Inspektionsdienstversammlung im KBI-Bereich Waldmünchen

23.02.2018
Am Freitag, 23. Februar 2018 fand in der Klosterschänke in Schönthal die jährliche Kommandantendienstversammlung des Inspektionsbereichs Waldmünchen und die Jahresversammlung des Fördervereins des KBI-Bereichs statt.

 

Die Freiwilligen Feuerwehren des KBI-Bereiches Waldmünchen sind im vergangenen Jahr zu 464 Einsätzen ausgerückt. 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag sind sie einsatzbereit, um ihren Mitbürgern zu helfen. Ob bei Bränden, Verkehrsunfällen oder sonstigen Technischen Hilfeleistungen – auf die Schlagkraft der 42 Feuerwehren des Altlandkreises ist Verlass. Dafür zollte Kreisbrandinspektor Norbert Auerbeck seinen Kameraden am Freitagabend bei der Kommandantendienstversammlung in der Klosterschänke allerhöchsten Respekt. Zudem wurden Vertreter der Vorstände und Kommandanten neu gewählt. Im Rahmen der Dienstversammlung fand auch die Jahresversammlung des Fördervereins des KBI-Bereichs statt.

 

42 Feu­er­weh­ren – 464 Ein­sät­ze

Die 464 Einsätze des vergangenen Jahres (2016: 634) gliedern sich in 94 Brände, 173 Technische Hilfeleistungen und 34 Sicherheitswachen. Somit kamen 870 (1.110) Einsatzstunden zusammen. Die Helferstunden bezifferte Auerbeck auf 6.679. Der KBI schlüsselte die Einsatzzahlen für die KBM-Bereiche auf: Rötz 137 Einsätze, Waldmünchen 201, Schönthal 94, Tiefenbach 70. 26 Feuerwehren legten 2017 insgesamt 48 Leistungsprüfungen ab – 39 Wasser und neun THL. „Zwei Feuerwehren traten 2002 zum letzten Mal zu einer Abnahme an“, bedauerte Auerbeck, der sich eine Abnahme im Zwei-Jahres-Rhythmus wünscht. Im vergangenen Jahr traten auch 104 Damen zu Leistungsprüfungen an (99 Wasser, fünf THL).

 

Neue Übungspuppen

Bei der Aktionswoche fanden vier Übungen statt. Zu Übungszwecken wurden sogenannte Übungspuppen angeschafft, die bei den Feuerwehren mit Atemschutz stationiert sind. Daneben wurde bei Übungen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Feuerwehren aus dem Nachbarland vertieft. Als wichtigen Schritt bezeichnete Auerbeck die Vereinbarung für grenzüberschreitende Hilfeleistung und Zusammenarbeit im Brandschutz, die im vergangenen Jahr unterzeichnet wurde. Die Kooperation funktioniere gut, wenn auch die Sprachbarriere bleibe, sagte der KBI. In diesem Zusammenhang überreichte er Katharina Haßfurter (FFW Waldmünchen), Alois Stautner und Johann Fischer (FFW Schäferei-Kümmersmühle) eine Funktionsweste Dolmetscher. Eine weitere hatte Jarik Etzl von der FFW Chodov bereits bei der Jahresversammlung der FFW Hocha erhalten. Auerbeck erinnerte an die Großübung „chemischer Unfall“, zahlreiche Lehrgänge und überörtliche Schulungen. Die Feuerwehren investierten aber nicht nur in die Aus- und Weiterbildung, sondern auch in Ausstattung und Fahrzeuge: insgesamt rund 82.630 Euro.

Im KBI-Bereich leisten 1.692 Feuerwehrler – 1.364 Männer und 346 Frauen – aktiven Dienst (2016: 1.694). Dazu kommen 3.594 passive Mitglieder. Mit Ehrenmitgliedern und Jugendfeuerwehrlern ergibt das einen Gesamtmitgliederstand der 42 Feuerwehren von 5.858 Mitgliedern. Die FFW Hocha erhielt im vergangenen Jahr den Sonderpreis der Sparda-Bank für ihre grenzüberschreitende Freundschaft zur FFW Chodov, der mit 1.000 Euro dotiert war. Dazu gab es eine Spende für die Bewerbung in Höhe von 500 Euro, die die FFW Hocha ihrer Partnerwehr übergab. Die Cold Water Challenge sei auch im KBI-Bereich angekommen. Mehrere Feuerwehren machten mit und überreichten eine Spende über mehrere hundert Euro an den Förderverein des KBI-Bereichs.

Inspektionsjugendwart Daniel Forster berichtete, dass 40 der 42 Feuerwehren des KBI-Bereichs Jugendarbeit betreiben. Gelistet seien 436 Jugendliche – 243 Buben und 193 Mädchen. Bei der Bayerischen Jugendleistungsspange traten 126 Nachwuchsfeuerwehrler an, dem Wissenstest stellten sich 233 und 134 legten die Jugendflamme ab. Für die Ausbildung wurden somit 1.433 Stunden aufgewendet, 1.272 für allgemeine Jugendarbeit. Neu gewählt wurden die Vertreter der Vorstände und Kommandanten: Die Anwesenden votierten für Johann Braun (FFW Spielberg) als Vertreter der Vorstände und Kurt Baier (FFW Schönthal) als Vertreter der Kommandanten.

