Die Feuerwehrführung im KBI-Bereich Furth im Wald-Hohenbogenwinkel zog Bilanz

06.04.2019
Die Vertreter der 22 Feuerwehren im KBI-Bereichs trafen sich am vergangenen Samstag im Gasthaus „Zum Fächtn“ und zogen Bilanz unter dem Jahr 2018.

Kreisbrandinspektor Mario Bierl freute es neben den Vertretern der Feuerwehren auch zahlreiche Feuerwehrführungskräfte wie Kreisbrandmeister Werner Bartl und Kreisbrandrat Michael Stahl begrüßen zu dürfen. Besonders freute es ihn jedoch das auch Vertreter des Krieseninterventionsteams und seitens des Bayerischen Roten Kreuzes, der Wachleiter des Rettungszentrums in Furth im Wald, Florian Neppl, der Einladung gefolgt waren. Nach dem Totengedenken folgte Kreisbrandinspektor Mario Bierl mit seinem Rückblick.

So wurden auch im vergangenen Jahr wieder zahlreiche Lehrgänge seitens des Inspektionsbereichs angeboten. So absolvierten 26 Feuerwehrler die Modular Truppmannausbildung in Arnschwang. Seit 2004 genossen somit 473 Wehrleute des Inspektionsbereichs diese Ausbildung. Des weiterem fand im vergangenen Jahr erstmalig die Schulung am Schaumtrainer mit insgesamt 30 Teilnehmern an zwei Terminen statt. Hierbei wird den Einsatzkräften der korrekte und effektive Einsatz von Schaummittel beigebracht. Diese Schulung wird auch in Zukunft angeboten werden und von Tobias Engl von der Feuerwehr Furth im Wald durchgeführt.

Auch wurde im Dezember letzten Jahres zum ersten Mal im Inspektionsbereich der Feuerwehrersthelferlehrgang durch Feuerwehrarzt Dr. Stefan Enderlein in Stachesried mit 15 Teilnehmern durchgeführt. Im November wurde dann gemeinsam mit dem Inspektionsbereich Waldmünchen ein Atemschutzgeräteträgerlehrgang in Furth im Wald mit insgesamt 27 Teilnehmern veranstaltet. Des weiterem absolvierten 17 Floriansjünger den Sprechfunkerlehrgang, 6 ein Fahrsicherheitstraining, 28 den Feuerwehrführerschein und 6 nahmen am Atemschutzgeräteträgerwettbewerb teil. Weitere 24 Feuerwehrler besuchten im vergangenen Jahr Lehrgänge an einer der drei Bayerischen Feuerwehrschulen.

Insgesamt 31 Leistungsabzeichen wurden im vergangenen Jahr durch die Feuerwehren abgelegt. Diese teilen sich auf 26 Leistungsabzeichen „Die Gruppe im Löscheinsatz“, drei Technische Hilfeleistung und zwei der Jugendfeuerwehr auf. Auch ansonsten wurden im vergangenen Jahr zahlreiche Übungen und Weiterbildungen abgehalten um ein hohes und nur das aktuellste Ausbildungsniveau der Feuerwehrleute zu gewährleisten. Neben den zahlreichen Übungen in der Feuerwehraktionswoche wurde auch eine Funkübung in Zusammenarbeit mit der Kreiseinsatzzentrale abgehalten. Auch wurde im letzten Jahr eine Grenzüberschreitende Übung in Rittsteig zusammen mit Feuerwehren aus Tschechien abgehalten. Hierbei lobt KBI Bierl die gut funktionierende und einwandfreie Zusammenarbeit. Eine weitere erwähnenswerte Übung war die Katastrophenschutzübung „Roter Eber“ in Chamerau. Hierbei beteiligten sich aus dem Inspektionsbereich von den 22 Feuerwehren, 11 Feuerwehren.

