"Die Sicherheit ist in besten Händen" - Positive Bilanz bei der Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverband Cham

26.04.2024
Versammlung
Wie fordernd die Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, hat Kreisbrandrat Michael Stahl bei der Jahresversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes am Freitag in Blaibach deutlich gemacht. An 3512 Einsatzstellen waren die 190 Feuerwehren des Landkreises im vergangenen Jahr tätig, um den Landkreisbewohnern in den ungewöhnlichsten Situationen zu Hilfe zu kommen.

 „Haben Feuerwehrleute mehr Zeit als andere Bürger? Nein, sie bringen Beruf und Familie in Einklang mit einem besonderen Ehrenamt.“ stellte Michael Stahl in seinem Bericht fest. 45.010 Feuerwehrdienstleistende haben 64.301 Helferstunden geleistet. Die professionelle Hilfe sei auch überregional gefragt, sagt Landrat Franz Löffler in Blaibach. „Die Sicherheit ist in besten Händen“

Elisa Köppen, bekannt durch den Fernsehsender TVaktuell, moderierte die Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes, der über 700 Feuerwehrleute beiwohnten und die via Live Schaltung weitere 100 Interessierte verfolgten. Kreisbrandrat Stahl ließ das vergangene Jahr Revue passieren. „Das wichtigste Gut in den Feuerwehren sind die Leute, die darin integriert sind“, sagte er. Mit aktuell 11.339 Feuerwehrdienstleistenden im Landkreis Cham sei „das Tal durchschritten“, die Tendenz bei den Mitgliedern zeige wieder nach oben. Allein bei den Kinderfeuerwehren sei ein Zuwachs von 88 Prozent feststellbar. In den Feuerwehrvereinen seien 41.092 Mitglieder gelistet. An 30 Ehrenabenden wurden verdiente Aktive ausgezeichnet, davon sogar 14-mal für 50-jährigen aktiven Dienst.

Immer mehr Flächenbrände: „Auffallend im Vorjahr war die hohe Zahl an Flächenbränden“, ging Stahl auf die Einsatzbilanz ein. Zu den Aufgaben gehörte die gesamte Bandbreite des Einsatzspektrums: von Unfällen und Tierrettungen über Unwetter, Personensuchen, Schneebruch bis hin zu einem Bombenfund. An 3.512 Einsatzstellen waren 5.087 Feuerwehren eingesetzt. Dabei leisteten 45.010 Aktive allein 64.301 Helferstunden. Bei den Einsätzen wurden 424 Personen betreut. Positiv, so Stahl, sei, dass keine Gewalt gegen Feuerwehrkräfte zu verzeichnen gewesen sei. Herausfordernd seien die Evakuierungen im Zuge des Bombenfundes oder die Räumung eines Hotels nach einem Großbrand gewesen. „Wir schaffen das alles nur durch ständiges Üben, Kommunizieren und durch großen Zusammenhalt“, so Stahl. Dazu zähle auch die Ausbildung, wobei bei den Standortschulungen über 1.500 Teilnehmer gezählt werden konnten, und an den Webinaren weit über 1000 Aktive teilnahmen.

An der Großübung am Hohen Bogen hätten 1.500 Personen teilgenommen, 15 Kilometer Schlauchleitung seien verlegt worden, 150 Fahrzeuge kamen zum Einsatz. „Diese beeindruckende Leistungsbilanz zeigt, dass die Sicherheit im Landkreis Cham in allerbesten Händen ist“, erklärte Landrat Franz Löffler. Diese professionelle Hilfe sei immer mehr auch überregional gefragt, der Landkreis Cham sei ein Helferlandkreis. Die Gesellschaft könne von den Feuerwehren lernen, so der Landrat. Die Freiwillige Feuerwehr sei der beste Beweis dafür, wie man Eigenverantwortung übernehmen könne. Feuerwehrler halten bei technischen Entwicklungen Schritt, müssen bei ihren Einsätzen immer mehr das Thema Klimawandel berücksichtigen und leisten über Grenzen hinweg Hilfe.

In einer Gesprächsrunde interviewte Elisa Köppen die Blaibacher Bürgermeisterin Monika Bergmann, die Landtagsabgeordneten Gerhard Hopp und Julian Preidl, den Vorsitzenden des Bezirksfeuerwehrverbandes Jürgen Kohl sowie Polizeirat Sven Buhl. Themen waren unter anderem die Entwicklung der Altersgrenze, die extrem steigenden Preise von Feuerwehrfahrzeugen oder die Zusammenarbeit bei Suchaktionen. In seinem Kassenbericht legte Norbert Kopp die finanzielle Bilanz vor. Die beiden Kassenprüfer Ottmar Handl und Rudolf Ried bescheinigten ihm einwandfreie Arbeit, so dass die Entlastung der Vorstandschaft einstimmig erfolgen konnte. Die Kassenprüfer wurden aus ihrem Amt nach fast 20-jähriger Tätigkeit verabschiedet.

Nach den Berichten fand die Neuwahl der Vorstandschaft an, die Vertreter der Wehren und die Mitglieder des Kreisfeuerwehrverbandes stimmten in einer geheimen Wahl über die vorgeschlagenen Kandidaten ab. Nach Auszählung der Stimmen wurden das Ergebnis durch den Wahlleiter Norbert Wittmann bekannt gegeben:

Als stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes wurden gewählt: Norbert Mezei, Christian Scheuer und Josef Mühlbauer.

Kassier ist Norbert Kopp, Schriftführer Andreas Lankes. Neue Kassenprüfer sind Stefan Auburger und Simon Steinkirchner, Ersatzkassenprüfer Josef Pritzl und Gerhard Breu.

Im Verbandsausschuss sind tätig: die Kreisbrandinspektoren Marco Greil, Andreas Bergbauer, Mario Bierl, Norbert Auerbeck sowie Kreisjugendfeuerwehrwart Christian Miefanger. Als Vertreter der Kommandanten Stefan Hecht, Christian Lehner, Mario Mischok, Kurt Baier und Stefan Hartl, als Vertreter der Vorsitzenden Josef Hamperl, Günter Theuerl, Josef Mühlbauer, Johann Braun und Josef Mauerer, als Feuerwehrarzt Stefan Enderlein, als Frauenbeauftragte Roswitha Meier, als Vertreter der Kreisbrandmeister Toni Semmelbauer und Anton Bierl, als Vertreter des Landratsamtes Thomas Raab und als Vertreter der Bürgermeister Michael Multerer.

Delegierte zur Bezirks- und Landesfeuerwehrverbandsversammlung sind: Norbert Mezei, Stefan Hecht, Josef Hamperl, Marco Greil, Günther Theuerl, Christian Lehner, Andreas Bergbauer, Mario Mischok, Josef Mühlbauer, Norbert Auerbeck, Martin Holler, Mario Bierl und Stefan Hartl