Übung am Hotel Bayerwaldhof in Liebenstein

14.07.2023
Übung
Eine großangelegte Übung beim Hotel Bayerwaldhof in Liebenstein forderte die Einsatzkräfte aus Liebenstein, Bad Kötzting, Grafenwiesen, Rimbach, Lederdorn und Thenried am Freitag den 14. Juli gegen 19:30 Uhr.

Sollte es zu Einsätzen in weitläufigen Hotelanlagen kommen, kann sich das für den Hoteleigner ebenso wie für die Einsatzkräfte zu einer enormen Herausforderung entwickeln. Die aktuelle Umbauphase und damit ein leeres Hotel nutzten Thomas Mühlbauer als Eigentümer des Hotel Bayerwaldhof, sowie mehrere Feuerwehren für eine großangelegte Übung. Die nicht zuletzt, um die Brandschutzmaßnahmen im Gebäude zu evaluieren und den Feuerwehren eine Ortskenntnis zu verschaffen.

Angenommen wurde dazu am Freitagabend, dass die Brandmeldeanlage des weitläufigen Hotelkomplexes ausgelöst hat. Gemäß der vordefinierten Einsatzmittel wird dazu neben der Ortsfeuerwehr aus Liebenstein auch noch die Feuerwehr Bad Kötzting alarmiert. 

Am Feuerwehreinsatzcenter angekommen verschaffte sich Raphael Greil ein erstes Bild und wurde anhand der Laufkarten über den betroffenen Bereich informiert. Zudem meldete ein Hausmitarbeiter, dass ich in den betroffenen Bereich tatsächlich ein Rauchauftritt erkennbar bin.  Als erste eintreffende Kräfte fuhr deshalb die Feuerwehr Liebenstein den auf der Hotelrückseite befindlichen Bereich der Badtechnik und Saunalandschaft an und startete dort einen ersten Löschangriff verbunden mit der Suche nach vermissten Personen. Zur Unterstützung schickte der Ortskommandant dann auch die Feuerwehr Bad Kötzting in diesen Bereich, um die Personensuche mit weiteren Atemschutzgeräteträgern zu intensivieren.

In die Übungslage eingespielt wurde, dass sich der Rauch auf weitere Bereiche ausweitet. Deshalb wurde der Übungsvorgaben zusätzliche Feuerwehren mit Atemschutzgeräten nachgefordert. Der Bereichsfolge angepasst waren dies die Kräfte aus Thenried, Rimbach, Grafenwiesen und Lederdorn und diese angewiesen den Bereitstellungsraum vor der Zufahrt zum Hotel anzufahren.

Zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung wurde aus einem Hydranten weg ein Förderleitung zu dem vom Rauchaustritt betroffenen Gebäudebereich verlegt. Dadurch konnten die im Innenangriff tätigen Kräfte über genügend Löschwasser verfügen.

Nach und nach wurde weitere Einsatzkräfte aus dem Breitstellungsraum abgerufen und in das Übungsgeschehen eingebunden. Dies betraf entweder die Suche nach weiter vermissten Personen im Saunabereich oder auch in den Etagen darüber, als sich der Rauch auch dorthin ausbreitetet und Hotelgästen den Fluchtweg abschnitt. Deshalb setzte Atemschutzgeräteträger entweder Fluchthauben ein und führten diese Gäste über den Flur und das Treppenhaus ins Freie oder wurden diese über tragbare Leitern gerettet.

„Wir nutzen in Absprache mit Thomas Mühlbauer und Hoteldirektor Alfons Weiß die Chance, die sich mit dem baubedingten Leerstand des Hotelkomplexes ergab, um eine größer angelegte Übung mit dem Hauptaugenmerk auf einen Atemschutzeinsatz abzuhalten“ so Florian Heigl eingangs der Abschlussbesprechung. Kurz rekapitulierte der Kreisbrandmeister den Übungsablauf und die einzelnen Schritte nach dem Auslösen der Brandmeldeablage und dem Nachfordern von weiteren Feuerwehren. „Wichtig ist die intensive Kommunikation von den eingesetzten Trupps über deren Gruppenführer hin zur Einsatzleitung“ so Florian Heigl dahingehend äußert, dass nur dadurch ein Überblick über das Einsatzgeschehen möglich ist.

Notwendig ist bei derartigen großen Einsatzlagen die frühzeitige Bildung von Abschnitten, die jeweils von einer Führungskraft geleitet werden. Wichtig auch dass das Feuerwehreinsatzcenter immer besetzt bleibt. Nur so kann, wie in der simulierten Übung dargestellt, erkannt werden, dass weitere Melder aufgrund des sich ausweitenden Rauches einen Alarm auslösen und entsprechend darauf reagiert werden.

Raphael Greil ergänzte die Ausführungen insofern, dass allein im Saunabereich fünf Personen als vermisste galten und von den Atemschutzgeräteträger gesucht werden mussten. „Die Übung war vom Lerneffekt gut“ so Bad Kötztings Kommandant Michael Weiß, der zudem die Notwendigkeit der Übermittlung von Aktuellen Informationen der einzelnen Trupps an den Einsatzleitwagen der Feuerwehr Bad Kötzting als Vorstufe zur UG-ÖEL sprach. „Nur so ist eine lückenlose Dokumentation darstellbar“.

„Eine Übung, die nicht alltäglich möglich ist und deshalb äusserts realitätsnah war“ so Andreas Bergbauer die Option herausstellend in den Hotelkomplex üben zu können. Zu bedenken gilt, dass beim Betrieb des Hotels die Parkplätze belegt sind und deshalb die Ordnung des Raumes eine wichtige Rolle spielt, um sich nicht selbst Zufahrten zu versperren oder erst aufwändig rangieren zu müssen. Zudem wäre dann auch noch zu bedenken, dass sich die Hotelgäste zu Sammelplätzen begeben und der Rettungsdienst mit mehreren Fahrzeugen vor Ort sei.

„Unterschätzt die Brandmeldealarme nicht, auch wenn es oftmals Fehlalarme seien sollten dies ähnlich einem Ernstfall abgearbeitet werden“ so der Kreisbrandinspektor mit dem Dank an die Hoteleigner seine Ausführungen beendend. „Danke für euer ehrenamtliches Engagement. Ihr seid eine Stütze der Gesellschaft so Thomas Mühlbauer an die Einsatzkräfte gerichtet. Es sei auch für ihn imponierend gewesen die Übung mitzuerleben, die nicht zuletzt auch dem Schutz der Gäste zugutekommt.