Anschließend berichtete er von Mitgliederzahlen. Insgesamt verfügen die Feuerwehren des Inspektionsbereichs über 4.192 Mitglieder. Davon sind 248 Jugendliche, 1.147 Männer und 190 Frauen im aktiven Bereich tätig. Seit dem letzten Jahr gibt es auch bereits ein paar Kinderfeuerwehren welche insgesamt über 52 Mitglieder verfügen. Anschließend berichtete KBI Bierl von den Neuanschaffungen im Inspektionsbereich. So bekam die Feuerwehr Ried ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) und die Feuerwehr Schwarzenberg ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug-Logistik (TSF-L) welches das erste seiner Art im Inspektionsbereich ist. Des weiterem erhielt die Feuerwehr Furth im Wald neben einem neuen Wechselladerfahrzeug (WLF) einen Abrollbehälter Umwelt (AB-Umwelt) sowie einen Anhänger mit Notstromaggregat (FwA-Strom). Desweitern durfte sich die Feuerwehr Ried über einen neuen Anbau und die Feuerwehr Furth im Wald über die neue Heimat im Rettungszentrum freuen in dem Hand in Hand mit dem BRK gearbeitet wird. Die Feuerwehrvereine unterstützten die Kommunen finanziell bei diesen Anschaffungen und weiteren Investitionen in z.B. neue Gerätschaften mit ca. 90.000€.

Die Zahl der Einsätze ist 2018 um knapp 250, im Vergleich zum Vorjahr, gestiegen. Somit wurden die Feuerwehren zu insgesamt 902 Einsätzen alarmiert. Diese lassen sich auf 82 Brände, 414 Technische Hilfeleistungen, 62 Fehlalarme, 46 Sicherheitswachen und 298 sonstige Einsätze aufgliedern. Diese hohe Zahl an Einsätzen lässt sich größtenteils durch das Unwetter am 11.Juni erklären welches besonders die Stadt Furth im Wald und Teile von Eschlkam betraf. Hier waren zahlreiche Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis im Einsatz und selbst aus der Tschechischen Republik kam die Hilfe. Besonders lobte es KBI Bierl das sogar Einsatzkräfte die selbst betroffen waren, sich auf machten um zu Helfen. Bis spät in die Nacht und noch an den darauffolgenden Tagen waren die Helfer im Einsatz. Anschließend zeigt Kreisbrandinspektor Bierl noch Bilder von weiteren erwähnenswerten Einsätzen des vergangenen Jahres. Hervorzuheben waren hierbei die schweren Unfälle auf der B20. Hier sind der Deschlbergtunnel und der Grenzübergang besondere Unfallschwerpunkte welche die Einsatzkräfte immer wieder fordern. Erwähnenswert war auch das selbst an Heiligabend die Feuerwehrler zu einem Einsatz ausrückten.

Im Anschluss an diese kleine Präsentation lieferte Kreisbrandinspektor Bierl noch einen kleinen Ausblick für dieses Jahr. So findet am 27. April der Ausflug der Feuerwehrdamen nach Domažlice statt wo die dortige Berufsfeuerwehr besichtigt wird. Hierzu kann sich bei der Frauenbeauftragten Bettina Bierl oder Monika Zimmermann noch angemeldet werden. Außerdem werden auch dieses Jahr wieder zahlreiche Lehrgänge angeboten.

Demnächst startet auch die erste VR-Gruppenführerschulung für den Inspektionsbereich Furth im Wald – Hohenbogenwinkel. Hierbei handelt es sich um ein einzigartiges Projekt in Zusammenarbeit mit der Uni Kassel bei dem die Führungskräfte mittels VR-Brille in eine virtuelle Welt abtauchen können um verschiedene Szenarien üben zu können. Nach dem kurzen Ausblick informierte KBI Bierl alle anwesenden über die personellen Veränderungen in den einzelnen Wehren.

Anschließend wurden einige Feuerwehrleute für ihre außerordentlichen Dienste mit einem kleinen Präsent geehrt. So wurden Markus Rötzer und Stefan Thanner von der Feuerwehr Eschlkam, Karl Stoiber und Erich Kussinger von der Feuerwehr Schafberg, Johann Bösl von der Feuerwehr Lixenried, Gerhard Breu von der Feuerwehr Sengenbühl und Christian Grüneisl von der Feuerwehr Nößwartling geehrt.

