Vegetationsbrandschulung der Kreisbrandinspektion im KBI-Bereich Bad Kötzting
Um auf derartige Szenarien vorbereitet zu sein leitete die Kreisbrandinspektion Cham schon vor Jahre verstärkte Schulungen ein und passt auch das Einsatzequipment an. Eine weitere Schulung zu diesem Bereich fand letzte Woche statt als man die Erntezeit nutzte, um einen Stoppelfeldbrand mit Echtfeuer darstellen zu können.
Schon seit Jahren ist es das Bestreben der Kreisbrandinspektion Cham in Punkt Vegetations- und Waldbrandbekämpfung auf dem aktuellen Stand zu sein., „Vor die Lage zu kommen“ wie es Kreisbrandrat Michael Stahl in Bezug auf die notwendige Vorbereitung nennt. Dazu wurde eine Schulungsreihe gestartet und auch im Ausrüstungsbereich mit Fahrzeugen und Ausrüstung auf diese signifikante Steigerung der Anforderungen in diesem Einsatzsektor entsprechend reagiert. So stehen bei den Feuerwehren speziell für unwegsames Gelände passende Fahrzeuge, angefangen von UTVs bis hin zu hochgeländegängigen UNIMOGS mit Waldbrandbekämpfungsausstattung zu Verfügung.
In Thenried nutzte der Inspektionsbereich Bad Kötzting die Chance ein abgeerntetes Stoppelfeld in einer Teilfläche anzuzünden, um so die Theorieschulungen praktisch darstellen zu können und dazu verschiedene Ausrüstungsgegenstände auch bei einem Echtfeuer zu testen.
Kreisbrandinspektor Andreas Bergbauer sah dabei die Option die Theorie in eine praktische Ausbildung einzubinden als ideal an und dankte dem Thenrieder Kommandanten Hans Kastl, dass er das von ihm bewirtschaftete Stoppelfeld dazu zur Verfügung stellte.
Die Schutzvorkehrung zu beachten und die Eigenschutz nicht außer Acht zu lassen bat Andreas Bergbauer, ehe Bernd Hatzinger in einem Kurzvortrag die elementaren Teile der Vegetations- und Waldbrandbekämpfung erläuterte. „Es ist wichtig, dass uns zur Verfügung stehende Werkzeug auszuprobieren“ so der Fachberater auf die aktuelle Situation mit zahlreichen Waldbränden in ganz Europa eingehend.
Bei der Taktik sei beim offensiven Vorgehen zu beachten, dass dabei die Aktiven direkt am Feuer arbeiten und dies nur bis zu bestimmten Flammenhöhen möglich sei, die Strahlrohrführung enorm wichtig sei und insbesondere mit dem zur Verfügung stehenden Wasser es gelte hauszuhalten. Defensiv sei das Mittel des Vorgehens, wenn das Feuer zu groß werde, dann auch Schneisen geschlagen werden müssten oder Kreisregner einzusetzen sind. Ein Variante dazu sei es auch das Feuer gezielt laufen zu lassen, wobei hier ein intensiver Blick auf die Umgebung unerlässlich ist. Zu Verhindern sei unbedingt ein Überschlag des Feuers auf Waldbestände.
„Flammen bis ca. einen Meter Höhe können mit Handwerkzeugen wie etwa dem Löschrucksack gelöscht werden. Kleiner als zwei Meter gehe offensiv noch mit Strahlroheren und größer zwei Meter sei dann schon über den Aufbau von Wassergassen eine der möglichen Einsatzoptionen“ so der Fachberater weiter.
„Bei der Brandbekämpfung selbst spreche man von den drei Phasen Löschen, Ablöschen und Nachlöschen“ so Bernd Hatzinger. Beim Löschen empfahl er immer am Saum der Flammenwand zu beginnen und sich in Richtung der intensiven Flammen vorzuarbeiten. Für den Gruppenführer sei es bei einer Vegetations- oder Waldbrandbekämpfung wichtig immer alle seine eingesetzten Aktiven im Blick zu haben, um bei etwa sich ändernden Windrichtungen sofort reagieren zu können. Zudem sei auch im Wald von Beginn zu recherchieren, wo Fluchtwege möglich sind und Sicherheitszonen für Mannschaft und Gerät einzuplanen.
Nach dem kurzen Theorieblock stellte Stefan Roith einen akkubetriebenen Aufsatz für den Einsatz von Löschrucksäcken vor, ehe Kreisbandmeister Florian Heigl die Aktiven hinwies sich in drei Gruppen aufzuteilen und das bei den Feuerwehren oder dem Katastrophenschutzlager in Cham vorhandene Equipment in Augenschein zu nehmen. Dazu stellte die Feuerwehr Thürnstein ihre Waldbrandausstattung vor, gab die Feuerwehr Bad Kötzting einen Einblick in ihren UNIMOG und das UTV, die beide speziell für diese Einsatzszenarien aufgebaut sind, oder stellten die Mitarbeiter des Katastrophenschutzlagers die dort vorgehaltene Ausrüstungen vor.
Im Anschluss wurde ein Teilfläche des Stoppelfeldes angezündet, um etwa die Wirkung von Feuerpatschen oder Löschrucksäcke direkt an den Flammen auszutesten. Die Sicherheit wurde über um das Feld postierten wasserführende Fahrzeuge samt Personal dargestellt.