Dienstversammlung in Pillmersried

11.04.2025
Versammlung
KBI Norbert Auerbeck berichtete für die 42 Wehren aus dem Inspektionsbereich Waldmünchen

543 Einsätze im Altlandkreis Waldmünchen

 

Die 42 Feuerwehren zählt der Inspektionsbereich Waldmünchen und diese haben im letzten Jahr wieder jede Menge geleistet. Davon konnte KBI Norbert Auerbeck bei der Dienstversammlung der Kommandanten und Vorsitzenden am 11. April berichten. Vor allem die Anzahl der Brände ging im Vergleich zum trockenen Sommer spürbar zurück. Bei der Versammlung war erstmals auch die designierte neue Leiterin der Polizeistation Waldmünchen zu Gast.

Der Antoniuswirt in Pillmersried war bis auf den letzten Platz gefüllt, als KBI Norbert Auerbeck die Versammlung eröffnete, darunter auch diverse Ehrengäste sowie drei tschechische Kollegen mit dem Leiter der Berufsfeuerwehr Domazlice. Bei der Vollversammlung der Kommandanten und der Vorsitzenden wurde gleich zu Beginn der rund 150 Folien eins deutlich: Die Feuerwehren sind nicht nur unverzichtbar, sie leisten in vielen Bereichen auch einen Beitrag für das soziale Miteinander. Mit 543 Einsätzen gab es einen spürbaren Rückgang bei den Einsatzzahlen (2023: 667 Einsätze), was primär an einer Halbierung der Einsätze im Brandbereich liegt. Die Einsätze der 42 Feuerwehren gliedern sich in 96 Brandeinsätze, 258 Technische Hilfeleistungen, 34 Sicherheitswachen und 135 Sonstige Tätigkeiten, außerdem 20 Fehlalarmierungen. Die Anzahl der Fehlalarmierungen hat sich zum Vorjahresvergleich verdoppelt. Dabei waren insgesamt 10.615 Helferstunden und damit ein kräftiges Plus (7.782 Helferstunden waren es 2023) zu verzeichnen. Auerbeck hatte natürlich aus einige ausgewählte Bilder von besonderen Einsätzen in den einzelnen KBM-Bereichen dabei: Diverse schwere Verkehrsunfälle, darunter auch ein Unfall mit einem LKW bei Sinzendorf. Und dann gab es auch Brände, die jedoch allesamt glimpflich ausgingen. Ein Großbrand war zum Glück nicht dabei. Insgesamt 35 Leistungsprüfungen konnten KBI Auerbeck und sein Schiedsrichterteam abnehmen, davon 26 im Bereich „Wasser“ und 9 im Bereich „Technische Hilfeleistung“. Auch die Ü40-Leistungsprüfung wurde wieder abgenommen, hier gab es 27 Teilnehmer in der Stufe „bronze“ und erstmals auch neun Teilnehmer in der Stufe „silber“.

Natürlich kam auch das gemeinsame Üben der Wehren nicht zu kurz: So wurde in der Aktionswoche in jedem KBM-Bereich eine Übung abgehalten, darunter anspruchsvolle Objekte wie der Rhanerbräu oder der Kindergarten in Rötz. Am 15. Juni gab es die grenzüberschreitende Übung mit tschechischen Wehren, wofür ein Waldbrand am Grenzübergang Lehmgrubenweg angenommen wurde. Ein Filmteam begleitete diese Übung, welche vor allem auch die Kameradschaft stärkte. „Mit Johannes Haßfurter von der FFW Waldmünchen konnten wir einen neuen Dolmetscher ernennen,“ zeigte er sich erfreut. Es gab aber auch noch Übungen im Bereich Absturzsicherung oder beim Bedienen der Wechselladerfahrzeuge. Auerbeck zeigte sich ebenso erfreut, dass bei der Anzahl der verfügbaren Einsatzkräfte stabile Zahlen vermeldet werden könnten. So rücken im Ernstfall 393 Damen und 1.286 Männer aus, also insgesamt 1.679 und damit fast gleich viel wie im Jahr 2023, wobei die Damen ein leichtes Plus verzeichnen konnten. Die Zahl der passiven Mitglieder hat um 130 Personen auf nunmehr 4.210 zugenommen. Und er sprach ein großes „Vergelt`s Gott“ an die Feuerwehrvereine aus, die insgesamt 72.478,70 Euro in Anschaffungen und Anbauten investiert hätten; damit würden die Kommunen entlastet und gleichzeitig Notwendiges realisiert. 31 Einsatzkräfte haben einen Lehrgang an den drei staatlichen Feuerwehrschulen abgelegt, auch sonst gab es auf örtlicher Ebene diverse Schulungsmaßnahmen und Lehrgänge, die gut besucht waren. Insgesamt gab es hier 243 Einsatzkräfte, die einen Lehrgang besucht und erfolgreich bestanden haben. Im Inspektionsbereich wurden neue Züge für spezielle Einsätze (Vegetationsbrände, Sonderlagen) installiert und mehrere Feuerwehren konnten sich über neue Fahrzeuge freuen. Inspektionsjugendwartin Barbara Bindl hatte einen eindrucksvollen Bericht über die Jugendarbeit dabei  und konnte von 380 Jugendlichen, die sich in 42 Feuerwehren engagieren, berichten. „Beim Bayerischen Jugendleistungsabzeichen in Heinrichskirchen waren über 100 Jugendliche anwesend, das war eine tolle Sache,“ so Bindl. Auch in diesem Jahr werde es wieder viele Abnahmen und Prüfungen für die Jugendlichen geben. Erstmals konnte für den Bereich der Kinderfeuerwehren Lisa Vogl die Arbeit mit den Jüngsten in den Wehren vorstellen. Hier kümmerten sich 47 Betreuer um 138 Kinder und es gab auch Abnahmen der Kinderflamme in den drei Stufen.

