Inspektions-Versammlung im Bereich Roding

01.04.2022
In hybrider Form fand am Freitagabend die Dienstversammlung der Kommandanten des Inspektionsbereiches Roding statt.

Das Medienteam um KBM Norbert Mezei hatte dazu den Bürgersaal in Pösing in ein Übertragungsstudio umfunktioniert. Neben den Ehrengästen konnten zumindest auch diejenigen anwesend sein, die an diesem Abend im Mittelpunkt stehen sollten: die Geehrten. Zudem fand die Neuwahl des Vertreters der Kommandanten statt und ein neuer Inspektionsjugendwart wurde ernannt.

Nach dem Tod des bisherigen Sprechers Günther Preu aus Fronau stand die Neubesetzung des Amtes auf der Tagesordnung. Abstimmen konnten die 45 Kommandanten des KBI-Bereiches via Internet. Von sechs vorgeschlagenen Bewerbern stellten sich letztendlich Alexander Tag (FF Roding) und Stefan Hecht FF Kalsing) zur Wahl. 18 Stimmen entfielen auf Tag, 23 auf Hecht, der somit künftig die Belange der Kommandanten vertritt.

Personell gab es im vergangenen Jahr kaum Veränderungen, da lediglich in Kalsing und Reichenbach Versammlungen abgehalten wurden, bilanzierte Kreisbrandinspektor Florian Hierl. Mit Wolfgang Jobst (FF Pösing) und Christian Probst (FF Völling und stv. Inspektionsjugendwart) verfüge der KBI-Bereich über zwei neue Schiedsrichter. Ein neues TSF stellten die Wehren Obertrübenbach und Mainsbauern in Dienst, ein LF 20 KatS steht nun im Gerätehaus der Feuerwehr Pösing und die Feuerwehr Stamsried schaffte sich ein gebrauchtes TLF 16/25 an. Insgesamt, so Hierl, steckten die Feuerwehrvereine rund 55.000 Euro in Neuanschaffungen und Umbauten.

1.736 Aktive leisten in den 45 Wehren des westlichen Landkreises Dienst. Davon verfügen die zwölf Atemschutzwehren über 268 Atemschutzgeräteträger. Der leichte Rückgang bei den Jugendlichen setzt sich fort. 507 sind es aktuell. 13 Wehren haben bislang eine Kinderfeuerwehr gegründet. 291 Kinder, 157 Buben und 134 Mädchen, sind dabei. Insgesamt zählen die Feuerwehren im KBI-Bereich 12.132 Mitglieder.

Den gelockerten Pandemie-Vorschriften geschuldet, stieg im vergangenen Jahr die Zahl der Einsätze. Waren es 2020 noch 647, waren es 2021 schon 787, davon unter anderem 146 Brände und 474 technische Hilfeleistungen. „Ein facettenreiches Einsatzjahr“, merkte Hierl an. Der Rückblick auf das Jahr zeigte aber auch besonders belastende Einsätze, wie etwa der tödliche Badeunfall in Pösing oder die beiden tödlichen Motorradunfälle auf der Nassen und bei Löffelmühle. Der Ausbildungsbetrieb nahm langsam wieder Fahrt auf, soll jedoch in den kommenden Jahren vor allem in der Modularen Truppausbildung intensiviert werden. Aber auch dem Thema Einsatzstellenhygiene wolle man sich nun verstärkt widmen.

Die Frauenbeauftragte Rosi Meier, die in Personalunion auch zuständig für die Kinderfeuerwehren ist, sagte, dass die Frauen in den Wehren so aktiv und integriert seien, dass man keine separaten Veranstaltungen abhalten müsse. Nach zwei Jahren Pause soll heuer dennoch wieder am 30. Juli ein Tag für Frauen in Waldmünchen stattfinden. Alle Kinderfeuerwehren haben durchgehalten, auch wenn mittlerweile manche Kinder herausgewachsen und in die jeweiligen Jugendfeuerwehren gewechselt sind, sagte Meier. Bei 13 Wehren kümmern sich motivierte Teams darum, dass die Gerätehäuser auch in Zukunft noch belebt sind. Mit dem Jugendpreis für innovative und kreative Projekte im Landkreis Cham wurde die „Treimbacher Kinderfeuerwehr“ (FF Obertrübenbach) ausgezeichnet. Die Kinderfeuerwehrolympiade findet am 19. Juni in Arrach bei Falkenstein statt.

Für 21. Mai ist die zentrale Abnahme des Kreisentscheids beim Jugendwettbewerb geplant, informierte Inspektionsjugendwart Michael Schrödl. Im Herbst soll die Jugendflamme der Stufen zwei und drei abgenommen werden. Ausrichter und Termin werden derzeit noch gesucht. Seit Oktober 2017 übte Schrödl das Amt des Inspektionsjugendwartes aus. Dabei habe er „wertvolle Arbeit geleistet“, lobte KBI Hierl. Zum Jahresende 2021 legte Schrödl sein Amt nieder, sodass nun Josef Pusl von der Feuerwehr Roding zum Inspektionsjugendwart ernannt wurde. „Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, denn ohne Jugend würde es nicht weitergehen“, sagte Kreisbrandrat Michael Stahl.

Er erinnerte an die Einschränkungen der Pandemie, unter denen der Einsatzdienst trotzdem unvermindert fortgesetzt werden musste. „Die Einsatzbereitschaft war nie gefährdet“, stellte er fest. Corona brachte besondere Aufgaben mit sich. Etwa das Verteilen von Schnelltests vor Ostern und der Dienst in den Impfzentren vor Weihnachten. Die Aktiven leisteten weit mehr als den üblichen Feuerwehrdienst, sagte Stahl. Nie hätte man es für möglich gehalten, dass man 500 Kilometer fahre, um Hilfe zu leisten. Für die Hochwasseropfer in Rheinland-Pfalz taten die Wehren das. Auch Landrat Franz Löffler hob hervor, dass die öffentliche Sicherheit bei den Feuerwehren in besten Händen sei. Egal, zu welcher Uhrzeit oder bei welchem Ereignis. Pösings Bürgermeister Michael Reith drückte seine Anerkennung dafür aus, dass die Ehrenamtlichen Freizeit und Energie in die Feuerwehren stecken.

Seit Jahrzehnten übernehmen sie Verantwortung in ihren Wehren. Sei es in der aktiven Mannschaft oder im Vereinsleben, oftmals sogar beides zusammen. Dieses Engagement von Mitgliedern der Wehren im KBI-Bereich zeichneten Kreisbrandrat Michael Stahl und Kreisbrandinspektor Florian Hierl mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz des Freistaates und dem Feuerwehr-Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes aus, eine Anerkennung, die in der Variante Gold nicht häufig verliehen wird.

Bayerisches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber: Josef Meier (FF Diebersried), Thomas Fuchs (FF Zell)

Feuerwehr-Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes Cham in Silber: Petra Fichtl (FF Schillertswiesen), Theodor Adlhoch (FF Siegenstein), Walter Fischer (FF Mitterdorf), Josef Schmid (FF Neubäu am See), Franz Senft (FF Gfäll), Reinhard Strasser (FF Großenzenried), Lothar Weber (FF Siegenstein)

Feuerwehr-Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbandes Cham in Gold: Leonhard Buchhauser (FF Siegenstein), Hermann Heimerl (FF Siegenstein).