Jahresbericht der Flughelfer und der UG-ÖEL Arrach

29.01.2022
Corona bedingt musste man auch die jährliche Berichterstattung der Flughelfergruppe Landkreis Cham, sowie der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung vom Standort Arrach wieder im Onlineformat durchführen.

Die Leiter der beiden Sondereinheiten EKBM Josef Pritzl (UG-ÖEL Standort Arrach), sowie KBM Konrad Kellner (Flughelfergruppe des Landkreises Cham) stellten die eindrucksvollen Jahresberichte über diese Onlineveranstaltung vor. Viele Teilnehmer verfolgten gespant von zuhause aus auf ihren Bildschirmen die Ausführungen der beiden Führungskräfte, welche im zweiten Jahr in Folge wieder in einem Teams-Meeting organisiert wurde.

 

Die UG-ÖEL mit Standort Arrach wurde im Jahr 2021 zu 10 Einsätzen alarmiert, drei Brände, sechs Suchaktionen sowie der kräftezehrende mehrtägige Einsatz im Rahmen des Hilfeleistungskontigentes Hochwasser im Ahrtal, mussten abgearbeitet werden. Bei dieser Hochwasserkatastrophe wurden die Einsatzkräfte der UG-ÖEL über vier Tage gefordert. Neben der Einsatzleitung, Lagekartenerstellung und vielem mehr war die UG-ÖEL auch Ansprechpartner für die eingesetzten Feuerwehren. Da die Infrastruktur fast gänzlich zerstört wurde, wurde die UG mit Sonderaufgaben beauftragt, z.B. den einzig verbliebenen intakten Sende- und Mobilfunkmasten mit Notstromgeräten in Betrieb zu halten. Neben der Einsatztaktischen Herausforderung aller Einsatzkräfte, blieb auch für die Menschen Zeit. So wurde für die Bürger ein Bürgerbüro angeboten, welches durch die vielen Bürger dankend angenommen wurde.

Ein weiterer über die Medien überregional bekannter Einsatz war die Suchaktion um die kleine Julia aus Berlin, welche im Waldgebiet um Waldmünchen und den Čerchov stattfand. Die UG-ÖEL aus Arrach unterstützte hier in der Einsatzleitung.

Martin Silberbauer gab in seinem Bericht einen Ausblick auf die neuen Einsatzgerätschaften und die Software bekannt. Es wurde die Einsatzleitsoftware EDP integriert, welche auch bereits die ersten Bewährungsproben ohne Probleme bei Einsätzen meisterte. Für 2022 steht eine intensive Ausbildung mit der Software an. EKBM Josef Pritzl dankte allen Mitgliedern für die tatkräftige Unterstützung im vergangenen Jahr.

 

Kreisbrandmeister Konrad Kellner stellte in seiner Ausführung die Aktivitäten des Flughelferjahres 2021 vor. Trotz des zweiten Corona-Jahres konnte die Flughelfergruppe des Landkreises Cham fast alle Übungen und Ausbildung durchführen. Dabei kam diese auf 552 Stunden. Mehr als 1.600 km waren die Einsatzkräfte mit ihren Einsatzfahrzeugen und Gerätschaften in ganz Bayern unterwegs. Die Flughelfergruppe des Landkreises Cham, Standort Thürnstein, besteht momentan aus 45 Mitgliedern. 44 Mitglieder haben den Flughelfer Lehrgang absolviert, acht Flughelfer haben zusätzlich den Führungslehrgang besucht. Die Flughelfergruppe besteht aus Mitgliedern von Feuerwehren verteilt auf den Landkreis Cham, im Einzelnen aus den Feuerwehren Thürnstein-Schrenkenthal, Lohberg, Lam, Haibühl-Ottenzell, Arrach, Ansdorf-Simpering, Grafenwiesen, Neukirchen b.Hl.Blut, Arnschwang und Waldmünchen. Der Grundsatz der Sicherheit steht an erster Stelle, so erfolgte am 31. Mai die jährliche Überprüfung der Behälter und der Lufttransportboxen in Neustadt a.d. Donau, ohne die ein Einsatz im Übungs- oder Einsatzfall nicht möglich ist. Hier wurden von Prüfern der Bundeswehr sowie der Staatliche Feuerwehrschule Würzburg die Lastengurte, Behälter und Anhänger überprüft. Am 23. März stand eine Winchübung in Althütte bei Waldmünchen auf dem Übungsplan. Die Bergwacht lud die Flughelfer hierzu als Übungsbeobachter ein. Mit Flughelfergruppen aus ganz Bayern wurden viele Übungseinheiten in verschiedensten Regionen durchgeführt. Am 22. Juni stand eine Übung in Hienheim (Neustadt a.d.Donau, Lkr. Kelheim) an. Bei der Übung waren die Polizeihubschrauber aus Bayern, Niedersachsen und Sachsen anwesend und es wurde ganztags der Übungsbetrieb mit verschiedenen Lasten und Außenlastbehältern geflogen. Am 11. August war der Burgstall am Hohen Bogen Schauplatz für die Flughelferübung. Übungspartner war diesmal die Bundeswehr. Zahlreiche Löschwasserabwürfe sowie der Materialtransport mit den neuen Lufttransportboxen wurden geübt. Am 2. Oktober stand eine Übung im Landkreis Schwandorf gemeinsam mit den Flughelfergruppen aus Amberg und Bayreuth an. Ausgebildet wurden im vergangenen Jahr zwei neue Flughelfer die den Lehrgang „Flughelfer Technik“ erfolgreich abgeschlossen haben. Ebenfalls wurde ein Auffrischungslehrgang zum „Flughelfer Technik“ besucht. Am 15. Oktober war die jährliche Winch-Ausbildung im Bergwachttrainingszentrum in Bad Tölz. Hier wurden das Selbstretten sowie das Retten von Personen von Hausdächern geprobt.

Auch zwei Einsätze absolvierten die Kräfte dieser Sondereinheit. Der Fachberater Flughelfer wurde zu einem Verkehrsunfall mit Zug alarmiert. Die gesamte Flughelfergruppe wurde zu einer Personensuche im Bereich Simmereinöd (Hohenwarth) alarmiert.

Kreisbrandrat Michael Stahl wurde ebenfalls virtuell zugeschaltet und danke in seinem Grußwort den beiden Einheiten für die hervorragende Zusammenarbeit im Landkreis Cham.