Ölwehr-Vollübung MERO im Landkreis Cham am 24. Oktober 2025

23.10.2025
Information
Am 24. Oktober 2025 findet auf dem Abschnitt B16 der Mitteleuropäischen Rohölleitung (MERO) in der Nähe von Schorndorf, zwischen den Schieberstationen LV 16 und LV 17, eine großangelegte Ölwehr-Vollübung statt.

Gegen 17:30 Uhr meldet das Leckerkennungssystem in der MERO-Leitzentrale in Vohburg ein fiktives Leck im Abschnitt B16. Die Leitzentrale reagiert sofort gemäß dem Ölalarm- und Einsatzplan und informiert unter anderem die Integrierte Leitstelle (ILS) Regensburg, die daraufhin Ölalarm nach dem Katastrophenschutz-Sonderplan MERO für den Abschnitt B16 auslöst.

Im Landratsamt Cham wird daraufhin die Kreiseinsatzzentrale (KEZ) als Befehlsstelle eingerichtet. Eine Sammelstelle entsteht im Feuerwehrgerätehaus Roding. Die zuständigen Feuerwehren bringen sechs Ölsperren (Nr. 59–64) an den vorgesehenen Gewässerabschnitten aus. Zusätzlich werden Ölabsaug- und Entsorgungsgeräte, Brandschutzmaßnahmen sowie Explosionsgefahrenabschätzungen in den jeweiligen Standorten vorbereitet. Weitere Einheiten kontrollieren die Leitungstrasse, um das Leck zu lokalisieren und die Lage zu beurteilen.

Nachdem alle Einsatzkräfte ihre Aufgaben abgeschlossen und die Ölsperren durch die Feuerwehrführung und MERO überprüft worden sind, wird die Übung offiziell beendet. Neben der Einsatzkoordination testet MERO auch die interne Kommunikation und die Zusammenarbeit mit der Einsatzleitung.

Ölwehrsystem der MERO

Im Betrieb der MERO sind im rechnergestützten Leitsystem mehrere Leckerkennungsverfahren gleichzeitig aktiv. Dabei werden Tankstände, Durchflussmengen, Drücke und Temperaturen kontinuierlich gemessen und miteinander verglichen. Die Leitzentrale in Vohburg ist rund um die Uhr besetzt und kann im Schadensfall jederzeit sofort notwendige Maßnahmen einleiten.

Die Notfallvorsorge ist im Ölalarm- und Einsatzplan geregelt. Sie umfasst:

die Notabschaltung der Fernleitung,

die Alarmierung der ILS durch den Betreiber,

die Alarmierung der Katastrophenschutzeinheiten durch die ILS,

die Sofortmaßnahmen der Katastrophenschutzkräfte,

sowie den Einsatz von Bereitschaftspersonal und Fremdfirmen.

Zur Unterstützung der Einsatzkräfte hat MERO entlang der Trasse insgesamt 100 Ölsperren, davon 27 im Landkreis Cham, eingerichtet. Diese sind an allen von der Leitung gequerten Gewässern installiert und mit dem nötigen Material ausgestattet. Zusätzlich lagert weiteres MERO-eigenes Ölwehrmaterial bei ausgewählten Feuerwehren.

Nach Vorgaben des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, der Bezirksregierungen und Landratsämter werden regelmäßig Vollübungen durchgeführt, bei denen jeweils ein kompletter Schieberabschnitt unter realistischen Bedingungen beübt wird.

Kurzbeschreibung der MERO

Die Mitteleuropäische Rohölleitung (MERO) führt von Ingolstadt über Waidhaus nach Nelahozeves bei Prag und versorgt die Tschechische Republik mit Rohöl. Die Leitung ist 344 km lang, davon 179 km in Bayern, und hat einen Durchmesser von 700 mm.

Die MERO verfügt über eine Pumpstation in Vohburg und 54 Schieberstationen, von denen 28 in Bayern liegen. Im Landkreis Cham verläuft die rund 56 km lange Strecke durch sieben Abschnitte: Sie tritt bei Aumbach ein, führt an Falkenstein, Schorndorf, Pösing, Stamsried und Rötz vorbei und verlässt den Landkreis Richtung Oberviechtach.

Die Leitung liegt mindestens 1 Meter tief im Erdreich. Entlang der Trasse verläuft zusätzlich ein Steuerkabel. Der Schutzstreifen beträgt 5 Meter beidseits der Leitung, in dem grundsätzlich keine Bauarbeiten zulässig sind.

Weitere Informationen finden Sie unter www.mero-germany.de