Nach den Ehrungen folgte der Jugend-Jahresbericht welchen ebenfalls Kreisbrandinspektor Bierl vortrug. Mit 248 gemeldeten Jugendlichen konnte man im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Steigerung feststellen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich die Jugendfeuerwehren an der Altkleidersammlung. Der hierbei erwirtschaftete Erlös kommt den Jugendfeuerwehren im Landkreis Cham zu gute. Die nächste Altkleidersammlung findet im Mai 2020 statt. Im Jahr 2018 beteiligten sich die Jugendfeuerwehren in großer Zahl bei den zahlreichen Abnahmen. So nahmen insgesamt 101 an der Sammelabnahme der Jugendflamme in Furth im Wald teil. Ebenfalls in Furth im Wald fand Inspektionsentscheid des Bundesjugendwettbewerbs statt an dem sich 8 Mannschaften beteiligten. Hierbei erreichte die Feuerwehr Arnschwang den 1. Platz und Vertrat erfolgreich den Inspektionsbereich beim Landkreisentscheid. Der Wissentest, welcher Fahrzeugkunde zum Thema hatte, nahmen 141 Jugendliche teil. Auch für Dieses Jahr sind wieder weitere Abnahmen geplant. Zum Schluss seiner Ausführungen dankte er noch allen Jugendwarten für ihre Arbeit. Ebenfalls bedankte er sich besonders bei Karl Benner und bei allen weiteren Unterstützern der Jugendarbeit.

Nach seinen Ausführungen folgte ein ausführlicher Kassenbericht von Kassier Gerhard Breu. Die beiden Kassenprüfer Franz Pongratz und Christian Grüneisl haben die Kasse geprüft und konnten eine einwandfreie und saubere Kassenführung bescheinigen weswegen der Kassier besten Gewissens entlastet werden konnte.

Im Anschluss folgte Kreisbrandrat Michael Stahl mit seinen Ausführungen. Dieser lobte die geleistete Ehrenamtliche Arbeit welche für manch einen schon eine Berufung ist. Eine Welt ohne solche Ehrenamtliche Leute kann und möchte man sich nicht vorstellen. Zur Katastrophenschutzübung „Roter Eber“ zog KBR Stahl anschließend sein Resümee. Mit der Übung wollte man zeigen dass man selbst auf dem Land eine Großschadenslage diesen Ausmaßes meistern kann. Stahl berichtete von den Planungen und vor welche Probleme man gestellt war. Angefangen von den unzähligen Genehmigungen welche nötig waren über die Gleissperrungen bis hin zu den Shuttlebussen für die zahlreichen Zuschauer. Ein weiteres Ziel war die Wasserförderung mittels den neuen HFS System welches vom Freistaat Bayern angeschafft wurde. Jenes musste unzählige Kilometer und über 212 Höhenmeter das Wasser fördern.

Der angenommene Waldbrand wurde dann mittels mehreren Strahlrohren und Sonderfahrzeugen wie einem Löschpanzer aus Tschechien, einem Löschunterstützungsfahrzeug (LUF60) und sogar mittels einer umfunktionierten Betonpumpe bekämpft. Auch aus der Luft bekamen die Einsatzkräfte Unterstützung. So waren auch mehrere Hubschrauber aus Tschechien und Deutschland im Einsatz. Neben den Waldbrand wurden weitere Einsätze im Umkreis angenommen welche alle von den Ehrenamtlichen Kräften sauber und einwandfrei abgearbeitet wurden. So wurde zum Beispiel ein Busunfall mit einer hohen Anzahl an Verletzten angenommen welchen Feuerwehren und Kräfte des Rettungsdienstes mit Bravour meisterten. Über 5.000 Besucher sahen sich das Spektakel an. Sogar der Bayerische und Tschechische Innenminister waren gekommen um sich selbst ein Bild der Lage zu machen. Insgesamt zog KBR Stahl ein positives Fazit. Alle Einsätze wurden hervorragend gemeistert. Auch das ein oder andere konnte man noch dazulernen. Neben der Katastrophenschutzübung ging das Tagesgeschäft natürlich noch weiter.

Besonders die Themen Datenschutz und UVV waren dabei große Themen. Auch die Besichtigungen der Feuerwehren steht an. Dies ist nötig da es keinen Prüfdienst mehr gibt. Gemeinsam mit den Kommunen und den Feuerwehren möchte man sich jeweils ein Bild von der Ausstattung, den baulichen Gegebenheiten usw. direkt vor Ort machen. Die Grenzüberschreitende Hilfe läuft bereits auf Hochtouren. Aktuell fahren die Feuerwehren schon Einsätze auf dem jeweiligen anderen Hoheitsgebiet. Auch einen Grenzüberschreitenden Alarmplan wird es geben.

