Drei vermisste Personen gerettet
Die Umstände wären im Ernstfall verheerend: Der Vierseit-Hof im Besitz der Familie Peinkofer liegt in Göttling dicht eingebettet zwischen den Gebäuden der Nachbarn und besteht natürlich typischerweise aus jeder Menge Holz. Dieses Anwesen mit extrem hoher Brandlast suchten sich die Niederrundinger Kommandanten Sebastian Peintinger und Mario Hausladen als Objekt für die Gemeinschaftsübung am vergangenen Freitagabend aus.
Um 19 Uhr erging der Sammelruf „Rauchentwicklung im Gebäude“ an die Feuerwehren Niederrunding, Runding, Raindorf, Rieding und Kothmaißling. Erschwerend hinzu kam, dass drei Personen als vermisst galten, darunter ein Jugendlicher. Als erstes trafen die Niederrundinger Floriansjünger ein, die den höher gelegenen Unterflurhydranten in Betrieb nahmen und zwei Atemschutztrupps ins Gebäude zur Vermisstensuche vorschickten. Die Rundinger bauten vom Oberflurhydranten aus eine weitere Leitung zum Brandobjekt auf und speisten damit ihr TLF. Außerdem wurden Atemschutztrupps zur Rettung des immer noch vermissten Jugendlichen ins Gebäude geschickt. Rieding, Raindorf und Kothmaißling richteten einen Bereitstellungsraum ein, die Abschnittsleitung lag bei der FF Kothmaißling. Diese ließ dann die dritte Leitung als Riegelstellung für den hinteren Teil des betroffenen Anwesens aufbauen und auch zum Schutz für die Maschinenhalle des benachbarten Hofes, da diese ziemlich nah angrenzt.
Der zuständige Kommandant Sebastian Peintinger begrüßte zur Nachbesprechung KBI Marco Greil, KBM Anton Bierl und alle Feuerwehrkameradinnen und -kameraden und dankte der Familie Peinkofer, dass sie den Vierseit-Hof als Übungsobjekt zur Verfügung stellten. Peintinger ließ den Ablauf nochmals Revue passieren und übergab das Wort an Anton Bierl: „Die Übung ist sehr gut verlaufen, im Ernstfall würde man nicht viel anders machen“, lobte der KBM. Das Hydrantennetz in Göttling sei hervorragend, und - wie bei der Übung vorbildlich gemacht - sei es wichtig, dass die Hydranten nacheinander in Betrieb genommen werden und nicht alle auf einmal. Dasselbe gilt auch für den Rückbau.
Dank an die „Brandleider“ sagte am Freitagabend auch KBI Marco Greil. Es sei nicht selbstverständlich, dass jemand sein Anwesen für solch eine Übung zur Verfügung stellt. „Das Objekt selbst bestand aus einem Vierseit-Hof, rundum bebaut mit sehr hoher Brandlast, bei dem das Hauptaugenmerk sei, das Wohnhaus zu halten. Wenn die Scheune brennen würde, müsste man versuchen, eine Trennung aufzubauen und ebenso die Gebäude der Nachbarn schützen.“
In Göttling bestehe der große Vorteil, dass der Regenfluss als unerschöpfliche Wasserquelle nicht weit gelegen ist. Bei einem B4-Alarm wäre neben mehreren TSF auch ein Schlauchwagenzug mit dabei, der die Strecke bewältigen kann. Greil lobte den Ablauf der Übung, die von den beiden Kommandanten Sebastian Peintinger und Mario Hausladen gut organisiert gewesen sei und dankte allen, die dabei waren und eine schöne und ruhige Arbeit abgeliefert haben.