Kommandanten-Dienstversammlung im KBI-Bereich Cham

19.03.2022
839 Einsätze haben die 47 Freiwilligen Feuerwehren des Inspektionsbereiches Cham im vergangenen Jahr bewältigt. Diese Bilanz zog Kreisbrandinspektor Marco Greil bei der Kommandantendienstversammlung des Inspektionsbereiches am Freitagabend, die in hybrider Form stattfand.

So waren die Vorstandschaft und einige Ehrengäste im Gerätehaus der Feuerwehr in Loibling-Katzbach versammelt. Die Vertreter der Feuerwehren und Bürgermeister verfolgten die Versammlung am Computer.

2021 hatte sich die Corona-Situation schon eingespielt, blickte Greil zurück. Man kannte bereits einige Abläufe, wie die Wehren in der Pandemie die Übungen und Ausbildungen abhalten konnten und wie sich die Aktiven auf Einsätzen, egal ob bei der Anfahrt, während des Einsatzes oder bei der Rückfahrt und der Einsatznachbearbeitung, zu verhalten haben. Auf Neuerungen stellte man sich zügig ein. „Dennoch schafften wir es gemeinsam, den Übungs- und Ausbildungsbetrieb aufrecht zu erhalten, und konnten bei allen anfallenden Einsätzen den Bürgern mit vollem Engagement helfen“, sagte der Kreisbrandinspektor.

Greil gab bekannt, dass den 47 Wehren insgesamt 9.406 Mitglieder angehören. Sie gliedern sich in 1.857 Aktive, 6.773 Passive, 467 Feuerwehranwärter, 79 Kinderfeuerwehrmitglieder und 239 Ehrenmitglieder auf. Weiter gebe es 255 Gruppenführer und 23 Zugführer sowie 313 Atemschutzgeräteträger. Im vergangenen Jahr riefen 220 Brände zum Einsatz. Hinzu kamen 452 Technische Hilfeleistungen, angefangen von schweren Verkehrsunfällen mit und ohne eingeklemmte Personen, Ölspuren, Verkehrsregelungen, Unwettereinsätze und vieles mehr.

Der Kreisbrandinspektor erwähnte auch, dass viele Feuerwehren aus dem Bereich die Hilfeleistungskontingente im Juli und August im Ahrtal bei der Flutkatastrophe unterstützten. Ebenso waren Feuerwehrler des Bereiches in den Impfzentren aktiv. Zu Buche schlugen 70 Fehlalarme und 17 Sicherheitswachen. Insgesamt waren es 839 Einsätze, hundert mehr als im Vorjahr, an 418 Einsatzstellen. 8.462 Einsatzkräfte leisteten dabei ehrenamtlich 3.512 Einsatz- und 15.154 Helferstunden. Insgesamt legten die Wehrler 45 Leistungsprüfungen ab. Es fanden verschiedene Lehrgänge statt. Stolz zeigte sich der Redner, dass die 47 Feuerwehren des Bereiches im vergangenen Jahr 136.995 Euro bei Beschaffungen investiert haben. Er bedauerte, dass die Jugendarbeit schwer unter der Pandemie eingeschränkt war und forderte alle auf, diese wieder zu aktivieren. Das Gleiche gelte für die Kinderfeuerwehren, von denen es derzeit sieben im KBI-Bereich gebe. Ein Opfer der Pandemie war zudem die Frauenarbeit.

Inspektionsjugendwart Thomas Schetschorke, der sein Amt aus beruflichen Gründen niederlegte, zeigte die Aktivitäten der Jugendlichen auf. 28 von ihnen legten die bayerische Jugendleistungsprüfung und 167 die Jugendflamme ab. Am Wissenstest, aufgeteilt in die vier KBM-Bereiche, nahmen 303 Jugendliche teil.

Schnell und problemlos verliefen die Regularien des Fördervereins des KBI-Bereiches. Franz Engl wurde einstimmig als Kassenverwalter wieder gewählt. Gemeinsam ernannten Kreisbrandrat Michael Stahl und Greil die zwei neuen Jugendwarte des Inspektionsbereiches, verabschiedeten Thomas Schetschorke und ehrten vier langjährige Feuerwehrkommandanten mit dem bayerischen Feuerwehrehrenkreuz in Silber.

Ernennung zu Inspektionsjugendwarten im KBI-Bereich: Ramona Höcherl (FF Sattelbogen) und Kai Vieth (FF Runding).

Bayerisches Feuerwehrehrenkreuz in Silber: Ludwig Bauer (Kommandant FF Haderstadl), Andreas Lankes (Kommandant FF Vilzing),  Otto Rädlinger (Kommandant FF Schorndorf) Andreas Seidl (Kommandant FF Kolmberg).

Im Mittelpunkt der Grußworte von Kreisbrandrat Michael Stahl und Landrat Franz Löffler sind der Krieg in Europa sowie die Corona-Pandemie gestanden. Löffler lobte die Freiwillige Feuerwehr als eine Hilfsorganisation, ohne die vieles nicht vorstellbar wäre. 75 Jahre waren Frieden und Freiheit gesetzt. Den Menschen sei die Sicherheit ein großes Anliegen, hier sei man unter anderem durch die Feuerwehren gut aufgestellt. Er stellte die Verlässlichkeit der Feuerwehren heraus, mahnte aber, aufpassen zu müssen, dass man diese nicht überfordert. „Alles muss noch leistbar sein“, sagte Löffler.

Der Bürgermeister der Kreisstadt Cham, Martin Stoiber, dankte allen Aktiven in den Wehren für den ehrenamtlichen Dienst in den Feuerwehren. Die Kommunen können zwar Geräte, Feuerwehrfahrzeuge und Unterkünfte anschaffen, aber ohne Menschen, die sich aus- und fortbilden und rund um die Uhr zum Einsatz bereit sein, wäre alles nichts. Stoiber ging auch auf das Thema Katastrophen und den Klimawandel ein. Dies seien auch Aufgaben für die Kommunen, hiermit richtig umzugehen. Ein besonderes Lob zollte der Bürgermeister der Jugendarbeit in den Feuerwehren.

Kreisbrandrat Michael Stahl erinnerte in seinem Rückblick auf das vergangene Jahr an die Leistungen der Freiwilligen Feuerwehren und ging auf einige Besonderheiten ein. Natürlich beeinflusste Corona den Gesamtalltag der Feuerwehren das ganze Jahr über. Trotz allem wurden landkreisweit 3.292 Einsätze der verschiedensten Art abgearbeitet. Er erinnerte an das Erdbeben in Kroatien, die Flut im Ahrtal und die Impfzentren. Es wurde der Feuerwehrgrundsatz: „Wenn wir gebraucht werden, sind wir da“, mehr als deutlich. Für dieses Jahr kündigte Stahl eine Ausbildungsoffensive an, welche dringend notwendig sei, da viele Dinge aufgeholt werden müssen.