Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Cham
Bei der Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbands gab Michael Stahl einen umfassenden Bericht, der nicht nur die Einsätze und die dazu notwendige Ausbildung, sondern auch das gesellschaftliche Wirken der Feuerwehrvereine beleuchtete.
Das Haus des Gastes in Blaibach war mit über 700 Vertretern der 190 Feuerwehren, der Feuerwehrführung, den Partnern im Einsatzdienst sowie der Kommunalpolitik bis auf den letzten Platz gefüllt. BR-Mitarbeiter Christian Riedl führte durch das Programm und lockerte mit einigen Gesprächsrunden die umfangreiche Tagesordnung auf.
Es war Michael Stahl, der mit einem Streifzug durch den aktiven und gesellschaftlichen Bereich der Feuerwehren führte und aufzeigte, wie vielfältig die Feuerwehren aufgestellt und gefordert sind. Nach der Vorstellung personeller Veränderungen - allein vier neue Führungsstellen in der Kreisbrandinspektion wurden neu besetzt - berichtete der Kreisbrandrat von 11.474 aktiven Mitgliedern und damit einer steigenden Tendenz. 42.022 Mitglieder werden in den Feuerwehrvereinen gelistet. Mit der Auszeichnung in Tschechien würdigte man das Wirken von Stahl hinsichtlich der grenzüberschreitenden
Bei zwölf Ehrenabenden wurde 379 Aktiven die staatliche Ehrung für 25-, 40- und 50-jährige aktive Dienstzeit ausgehändigt. Neu war im Vorjahr, dass an zwei Ehrenabenden, losgelöst von den Inspektionstagungen, 56 Ehrungen ausgesprochen wurden. Der Rescue Preis ging im Vorjahr in den Landkreis Cham. Fortgesetzt wird die vielfältige Kooperation mit der AOK.
Weitere Informationen gab Stahl zu den ausgegebenen 2400 Adventskalendern, der Baumpflanzaktion im Jugendbereich oder der Leistungsprüfung mit den Kommunalpolitikern.
"Wir führen schon fast einen kleinen Ausbildungsbetrieb", blickte Stahl auf die gut strukturierte Fortbildungsschiene. 350 Ausbilder engagieren sich hier und konnten 1600 Lehrgangsteilnehmer unterrichten. Dazu gesellen sich die jeweils im Herbst und Winter angebotene Webinare. Im Fahrzeugsektor informierte Stahl über die Neuanschaffungen sowie über Baumaßnahmen im Bereich von Feuerwehrhäusern, die kurzweilig in Form eines Filmes vorgestellt wurden.
"An 3115 Einsatzstellen waren 4575 Feuerwehren eingesetzt", so die Bilanz des Kreisbrandrates zum Bereich abwehrender Brandschutz oder Technische Hilfeleistung. Die immer komplexer werdenden Aufgaben wurden von 40.312 Einsatzkräften abgearbeitet, die dabei 9.053 Einsatzstunden und 69.021 Helferstunden bilanzierten.
"Die Komplexität der Anforderungen nimmt stetig zu", sagte Stahl. Er listete auf, dass etwa 257 Personen betreut und 71 gerettet werden konnten. "Positiv stimmt mich, dass keine Gewalt gegen Einsatzkräfte auffällig wurde.' Seit drei Jahren hervorragend laufe das Projekt "Herzklopfen" mit dem BRK, in das 17 Feuerwehren mit 264 ausgebildeten Einsatzkräften involviert sind. Stahl blickte auf die Feuerwehrvereine und informierte über eine Investitionssumme von über etwa 745.000 Euro.
Im Jugendbereich können die 190 Feuerwehren des Landkreises auf zahlreiche Jugendgruppen blicken, hier sei man seit Jahren erfolgreich unterwegs. Allein bei der Feuerwehrolympiade in Hohenwarth waren 643 Kinder aus den Kinderfeuerwehren eingebunden. Zu diesem Großevent, aber auch zur allgemeinen Jugendarbeit oder wie Inklusion und Integration in den Jugendfeuerwehren funktioniert, informierten Kreisjugendfeuerwehrwart Christian Miefanger, Stefanie Kargl und Patrick Hemmert.