 

Sie sind für andere da

„Die Welt braucht Menschen, die für andere da sind.“ Mit diesem Ausspruch würdigte Kreisbrandmeister Michael Stahl die Arbeit der Feuerwehren. Eine funktionierende Feuerwehr stünde auf fünf Säulen: eine gute aktive Mannschaft, engagierte Jugendliche, kontinuierliche Aus- und Fortbildung, gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehrverein und aktiver Truppe und Unterstützung durch die Kommune. „Wenn wir diese fünf Säulen mit Leben erfüllen, braucht uns nicht bange sein“, so Stahl. Mit Blick auf die Einsätze des vergangenen Jahres bescheinigte der KBR den Wehren gute Arbeit. Im KBI-Bereich werde Arbeit auf „höchstem Niveau“ geleistet.

Stellvertretender Landrat Sandro Bauer zeigte sich beeindruckt von der Schlagkraft der Wehren. Sie seien Tag und Nacht einsatzbereit. Ohne die Ehrenamtlichen könnte diese Sicherheit nicht gewährleistet werden. Für wichtig erachtet es Bauer, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu forcieren. Auch die Gemeinden wissen die Arbeit der Feuerwehren zu schätzen, betonte Schönthals Bürgermeister Ludwig Wallinger. „Sie leisten schnelle und kompetente Hilfe“, sagte er. „Und Sie opfern ihre Freizeit, um anderen zu helfen“, fügte PHK Bernhard Schmid, Leiter der Polizeistation Waldmünchen an. Er bestätigte die gute Zusammenarbeit der Feuerwehren mit anderen Hilfsdiensten und der Polizei. Das Aufgabenspektrum der Feuerwehren sei riesig, umso beeindruckter sei er vom professionellen und schnellen Vorgehen bei Einsätzen.

 

An­ton und Ro­sa­lin­de Ruh­land ver­ab­schie­det – Wei­te­re en­ga­gier­te Mit­glie­der ge­ehrt

Von Dezember 2003 bis März 2015 war Anton Ruhland Kreisbrandinspektor des Inspektionsbereichs Waldmünchen. Seinem Nachfolger Norbert Auerbeck war es ein Anliegen, Ruhland für dessen unermüdlichen Einsatz zum Wohl der Feuerwehren zu danken.

„Es würde den Rahmen sprengen, all deine Leistungen aufzuzählen“, sagte Auerbeck und ging auf Meilensteine in Ruhlands Feuerwehr-Vita ein. Dieser trat 1968 – mit 16 Jahren – in seine Heimatfeuerwehr Hocha ein. Von 1979 bis 2003 war er Kommandant – 24 Jahre lang. Seit 2001 ist er Vorsitzender, 2007 wurde er zum Ehrenkommandanten der FFW Hocha ernannt. 2003 wurde er zum Kreisbrandmeister des KBM-Bereichs Waldmünchen bestellt. Noch im selben Jahr wurde er Kreisbrandinspektor, ein Amt, das er bis zu seinem Ausscheiden 2015 „in vorbildlicher Weise“ ausgeführt habe. Zugleich war er von 2013 bis 2015 ständiger Stellvertreter des Kreisbrandrats. Auch überörtlich war Ruhland lange Jahre engagiert: Er ist seit 1994 Kassier des Kreisfeuerwehrverbandes Cham, seit 1996 Kassier des Bezirksfeuerwehrverbandes Oberpfalz und war von 2003 bis 2015 Kassenprüfer beim Landesfeuerwehrverband Bayern. Ruhland, der selbst alle Leistungsprüfungen bis hin zu Gold-Rot in Wasser und Gold-Grün in THL absolviert hat, ist seit 1991 als Schiedsrichter tätig. 2009 legte er das Bundesleistungsabzeichen und das Österreichische Leistungsabzeichen in Bronze ab. Aufgrund seiner Verdienste hat Ruhland bereits zahlreiche Ehrungen erhalten, darunter das Deutsche Feuerwehrkreuz in Gold, das Steckkreuz des Feuerwehrehrenzeichens – die höchste Auszeichnung für Feuerwehrler in Bayern – sowie die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Als Dank und Anerkennung für Ruhlands unermüdlichen Einsatz überreichte KBI Auerbeck im Namen aller 42 Feuerwehren und Führungskräfte eine Holztafel in Form eines Ärmelabzeichens, auf der selbige eingelasert sind. Außerdem erhielt Ruhland einen Gutschein für einen Aufenthalt im Feuerwehr-Erholungsheim. 22 Jahre war Ruhlands Ehefrau Rosalinde Frauenbeauftragte für den KBI-Bereich und „beispiellos engagiert“. Von 1994 bis 2016 vertrat sie den KBI-Bereich im Fachbereich Frauenarbeit. Ihr Engagement, ihre Erfahrung und Zuverlässigkeit seien allseits geschätzt. Bei Jugend-Veranstaltungen war sie unter anderem als Schiedsrichterin tätig. Für diesen außergewöhnlichen Einsatz sowie ihre Verdienste bei der FFW Hocha erhielt sie 2013 das Bayerische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.

 

Ehrungen

  • Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber für Michael Stangl, seit 1990 Kommandant der FFW Sinzendorf.
  • Ehrenkreuz in Silber für Christian Bauer, seit 2002 Kommandant der FFW Katzbach bei Geigant.
  • Bayerische Feuerwehr-Ehrenmedaille für Martin Hupf, seit 2007 stellvertretender Vorsitzender der FFW Döfering.
  • Ehrennadel in Silber der Jugendfeuerwehren in Bayern für Stefanie Pscherer von der FFW Rötz.
  • Feuerwehr-Kreuz in Silber für Werner Bücherl von der FFW Premeischl.

 

Bericht und Bilder: Franz Bucher, Chamer Zeitung/Bayerwald Echo.