Feuerwache Furth im Wald eingeweiht

12.05.2018
Am Samstagnachmittag wurden in einem dem Anlass entsprechenden Festakt die neue Feuerwache sowie ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 30/25-3), ein Wechselladerfahrzeug (WLF) mit Abrollbehälter Gefahrgut (AB-G) und ein Feuerwehranhänger (FwA) mit Notstromerzeuger offiziell an die Stadt Furth im Wald und ihre Feuerwehr übergeben.

 

Nach nur knapp eineinhalb Jahren Bauzeit konnte am 28. Oktober 2017 der Umzug von der alten in die neue Feuerwache im Rettungszentrum an der Eschlkamer Straße erfolgen. Am Samstagnachmittag wurden in einem dem Anlass entsprechenden Festakt die neue Feuerwache sowie ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 30/25-3), ein Wechselladerfahrzeug (WLF) mit Abrollbehälter Gefahrgut (AB-G) und ein Feuerwehranhänger (FwA) mit Notstromerzeuger offiziell an die Stadt Furth im Wald und ihre Feuerwehr übergeben. Den kirchlichen Segen erteilten die Further Geistlichen Pfarrer Wolfgang Bogner und Stadtpfarrer Richard Meier.

Der Further Feuerwehrkommandant KBM Christian Scheuer hieß in der festlich hergerichteten Fahrzeughalle neben den Aktiven die Ehrengäste und Politiker willkommen. Sein besonderer Gruß galt MdL Gerhard Eck, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern und für Integration.

Kommandant Scheuer gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass das Projekt eines gemeinsamen Rettungszentrums von BRK-Rettungsdienst und Feuerwehr nach langen Jahren der Suche nach einem geeigneten Standort, des Planens und des Baus nun erfolgreich zum Abschluss gebracht werden konnte. Er dankte den politisch Verantwortlichen in Staatsregierung, Landkreis und der Stadt Furth im Wald für die Beschlüsse zu Bau und Finanzierung. Der Feuerwehrführung mit dem jetzigen Ehrenkreisbrandrat Hans Weber an der Spitze dankte er für die uneingeschränkte Unterstützung von der ersten Stunde an. Bei Architekt Markus Weber und Bauleiter Richard Richter, beide selbst aktive Feuerwehrführungskräfte, lagen Planung und Bauleitung in hochkompetenten Händen.

Die ausführenden Firmen leisteten beste Arbeit, meinte er. Der Zeit- und Kostenrahmen konnte eingehalten werden. Scheuer würdigte den unermüdlichen Einsatz seines Kommandantenstellvertreters Franz Stoiber, der Feuerwehrvereinsvorsitzenden Andreas Weingärtner und Andreas Hastreiter sowie der vielen Mitglieder, die mit Hand angelegt hatten.

 

Tor an Tor für die Menschen da

Bürgermeister Sandro Bauer sprach von einem ganz besonderen Tag für die Stadt, die Feuerwehrinspektion, den Landkreis und darüber hinaus. Es sei bayernweit einmalig, dass BRK-Rettungsdienst und Feuerwehr Tor an Tor für die Menschen da sind und Synergieeffekte nutzen können. Die Suche nach einem geeigneten Standort und die Finanzierung waren nicht einfach, betonte Bauer. Es sei nicht selbstverständlich, dass die Kostenschätzungen eingehalten werden konnten. Die reinen Baukosten der Feuerwache lagen bei 4,75 Millionen Euro.

Die Investitionen für die Einrichtung der Feuerwache sowie der Atemschutzpflegestelle mit Atemschutzübungs- und Ausbildungsstätte beliefen sich auf eine knappe halbe Million Euro und wären größtenteils auch am alten Standort notwendig geworden. Zu den Gesamtkosten steuerten der Freistaat Bayern 1,5 Millionen Euro und der Landkreis Cham 700.000 Euro bei. Die Stadt Furth im Wald muss die restlichen drei Millionen Euro stemmen. Dafür habe man aber eine Feuerwache für mindestens zwei Generationen. Er betone immer wieder, dass man hier nicht ein Haus für die Feuerwehrleute, sondern für die Bürger gebaut habe.

 

Bayernweiter Modellcharakter

Von Superlativen in hohem Maße und dem bayernweiten Modellcharakter des gemeinsames Rettungszentrums von Rettungsdienst und Feuerwehr sprach Landrat Franz Löffler. Hier sei vom Einsatz her gedacht worden. Der Landkreis sei mit im Boot, weil in Furth im Wald schon immer die Atemschutzpflegestelle mit Atemschutzübungs- und Ausbildungsstätte für den ganzen Landkreis angesiedelt und der Gerätewagen Atemschutz sogar über die Landkreisgrenzen hinaus im Einsatz ist.

Der Landkreis Cham biete als wirtschaftlich prosperierende Region mit einer Arbeitslosenquote unter zwei Prozent den Menschen Sicherheit auf rechtsstaatlichem Boden. Beim Thema Sicherheit sprach der Landrat auch die Diskussionen um das Polizeiaufgabengesetz an. Es stelle sich die Frage, ob der Staat schon bei Drohungen eingreifen darf und muss, und nicht erst, wenn etwas Schlimmes passiert ist.Staatssekretär Eck lobte als Vertreter der Staatsregierung die Stadt, dass sie für dieses Sicherheitsprojekt drei Millionen Euro in die Hand genommen hat. Auch er betonte im Hinblick auf das Polizeiaufgabengesetz, dass man keine rechtsfreien Räume dulde.

Eck sprach an, dass die Einsätze immer schwieriger und technisch komplizierter werden. Deshalb investiere die Staatsregierung viel Geld in die Ausbildung. Nach der Feuerwehrschule in Würzburg werden auch die Feuerwehrschulen in Regensburg und Geretsried mit Brandschutzübungsanlagen ausgestattet. Abschließend würdigte Eck noch besonders, dass sich in Bayern über 300.000 Frauen und Männer ehrenamtlich in den Feuerwehren engagieren.

KBR Michael Stahl verglich die Feuerwehr von 1863 mit der von heute und stellte fest, dass viele Elemente des Feuerwehrdienstes damals wie jetzt gelten: Kameradschaft, Pflichtbewusstsein, Bürgersinn. Damals wie heute müssen Geräte und Fahrzeuge zeitgemäß untergebracht werden. „Am heutigen Tag geht es aber nicht um den Bau, sondern um die Menschen“, betonte Stahl. Die Zeit des Planens und des Bauens sei vorbei und schon nach nur einem halben Jahr könne man feststellen, die neue Feuerwache hat sich bestens bewährt.Architekt Markus Weber schilderte nochmals den Projektablauf von der Planung bis heute und übergab den großen symbolischen Schlüssel für die neue Feuerwache an Bürgermeister Sandro Bauer, der ihn umgehend an Kommandant Christian Scheuer weiterreichte.

 

Text und Bilder: Johann Gruber, Chamer Zeitung