Mit Dankesworten, angefangen beim Landkreis über die Partner im Einsatzdienst bis hin zu den Arbeitgebern, die Einsatzkräfte freistellen, schloss Stahl seinen Rückblick. Aus dem Kassenbericht von Norbert Kopp wurden die finanziellen Bereiche präsent. Die Kasse wurde von Simon Steinkirchner und Stefan Auburger geprüft, die einwandfreie Arbeit bescheinigten. Sie empfahlen die Entlastung, die einstimmig erteilt wurde. Andreas Lankes trug im Anschluss stichpunktartig die geplante Satzungsänderung vor, die insbesondere den Bereich Wahlmodalitäten, die Strukturierung oder die Aufnahme von Datenschutzbelangen betraf. Die Änderung als auch die Beitragsordnung wurden einstimmig angenommen. Als Vertreter der Vorsitzenden des Inspektionsbereiches Roding wurde Stefan Auburger bestätigt.
"Es ist fantastisch und beeindruckend, auf welch hohem Niveau der Feuerwehrdienst im Landkreis funktioniert. In den Feuerwehren wird das Leben, so wie es ist, abgebildet", lobte Franz Löffler. Nachdenklich wurde der Landrat und Bezirkstagspräsident, als er von den Koalitionsverhandlungen berichtete und dabei auch den Operationsplan Deutschland nannte. "Wir müssen uns besser aufstellen und viel Geld für die Verteidigungstüchtigkeit aufwenden", so Löffler.
Demgegenüber seien im Landkreis Cham die Sicherheitsbelange in besten Händen und geben den Feuerwehren in bewegten Zeiten eine hohe Gewährleistung. Auf die Anforderung außerhalb des Landkreises eingehend, merkte Löffler an, dass es nur möglich sei, auch dort gezielt zu helfen, weil man den Schutz im Landkreis sicherstellen kann. "Auf die Feuerwehren im Landkreis ist Verlass*, schloss der Landrat.
Auch im Vorjahr war ein Kontingent aus dem Landkreis Cham bayernweit eingesetzt und unterstützte die Ölwehraufgaben im Regierungsbezirk Schwaben bei der dortigen Hochwasserkatastrophe. Andreas Leitermann (FF Bad Kötzting) und Matthias Habler (FF Schorndorf) informierten dazu in einer Gesprächsrunde, moderiert von Christian Riedl, über die vielfältigen Arbeiten vor Ort. "Die Geschädigten waren teils traumatisiert, die dortigen Bilder sehr bedrückend. Wir übernachteten in einer großen Messehalle, die Kameradschaft untereinander war vorbildlich“ stellten die beiden eingesetzten Aktiven sehr anschaulich die tagelange Arbeit vor Ort vor.
Dass die Blaulichtfamilie im Landkreis gelebt wird und man sich gegenseitig hilft, zeigte die abschließende Gesprächsrunde. Es wurden dabei auch deutlich Themen angesprochen: "Der Katastrophenschutz wurde kaputtgespart", sagte zum Beispiel Dominik Schmidt vom THW. 'Oft sollten von der Bevölkerung Dinge auch wieder eigenverantwortlich gelöst werden und nicht gleich die 112 gewählt werden", sagte Dominik Lommer als BRK-Rettungsdienstleiter.
"Die Kameradschaft unter uns Blaulichtorganisationen passt bestens", waren sich Michael Stahl, Norbert Mezei für die Feuerwehr oder Philipp Rammrath für die Polizei unisono einig. "Es wird basierend auf Vertrauen Organisationsübergreifend geholfen."
Den Abend schloss eine Spendenübergabe von Michael Stahl an die Sternstunden des BR, die Christian Riedl in Empfang nahm.