manfred Schneider. Außerdem verfolgten die Übung Dr. Thomas Scheubeck und Bürgermeister Markus Ackermann. Das Übungsgelände befand sich gar nicht so weit weg von der Grenze, war für viele jedoch relativ unbekannt: Heinrichsberg gehörte ursprünglich zur Gemeinde Haselbach und ist heute Bestandteil der Gemeinde Klentsch. Damit würden im Ernstfall in etwa auch die beteiligten Feuerwehren für einen Waldbrand alarmiert. Kommandant Jirka Hnyk hatte die Übung mit Hilfe einer Online-Karte ausführlich geplant und die einzelnen Feuerwehren entsprechenden Abschnitten zugeteilt. Die Feuerwehren Tiefenbach und Trhanov waren damit beauftragt, das benötigte Löschwasser aus einem Teich zu pumpen. Anschließend sollte dieses in deutsche und tschechische Tanklöschfahrzeuge gepumpt werden, die dann im Pendelverkehr an einen Abgabepunkt bei Heinrichsberg fahren sollten. Anschließend sollte das Wasser über eine längere Förderleitung zum angenommenen Waldbrand befördert werden.
Aber schon zu Beginn musste die deutsche Seite erklären, dass für Übungszwecke kein Wasser aus offenen Gewässern, genannt auch Schmutzwasser, in die Behälter der deutschen Einsatzfahrzeuge gepumpt werden darf. In diese Behälter darf nur Trinkwasser. Deshalb musste die Übung kurzerhand umgeplant werden. Die Feuerwehr Waldmünchen holte deshalb noch das Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter „Tank“ nach, der jede Menge Wasser an Bord hat. Dadurch konnte ausreichend Wasser zum Übergabepunkt gebracht werden, ohne dass die deutschen Fahrzeuge Schmutzwasser in ihre Behälter aufnehmen mussten. Das Fahrzeug aus Chodov konnte trotzdem das Wasser wie geplant transportieren. Die weitere Zusammenarbeit funktionierte dann weitgehend reibungslos. Einmal mehr zeigte sich, dass die Absprachen bei der Erstellung der Förderleitung funktionieren und dass die Gerätschaften gut zusammenpassen. So hatte dann auch die Feuerwehr Klentsch am „Brandobjekt“ Wasser auf mehreren Rohren und konnte einen Löschangriff vornehmen. Für die anschließende Besprechung waren alle Beteiligten in das Feuerwehrhaus in Klentsch eingeladen, wo die Damen der Wehr mit einer tollen Brotzeit aufwarteten. Die Führungskräfte um KBI Norbert Auerbeck waren sich einig, wie wichtig derartige Übungen sind, damit auch im Ernstfall die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gut funktioniert. Alle Einsatzkräfte freuten sich, dass man endlich wieder einmal gemeinsam üben und gute Bekannte von jenseits der Grenze sehen durfte. Und ganz nebenbei gab es wertvolle Erkenntnisse, was so alles auf beiden Seiten der Grenze im Feuerwehrwesen erlaubt ist und was nicht.
Beteiligte Feuerwehren:
- Klenčí pod Čerchovem
- Chodov
- Pec pod Čerchovem
- Trhanov
- Höll
- Hocha
- Schäferei
- Tiefenbach
- Untergrafenried
- Waldmünchen