Inspektionsversammlung KBI-Bereich 6
In seinem dreigeteilten Jahresbericht informierte KBI Bierl über Ausbildung/Lehrgänge, Veranstaltungen, Statistiken und Einsätze sowie über Termine 2025. Zahlreiche Teilnehmer aus sämtlichen Feuerwehren absolvierten diverse Lehrgänge, Fahrtrainings, Wettbewerbe, Gemeinschafts-, Vegetations- und grenzüberschreitende Waldbrandübungen, durchliefen die Abnahmen zur Truppführerprüfung und empfingen staatliche Ehrungen für 25 und 40 Jahre aktive Dienstzeit sowie auf LFV- bzw. KFV-Ebene. Sie beteiligten sich an der Feuerwehraktionswoche, dem Eintreffen des neuen HLFs in Eschlkam, einer Übergabe der „Gerätschaften Führungsunterstützung“, sowie an den Vorstellungen der neuen DLK in Furth, zum Großtierrettungssatz der FFW Cham sowie zum Führungskonzept. Die Statistik zeigt von 2014 bis 2024 nahezu gleichbleibende Teilnehmerzahlen bei den Lehrgängen und Leistungsprüfungen. Lediglich bei den Atemschutzgeräteträgern war ein Rückgang zu vermelden, der durch höhere Teilnahmen an Atemschutzlehrgängen kompensiert werden soll. 2024 gab es im KBI-Bereich 740 Einsätze und 559 Einsatzstellen bei 1.463 Einsatzstunden. Bei den Feuerwehrdienstleistenden steigt die Zahl der Kinder und Jugend, während bei den Atemschutzträgern (284) und Aktiven (1.278 - davon 205 weiblich, 1.073 männlich) die Zahlen nahezu stagnieren. Ein Plus von 58 Mitgliedern auf 4.416 war 2024 zu verzeichnen. Der Vergleich zu 2023 (77.768 Euro) zeigt in der Gesamtsumme 2024 von 156.017 Euro eine extreme Steigerung an Investitionen der Feuerwehrvereine für Bauten/Anbauten (101.138 Euro) und Fahrzeuge/Geräte (54.878 Euro). Mittels Bilder ging KBI Bierl auf die markantesten Einsätze ein und listete weitere Ausbildungen auf. In einer Vorschau nannte er die wichtigsten Termine für 2025. KBI Bierl lobte das außerordentliche Engagement der Feuerwehrleute, die Hand in Hand arbeiten und damit Feuerwehrdienst im Allgemeinen möglich machen. Er dankte den Kommandanten und Vorständen für die gute Gemeinschaftsarbeit, der FW-Führungsmannschaft für die Unterstützung, den Kollegen des Landratsamtes, den Partnern der Feuerwehren (Rettungsdienst, Notfallseelsorge, Polizei etc.), sowie allen Kommunen für die konstruktive Zusammenarbeit und Unterstützung der Feuerwehren.
In Vertretung von Kassier Gerhard Breu trug Karl Benner den Kassenbericht des Fördervereins der Feuerwehrinspektion vor und verkündete einen soliden Kassenstand. Gemäß seinem Kassenprüfbericht beantragte Karl Benner als Revisor Entlastung von Kassier und Vorstand, die von der Versammlung einstimmig erteilt wurde.
In seinem Jahresbericht freute sich der scheidende Inspektionsjugendwart Stefan Heitzer über die steigenden Mitgliederzahlen (214 Kinder und 255 Jugendliche) in den Kinder- und Jugendfeuerwehren im KBI-Bereich im Jahr 2024. 71 gemeldete Kinderfeuerwehren im Landkreis werden von 616 Kinderwarten betreut und leisteten 11.955 Stunden und 1.003 Gruppenstunden. Für elf gemeldete Kinderfeuerwehren mit 92 Mädchen und 122 Buben im KBI-Bereich standen 58 Kinderwarte (346 Stunden) zur Verfügung. Die Jüngsten der Feuerwehrfamilie meisterten sechs Kinderflamme-Abnahmen und die Kinderfeuerwehr-Olympiade 2024. Kongruent dazu zeigte Heitzer die Zahlen der 124 weiblichen und 131 männlichen Jugendfeuerwehrleute im KBI-Bereich auf: Es gibt 187 Jugendfeuerwehren im Landkreis Cham, die von 439 Jugendwarten betreut werden, und 30.652 Stunden, sowie 4.778 Gruppenstunden im Feuerwehrdienst verbrachten. Davon kommen 22 Jugendfeuerwehren aus dem KBI-Bereich Furth im Wald/Hohenbogenwinkel mit 55 Jugendwarten (846 Stunden). Die Anwärter leisteten 1.780 Stunden, das entspreche 670 Übungen. Neben dem Wissenstest unterzogen sich die Nachwuchsfeuerwehrleute der Sammelabnahme für die Jugendflamme. Die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr wurde 77 mal verliehen. Erfreulicherweise zeichnen sich aufgrund der Zugänge in der Kinder- und Jugendfeuerwehr auch die vermehrten Übertritte