Waldbrand am Zwirenzl
Die alarmierten Einsatzkräfte hatten Mühe, den schwer zugänglichen Waldbrand zu löschen, da viele Teile der Gerätschaften per Muskelkraft transportiert werden mussten. Überdies war die Löschwasserversorgung zur Brandfläche alles andere als einfach. Die Einsatzleitung konnte so erst nach zirka vier Stunden vermelden, dass das Feuer aus ist und alle Glutnester abgelöscht sind.
„Wenn das jetzt schon mit den Waldbränden los geht, wie soll es erst im Sommer werden“, diesen Satz konnte man öfter bei den Einsatzkräften hören; Erinnerungen an den trockenen Sommer 2023 wurden schnell wach. Der Leitstelle Regensburg war am Donnerstagabend zunächst eine unklare Rauchentwicklung über dem Zwirenzl gemeldet worden. Erst wurden nur die FFW Prosdorf und KBM Andreas Bierl alarmiert. Diese hatten ihre liebe Mühe, den schwer zugänglichen Einsatzort zu finden, ließen dann aber schon bald weitere Kräfte wie die FFW Geigant und die FFW Waldmünchen nachalarmieren. Der Waldbrand wurde direkt unterhalb der Aussichtshöhe des Zwirenzl lokalisiert, in einem äußerst steilen und schwer zugänglichen Gelände. Es standen bereits mehrere Bäume in Brand, das Feuer hatte sich zudem in den Waldboden gefressen. Den Einsatzkräften blieb zunächst nur, der Feuerausbreitung zuzusehen und die Einsatzstelle für die späteren Löscharbeiten vorzubereiten. Wasser war dort weit und breit nicht vorhanden. Deshalb baute die FFW Geigant mit Halteleinen ein Seilgeländer auf, damit die Einsatzkräfte möglichst gefahrlos arbeiten konnten. Zusammen mit dem ebenfalls alarmierten KBI Norbert Auerbeck wurde schließlich ein Einsatzplan entwickelt: Das Wasser sollte in Machtesberg entnommen und mit Einsatzfahrzeugen möglichst weit in den Wald gebracht werden, soweit eben die schweren Einsatzfahrzeuge fahren konnten. Dort wurde ein Übergabepunkt für das Löschwasser mittels eines Tankbehälters und mittels eines Faltbehälters installiert. Vom Übergabepunkt aus wurde eine lange B-Leitung über eine Strecke von fast einem Kilometer verlegt, bis schließlich mehrere Verteiler direkt am Zwirenzl gesetzt werden konnte. Kein leichtes Unterfangen, denn die Wege dort sind eng und steil. Für den Pendelverkehr wurden weitere wasserführende Fahrzeuge nachalarmiert.
Außerdem musste das Equipment für die Löschwasserabgabe und für die Bearbeitung des Waldbodens zur Einsatzstelle gebracht werden. Hier kamen spezielle kleine Fahrzeuge, unter anderem der FFW Obernried und der FFW Tiefenbach, zur Anwendung, die ebenfalls nachalarmiert wurden. Mehr und mehr Einsatzkräfte sammelten sich am Zwirenzl, um dem Feuer den Gar aus zu machen. Es hatte sich definitiv bezahlt gemacht, dass die Feuerwehren seit dem trockenen Sommer im Jahr 2023 zunehmend in spezielle Waldbrandausrüstung investiert hatten. So kamen Waldbrandrechen und viele Löschrucksäcke zum Einsatz, mit denen die Einsatzkräfte die Glutnester erreichen und ablöschen konnten. Aber es wurde auch deutlich, dass es noch weiteres Spezialwerkzeug brauchen wird, um für derartige Einsätze bestmöglich vorbereitet zu sein. Es war jedenfalls jede Menge Wasser erforderlich, um gegen das Feuer und die vielen Glutnester im Boden anzukommen. Direkt an der rund 200 Quadratmeter großen Brandfläche waren die Feuerwehren Prosdorf und Geigant eingesetzt. Die Einsatzkräfte hängten sich über mehrere Stunden ordentlich ins Zeug und beackerten den ganzen Waldboden, um an die Glutnester zu kommen. Eine schweißtreibende und im steilen Gelände auch schwierige Arbeit, die bis in die Dunkelheit hinein andauerte. Am Schluss wurde dem Löschwasser noch ein Netzmittel beigefügt, um einen besseren Löscherfolg zu erzielen. Bürgermeister Markus Ackermann schnürte ebenfalls die Wanderstiefel, um sich vor Ort ein Bild von dem Waldbrand und den schwierigen Arbeiten zu machen.
Der Einsatz am Zwirenzl endete letztlich erst am Freitagnachmittag. Denn die verlegten B-Schläuche und weiteres Equipment wurden über Nacht im Wald belassen, um noch einmal nachlöschen zu können. Die Aufräumarbeiten benötigten dann erneut viel Zeit. Für die Verpflegung der Einsatzkräfte wurde das BRK alarmiert, das noch am späten Abend in Machtesberg die vielen Einsatzkräfte mit Wurstsemmeln und warmen Getränken versorgte. Auch die Polizeistation Waldmünchen war vor Ort und hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Festzustellen bleibt, dass die Waldbrandgefahr derzeit wegen fehlenden Niederschlägen derzeit sehr hoch ist. Schon eine achtlos weggeworfene Zigarette kann schlimme Folgen haben. Die Feuerwehren bitten daher um Achtsamkeit, damit es nicht zu weiteren derartigen schwierigen Einsätzen kommt, die einen erheblichen ehrenamtlichen Aufwand bedeuten.
Einsatzart | Brandeinsatz |
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Einsatzstart | 10. April 2025 18:00 |