Bayerische Jugendleistungsprüfung und 30 jähriges Gründungsfest

20.06.2017
„30 Jahre Jugendfeuerwehr Rittsteig sind mit Sicherheit ein Grund, das Jubiläum gebührend zu feiern und die Ausbildungsarbeit der Feuerwehranwärter in den Mittelpunkt zu stellen“, hat FFW-Vorsitzender Josef Brandl am Samstag anlässlich der Gründungsfeier der Jugendgruppe betont.

Er übergab das Zepter an KBI Mario Bierl, dessen Grüße neben den Führungskräften, Schiedsrichtern und Jugendwarten natürlich auch den 59 teilnehmenden Jugendlichen der zehn Feuerwehren aus Warzenried (mit vier Teilnehmern), Großaign (acht), Stachesried (fünf), Rittsteig (acht), Schafberg (sieben), Arnschwang (zwei), Atzlern (elf), Ränkam (zwei), Schwarzenberg (sechs) und Kleinaign (sechs) galten.

Aus den Reihen der Ehrengäste wünschte Vizebürgermeister Hans Kerscher den Beteiligten gute Erfolge und weiter viel Freude und Interesse am Feuerwehrwesen.

„Wenn man in die Augen der Anwärter blickt, erkennt man ihre Anspannung bezüglich des bevorstehenden Wettbewerbs. Wenn wir in ihre Augen schauen, sehen wir aber auch die Zukunft im KBI-Bereich Furth im Wald-Hohenbogenwinkel. Wir sind den Jugendlichen daher zu großem Dank verpflichtet“, stellte KBR Michael Stahl eingangs fest. „Schaut man in die Vergangenheit, kann Rittsteig auf drei Jahrzehnte Jugendfeuerwehr zurückblicken. Bereits vor 30 Jahren gab es eine solche Jugendleistungsspange. Der eine oder andere unter uns wird in jungen Jahren auch eine derartige Abnahme absolviert haben“, vermutete der Kreisbrandrat und bekräftigte: „Diese Jugendleistungsprüfung ist sehr wichtig und besitzt eine hohe Wertigkeit.“

KBR Stahl übermittelte an dieser Stelle die Grüße der Führungskräfte des Landkreises Cham, die ebenfalls gratulierten. Er wünschte viel Erfolg und versäumte es nicht, den Dank an die Ausbilder, die Jugendwarte mit Inspektionsjugendwartin Christine Raab, die Kommandanten und alle Helfer zu richten.

Raab freute sich über die Teilnahme und gab Organisatorisches zur Sammelabnahme der Bayerischen Jugendleistungsprüfung bekannt, die in einer Stufe abgelegt wird und aus fünf Einzel- und fünf Truppübungen sowie der Beantwortung von Testfragen besteht. In der vorbereitenden Ausbildung liegt der Hauptwert der Leistungsprüfung; ihr Ziel ist nicht die Rekordzeit, sondern die Leistung des Einzelnen und des Trupps, die sich aus Arbeit und Zeit zusammensetzt. Im und rund um das Feuerwehrhaus bis in die Oberkaltenhofstraße waren die vorgeschriebenen Stationen angeordnet und präzise durch die Jugendwarte Josef Mauerer und Roman Stoiber vorbereitet.

Als Einzelübungen waren das Anlegen eines Mastwurfs und eines Brustbundes, das Befestigen und der Zielwurf mit einer Feuerwehrleine und das Auswerfen eines doppelt gerollten C-Schlauches innerhalb eines seitlich begrenzten Feldes gefordert. Disziplin und Teamwork waren bei den Truppübungen gefragt, zu denen das Kuppeln von zwei Saugschläuchen als Wasser- und Schlauchtrupp, das Ankuppeln eines Strahlrohrs an einen C-Schlauch, Zielspritzen mit der Kübelspritze, das Erkennen und Zuordnen von wasserführenden Armaturen, Kupplungen und Zubehör sowie das Zusammenkuppeln einer 90 Meter langen C-Leitung zählten. Konzentration und die nötige Portion Wissen waren bei der theoretischen Prüfung notwendig, die in der Beantwortung sachbezogener Testfragen bestand.

Nachdem alle Stationen durchlaufen waren, schritten die Organisatoren zur Übergabe der Jugendleistungsabzeichen als Zeichen für das erfolgreiche Ablegen der Jugendleistungsprüfung. „Es besteht aus dem Feuerwehrwappen mit zwei Flammenflügeln, das über der rechten Brusttasche getragen wird“, informierte Bürgermeister und stellvertretender Landrat Markus Müller, der den Nachwuchsfeuerwehrlern im Auftrag von Landrat Franz Löffler, allerdings auch namens der Marktgemeinde zur bestandenen Jugendleistungsspange gratulierte. Er richtete den Dank an die FFW Rittsteig für die vorbildlichen Vorarbeiten sowie an die Jugendlichen, die tolle Ergebnisse präsentierten. Nachwuchsarbeit sei der Grundstein für die Feuerwehr insgesamt. Müller zeigte sich erfreut, dass sich junge Leute finden, die sich für die Feuerwehr begeistern lassen. „Es ist Handwerk und Ausbildung auf hohem Niveau und gleichzeitig Gemeinschaft und Gesellschaft“, umschrieb er deren Engagement. Rittsteig dokumentiere und unterstreiche in besonderer Weise 30 Jahre Jugendfeuerwehr, verbunden mit der Segnung des neuen Löschfahrzeuges LF 10. Für die Jugend in Rittsteig sei es normal, dass ein hoch technisiertes Fahrzeug vor Ort steht. Es sei richtig stationiert und somit ein Motivationsschub für die Feuerwehr. Für 30-jährige Jugendarbeit gebühre der Dank den Kommandanten, Vorsitzenden und Jugendwarten, die über mehrere Feuerwehrgenerationen dafür gesorgt haben, dass junge Menschen aus dem Bereich der ehemaligen Gemeinde Rittsteig zur Feuerwehr finden und gut ausgebildet werden. Stellvertretend für alle Jugendlichen überreichte Bürgermeister Müller eine Spende zur freien Verfügung, wofür ihm Jugendwart Mauerer dankte.

KBI Mario Bierl beendete den offiziellen Teil mit einem Dank an die Schiedsrichter für ihre Bewertung und die Jugendlichen für die zahlreiche Teilnahme. Heiß begehrt waren nach getaner Arbeit die angebotenen Tests am Infostand der Verkehrswacht Furth im Wald, um einen Seh- oder Reaktionstest durchzuführen. Überraschungseffekte erzielte jedoch der Parcours mit einer Rauschbrille mit unterschiedlich simulierten Promille-, Drogen- und aktuellen Alcopops-Werten. Stimmung herrschte am Abend bei der Gartengaudi mit musikalischer Unterhaltung, wozu Vorsitzender Josef Brandl eine stattliche Zahl an Gästen begrüßen konnte. Erfreulicherweise fanden sich neben mehreren Inspektionsfeuerwehren auch Abordnungen einiger Gemeindevereine ein, um mit den Rittsteiger Floriansjüngern ihre Solidarität zu bekunden.

Quelle: Brandl