von der Kinder- in die Jugendfeuerwehr und von der Jugend-FW in die aktive Mannschaft ab. 2025 stehen wieder größere Veranstaltungen wie die Bayerische Jugendleistungsprüfung sowie die Jugendflamme bevor. Stefan Heitzer dankte seinen Wegbegleitern für jegliche Unterstützung während seiner sechsjährigen Amtszeit als Inspektionsjugendwart und zollte den Jugendlichen nicht nur im Hinblick auf den Wissenstest 2024 großen Respekt, bei dem 176 Abzeichen verliehen wurden, welche die jungen Feuerwehrler mit Stolz an ihrer Uniform tragen dürfen. Obwohl ihm seine Aufgabe großen Spaß gemacht habe, hat er sich entschlossen seine Funktion als Kommandant der FFW Arnschwang weiterhin auszuführen und die Tätigkeit als Inspektionsjugendwart in jüngere Hände zu legen. An seine Stelle tritt Dennis Malczewski, der mit Wirkung vom 28. Februar zum Inspektionsjugendwart für den Feuerwehr-Inspektionsbereich Furth im Wald/Hohenbogenwinkel bestellt wurde und die Ernennungsurkunde erhielt. Er durfte die Gratulationen von KBR Mike Stahl und KBI Mario Bierl entgegennehmen, die ihm Unterstützung signalisierten. Beide bedankten sich zudem bei Stefan Heitzer für seine seit 2018 mit Leidenschaft und neuen Ideen ausgeführte Tätigkeit zum Wohle der Jugendfeuerwehr. Zusammen mit KBR Stahl und im Beisein der Kreisbrandmeister Michael Gutscher und Markus Hierstetter überreichte der Kreisbrandinspektor ein Präsent an Stefan Heitzer.
Zudem stand die Verabschiedung zweier langjähriger Feuerwehr-Führungskräfte an, die eine Dankesurkunde in Empfang nehmen konnten: Winfried Weber war 18 Jahre Vorstand der Feuerwehr Eschlkam. Hubert Amberger war 18 Jahre Kommandant der Feuerwehr Zenching. Beide Kameraden haben in Ihren Heimatfeuerwehren viel geleistet. KBI Bierl bedankte sich für eine unkomplizierte und freundschaftliche Zusammenarbeit. 50 Jahre aktiver Dienst verlangen eine besondere Auszeichnung – und diese wurde Christian Scheuer zuteil. Er war 30 Jahre Kommandant der Feuerwehr der Stadt Furth im Wald, drei Perioden Sprecher der Kommandanten im Kreisfeuerwehrverband. Mit dem Wunsch, der FW-Inspektion auch weiterhin die Treue zu halten, händigte ihm der Kreisbrandinspektor eine Glastrophäe mit den Wappen der Feuerwehren im Inspektionsbereich aus.
Kreisbrandrat Michael Stahl informierte die Versammlungsteilnehmer in seinem obligatorischen Jahresbericht über Änderung der Richtlinien für Zuwendungen des Freistaates Bayern zur Förderung des kommunalen Feuerwehrwesens sowie über den Sachstand brandheißer Themen, die Aufmerksamkeit erlangten. Die Änderung der Feuerwehr-Zuwendungsrichtlinie betrifft zum einen Gerätehäuser: Eine Erhöhung des Festbetrages beim Bau von ein oder zwei Stellplätzen auf pro Stellplatz 168.000 Euro (vorher 128.000 Euro). Generalsanierungen von bestehenden Gerätehäusern werden nun gefördert, wenn nach der Sanierung der derzeitige Stand der KUVB-Richtlinien erreicht wird. Doppelförderungen z.B. zusätzlich energetische Sanierung ist nicht förderschädlich. Förderung bei besonderen Zuwendungsvoraussetzungen bei der Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen im Wege eines Raten- oder Mietkaufs. Förderung bei besonderen Zuwendungsvoraussetzungen beim Bau von Feuerwehrhäusern mit alternativen Finanzierungsmodellen. Förderung gibt es zudem von nachträglichen Errichtungen von WC, Duschen usw. für weibliche Einsatzkräfte. Zum Zweiten Fahrzeuge und Geräte: Wegfall der Förderung für hydraulische Hilfeleistungssätze, Erhöhung der Förderung bei Tragkraftspritzenfahrzeug TSF mit Atemschutz und TSF-W (jeweils ohne PFPN 10-1000), Mittleres Löschfahrzeug MLF, LF 10 sowie Verkehrssicherungsanhänger. Ein Brennpunkt ist das Thema „Kommt das Standardfeuerwehrfahrzeug in Bayern?