KBR Stahl lobte ebenfalls die Einführung von Kinderfeuerwehren. Insgesamt gibt es bereits 25 davon im gesamten Landkreis. Dieser Schritt war nötig um bereits früh an die Feuerwehrler von morgen heranzutreten. Anschließend lieferte der Kreisbrandrat eine kleine Vorschau den Anwesenden. So wird in naher Zukunft eine Lösung wegen Datenschutz auf dem Alarmfax präsentiert. Des weiterem informierte er die Anwesenden über die Einführung der Digitalen Alarmierung mit welcher in den Jahren 2020/2021 zu rechnen ist. Auch möchte man über den aktuellen Versicherungsstatus informieren. Des weiterem ist man daran Sonderpläne für Katastrophen wie ein Blackout o.ä. zu erstellen.

Zuletzt stellte KBR Stahl die Frage was da schief läuft. Immer öfters bekommt er zu hören das Feuerwehrleute in Ausübung ihrer Ehrenamtlichen Tätigkeit beleidigt und sogar angegriffen werden. Und auch aus dem Landkreis bekommt er immer öfters die Information das Einsatzkräfte Beleidigt oder durch PKW’s angefahren werden. Dies kommt oftmals aus verschiedenen Gründen nicht zur Anzeige. Um so etwas so schnell wie möglich trotzdem zu ahnden wurde ein neues Priorisierungsverfahren bei der Polizei eingeführt um innerhalb kürzester Zeit ein Strafverfahren einzuleiten denn der Angriff auf Ehrenamtliche Einsatzkräfte soll nicht unbestraft bleiben. Die unentgeltlichen Helfer der Feuer – und viel mehr- wehr kann man durch nichts ersetzen.

Sie sehen es als Berufung und sind darum bereit anderen Menschen zu jeder Tages und Nachtzeit und ohne irgendeine Gegenleistung, zu helfen. Und als Dank dafür werden sie beleidigt und körperlich angegriffen weil zum Beispiel eine Straße gesperrt werden muss um jemand anderes zu Helfen. Zum Schluss seiner Ausführungen bedankte Kreisbrandrat Stahl sich bei allen anwesenden für ihre geleistete Arbeit.

Anschließend wurden fünf Kameraden geehrt. Karl Stoiber von der Feuerwehr Schafberg erhielt die Bayerische Feuerwehrehrenmedaille überreicht. Gerhard Koller von der Feuerwehr Rittsteig erhielt das Bayerische Feuerwehrehrenkreuz in Silber verliehen. Dieselbe Auszeichnung erhielt Christian Adam von der Feuerwehr Stachesried, Martin Stoiber von der Feuerwehr Schafberg und Erich Weber von der Feuerwehr Neukirchen bei Heiligen Blut.

Nach den Ehrungen wurde Stefan Heitzer zum neuen Inspektionsjugendwart und Markus Menacher zum neuen Sprecher der Jugendwarte ernannt. Letzterer ersetzt Karl Benner welcher ein kleines Geschenk für seine tolle Arbeit überreicht bekam.

Anschließend folgte die Grußwort des stellvertretenden Landrates und 1. Bürgermeister der Stadt Furth im Wald, Sandro Bauer. Dieser lobte die umfangreichen und beeindruckenden Berichte seiner Vorredner. Besonders dankte er für die finanzielle Unterstützung welche die Vereine immer wieder leisten. Der genannte Betrag hört sich nach nicht viel an, wenn man aber darüber nachdenkt das diese Gelder über ehrenamtliche Arbeit durch die Vereine erwirtschaftet wurde, ist das schon sehr imposant. Ein besonderer Dank ging darum an die Vereine welche die Kommunen finanziell unterstützen.

Als Bürgermeister der Stadt Furth im Wald war es ihm noch ein besonderes Anliegen sich noch einmal für die geleistete Hilfe bei den Unwettereinsätzen in Furth im Wald und Umgebung zu bedanken. Das viele Einsatzkräfte ausgerückt sind obwohl sie selbst betroffen waren ist bewundernswert. Dies zeigt wieder einmal wie wichtig es ist solche Menschen zu haben die sich Ehrenamtlich engagieren. Ohne solche Menschen würden die Kommunen ihren Bürgern einen Sicherheitsstandart wie diesen nicht bieten können. Da zum Schluss keine Wünsche oder Anträge eingingen schloss Kreisbrandinspektor Mario Bierl die Versammlung.

 

Quelle: Michael Riederer, FF Gleißenberg