Auch Kreisbrandrat Michael Stahl war zur Versammlung gekommen. Er wollte den Verantwortlichen vor allem die Möglichkeiten der geänderten Förderrichtlinien bei Anschaffungen und Bauten aufzeigen. Überdies werde der Freistaat Bayern heuer erstmals eine zentrale Ausschreibung organisieren, um dem Preisdruck bei Fahrzeuganschaffungen entgegenzutreten. Vermutlich wird es auf ein LF 10 (Löschfahrzeug) hinauslaufen. Außerdem sind auch Änderungen im Feuerwehrgesetz geplant, mit einer Anhebung der Altersgrenze auf 67. Bei der Digitalalarmierung ist mittlerweile ein Großteil geschafft. Kassier Hermann Bierl gab ein letztes Mal seinen Kassenbericht ab, der von geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen zeugte. Zu seinem Nachfolger wurde schließlich einstimmig Martin Kreuzer von der FFW Waldmünchen gewählt.

In den Grußworten lobte stellvertretender Landrätin Gerlinde Graßl die beeindruckenden Berichte: „Die Gemeinschaft macht die Feuerwehren stark und gleichzeitig wird eine vorbildliche Kinder- und Jugendarbeit geleistet.“ Die Feuerwehrvereine würden für ein attraktives Stadt- und Dorfleben und damit für ein gutes Miteinander sorgen. „Hand in Hand, Schlauch in Schlauch. Kameradschaft, die auch unter Druck zusammensteht“, so Graßl. Für die Bürgermeister sprach 2. Bürgermeister Johann Stibich, der an einige Einsätze im Bereich Rötz erinnerte und der besonders erleichtert war, dass keine Einsatzkräfte verletzt oder gar getötet wurden. Zuletzt stellte sich Polizeihauptkommissarin Bianca Drechsel als zukünftige Leiterin der Polizeistation Waldmünchen vor. Sie freue sich auf die Zusammenarbeit und dankte für die viele ehrenamtliche Arbeit, dank derer auch die Polizei ihre Einsätze gut abschließen könne. Gerne wäre sie auch künftig öfter auf der Straße, um den Mike (Kreisbrandrat Stahl) zu kontrollieren, aber damit sei wohl bald Schluss. Die Versammlung endete schließlich mit einem Blick auf kommende Termine.

 

Ausblick auf anstehende Termine:

Lehrgang Absturzsicherung ab 05.05., Lehrgang Maschinist ab 07.10., MTA-Abschlussprüfung am 22.05., Grenzüberschreitende Übung am 02.05., Katastrophenschutzübung am 16./17.05., Jugend-Zeltlager vom 12.08. bis 15.08.

 

Verabschiedung von EKBM Hermann Bierl als Kassier:

Der langjährige aktive Feuerwehrkamerad Hermann Bierl hat die Kasse des KBI-Bereichs Waldmünchen seit deren Entstehung geführt, also insgesamt 47 Jahre lang in ehrenamtlicher Arbeit. KBI Auerbeck erinnerte an die Anfänge der Kasse und die ersten großen Einnahmen in den Jahren 1985 und 1999. Bei der offiziellen Gründung des Fördervereins im Jahr 2002 wurde EKBM Hermann Bierl erneut einstimmig gewählt. „Du hast mit Alfons Wagner, Hans Wallner, Anton Ruhland und mir insgesamt vier Kreisbrandinspektoren überstanden. Und ich weiß auch, dass in all den Jahren die Kassenprüfer vergeblich einen Fehler in deiner Kassenführung gefunden haben,“ so Auerbeck. Hermann Bierl sei immer zuverlässig und korrekt gewesen. Man könne sich keinen besseren Kassier vorstellen. Zum Dank für die jahrzehntelange treue Arbeit erhielt er ein kleines Präsent und großen Applaus von den Anwesenden.