“ - Reformierung des Beschaffungswesens für Feuerwehrbedarf: Jede Kommune in Bayern ermittelt und schreibt aktuell den Bedarf an Fahrzeugen und Ausrüstungsgegenständen selbst aus. Diese komplexen Ausschreibungsverfahren sind für die Kommunen mit einem hohen Personalaufwand und immensen Kosten verbunden. Bei zentrierter Beschaffung könnten Mengenrabatte erzielt werden, die ein Potenzial zur Kosteneinsparung haben. So wird die Staatsregierung aufgefordert, einen zweiten Beschaffungsweg für den Erwerb von Feuerwehrbedarf aufzulegen. In einem ersten Schritt soll dies mit einem gängigen Fahrzeugtyp noch in diesem Jahr erprobt werden. Nach positiver Erprobung soll auf der Grundlage der Erkenntnisse ein effizientes und einfaches Beschaffungs- und Fördersystem erarbeitet werden. Den Kommunen soll auch weiterhin ermöglicht werden, die Beschaffung auf dem herkömmlichen Weg über Ausschreibung sicherzustellen. Doch dabei könnte bei der Feuerwehrausstattung Geld gespart werden. Die Reform bietet Kommunen die Wahlfreiheit: Sie können auf zentrale Beschaffung zurückgreifen oder weiterhin eigene Ausschreibungen durchführen. Neben finanziellen Einsparungen verspricht man sich zusätzliche Vorteile durch einheitliche Ausrüstung: Ehrenamtliche Feuerwehrleute könnten bei einem Wechsel der Wehr ohne zusätzliche Einarbeitung anpacken. KBR Stahl interpretierte zudem den Vorschlag des LFV zur geplanten Änderung des BayFwG: Altersgrenze 67 Jahre Regelrenteneintritt, keine weitere Verlängerung; Erfahrungszeit zur Kommandantenwahl von 3 (4) Jahren beibehalten; Hilfsfrist im Gesetz manifestieren; Aus- und Fortbildung als Kreisaufgabe in Kooperation mit den Kommunalen Spitzenverbänden. Der Sachstand zur digitalen Alarmierung: 2.460 Pager sind aktiv im Netz, benötigt werden 3.018 Stück. Sirenen-Anlagen sind 193 von 309 aktiv im Netz, eine Umrüstauftrag ist bei 55 Anlagen erteilt. Noch kein Auftrag erteilt bei 38 Anlagen. „Derzeit ist noch keine Abschaltung der analogen Alarmierung geplant“, betonte der Kreisbrandrat, dem Netzverbesserungen am Herzen liegen. Hier ist es wichtig, zeitnahe Meldungen zu erhalten, wo der Pager nicht auslöst. Brände in Feuerwehr-Gerätehäusern mehren sich durch die in den Fahrzeugen verbaute Technik drastisch. Stahl appelliert an die Verantwortlichen, die Werte genau zu inspizieren und alles richtig zu versichern. Er gab zu bedenken, dass mit wenig Aufwand kleine Brandmeldeanlagen oder entsprechende Systeme installiert werden können. Dies sollte vor allem bei Neubauten nicht vergessen werden. Landkreisweite Einsatzkooperationen beinhalten den fachlichen Zusammenschluss: 5 Vegetationsbrandlöschzüge zur Unterstützung örtlicher Kräfte, Nachlöscharbeiten, Material K-Halle; 17 Sonderzüge – Unwetter, Hochwasser, Schneebruch, Windbruch, Sonstiges. „Mein Ziel ist es, alle Feuerwehren mit einzuplanen und jede darf in diesem ‚,Club‘“ mitspielen´´ gab KBR Stahl die Richtung vor.
Stellvertretender Landrat und Neukirchens Bürgermeister Markus Müller verwies auf die vielfältigen Aufgaben der Feuerwehren, deren Vorschriften nicht weniger und der Zeitaufwand eher mehr werden. Wir wissen gut ausgestattete Feuerwehren und Rettungsdienste zu schätzen. Erhebliche Sachwerte werden gerettet, wofür anerkannte Strukturen notwendig sind – auch grenzüberschreitend, wie der jüngste Brandeinsatz auf der Tradt zeigte, als Personal- und Materialaufwand auch über lange Schlauchstrecken funktionierten. Er dankte allen Helfern, die für die Menschen im Landkreis da sind und richtete eine Botschaft an die Ehrenamtlichen: Wir führen die Jugendförderung und freiwillige Leistungen bei den Vereinen weiter, um das Ehrenamt zu stärken und zu motivieren. Er würdigte die finanzielle Eigenleistung der Vereine, die Investitionen leichter und schneller ermöglichen.
Erster PHK Josef Weindl von der PI Furth i.W. sah die Blaulichtorganisationen im Landkreis gut vernetzt und die Hauptaufgabe der Kommunen darin, körperliche Unversehrtheit und Sachwerte zu schützen. Bei Einsätzen haben Feuerwehren und Polizei die meisten Berührungspunkte. Timo Vogl vom Rettungsdienst im Landkreis Cham assoziiert beide mit Arbeit, Zusammenhalt und oft komplexen Einsätzen, die für Verunfallte einen Wendepunkt in ihrem Leben setzen.