Der Dienst am Näch­sten liegt ihm am Her­zen

21.03.2018
Al­fons Jan­ker hört als Kreis­brand­in­spek­tor auf, geht aber noch nicht in Feu­er­wehr­ren­te

 

Das Ehrenamt ist aus dem Leben von Alfons Janker nicht mehr wegzudenken. Seine Laufbahn bei der Feuerwehr ist ein Inbegriff für Hilfe am Nächsten. Nun stellt er nach elf Jahren im Amt den Posten des Kreisbrandinspektors zur Verfügung, in Feuerwehrrente gehen will er aber noch nicht, verrät er im Gespräch mit der Chamer Zeitung.

Schon in der Jugend kam Janker mit der Feuerwehr in Berührung. Geboren am 19. Dezember 1957 in Roding und aufgewachsen am Hof der Eltern in Wolletsthal in der Gemeinde Michelsneukirchen, war es für den damals 15-Jährigen selbstverständlich, zum 1. Januar 1973 der örtlichen Feuerwehr Dörfling beizutreten. Mit dem Umzug nach Regenpeilstein wurde er 1980 auch dort Mitglied. Die Feuerwehren Mitterdorf und Roding fanden in Alfons Janker ebenfalls einen treuen Förderer. Wobei der heute 60-Jährige nicht unbedingt Mitglied sein muss, um eine Feuerwehr zu fördern. Über all die Jahre tat er das gerne mit Ratschlägen und Hilfestellungen, vor allem in seiner Zeit als Kreisbrandmeister für den Bereich Roding ab 2001 und seit 2007 als Kreisbrandinspektor.

Stets über das eigentliche Maß hinaus eingesetzt

Dabei ging Jankers Einsatz weit über das normale Maß hinaus. So war er von 1994 bis 2008 stellvertretender Kommandant der FFW Regenpeilstein, fungiert seit 2012 als stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes und legte mehrere Leistungsabzeichen ab. So etwa das des Deutschen Feuerwehrverbandes bis Stufe 2, das Abzeichen in Rheinland-Pfalz in Bronze und er erhielt das Bewerbsabzeichen des Landkreises Passau. Auch internationale Abzeichen wie das Österreichische in Silber, das Feuerwehrlöschabzeichen Südtirol in Silber, das Sonderabzeichen Tirol in Bronze und das Luxemburger Löschabzeichen in Silber dekorieren Jankers Uniform.

Um sein umfangreiches Wissen schon den Jungen zu vermitteln, ließ sich Alfons Janker 1997 zum Schiedsrichter ausbilden und sah es als wichtige Aufgabe an, die Feuerwehranwärter beim richtigen Umgang mit den Gerätschaften zu unterstützen. Einige Generationen an Jugendfeuerwehrlern begleitete er so von der Jugendflamme über den Wissenstest hin zum Jugendleistungsabzeichen und anderen Prüfungen. Bei Versammlungen wurde er nicht müde zu betonen, wie wichtig Aus- und Weiterbildung für eine moderne und schlagkräftige Feuerwehr seien. Selbst besuchte er zahlreiche Lehrgänge für den Maschinist, Gerätewart, Bootsführer, Gruppenführer sowie für Ausbilder für Truppmann und Maschinisten.

Seit 1. Mai 2007 ist Alfons Janker für den Inspektionsbereich Roding zuständig. Dieser umfasst 45 Feuerwehren mit fast ebenso vielen Jugendgruppen in vier Kreisbrandmeisterbereichen auf der Fläche des westlichen Landkreises Cham von Stamsried bis Siegenstein, von Mainsbauern bis Michelsneukirchen. Für seine ehrenamtliche und beispielhafte Tätigkeit für das Allgemeinwohl und den Dienst am Nächsten wurde Janker mit mehreren Auszeichnungen bedacht. So bekam er 2011 das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold für 40-jährige aktive Dienstzeit und das Steckkreuz des Feuerwehrehrenzeichens sowie das Bayerische Feuerwehrehrenkreuz in Silber und die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Bayern in Silber.

Von seinen Kameraden geschätzt wird vor allem Jankers besonnene und ruhige, aber auch kameradschaftliche Art. Selbst in der größten Hektik behält er die Übersicht und gibt das an die Aktiven im Einsatz weiter. „Die Feuerwehren im Inspektionsbereich waren all die Jahre angenehme Partner“, meint Janker rückblickend. Trotz teils schwieriger Einsätze mit schwerwiegenden Folgen möchte er keinen Tag als KBI missen. „Man freut sich, wenn man sieht, dass man jemandem helfen konnte“, lautet sein Fazit, das zugleich als Ansporn für die nächsten Generationen an Floriansjüngern verstanden werden darf. Eingeprägt haben sich vor allem Hochwassereinsätze und Sturmkatastrophen, bei denen die Feuerwehrler das Leid der Betroffenen unmittelbar miterlebt haben. Aber auch Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang brennen sich ins Gedächtnis ein.

Neuer KBI wird zum 1. Mai ernannt

Die Entscheidung, den Posten jetzt abzugeben, hat Alfons Janker eigentlich schon zu Beginn seiner Amtszeit bekanntgegeben. „Ich wollte von Anfang an nach zehn Jahren aufhören.“ Nun sind es mit Dienstende am 30. April genau elf Jahre geworden. Zum 1. Mai übernimmt sein Nachfolger, den Landrat Franz Löffler Mitte April bekanntgeben und ernennen wird. Zuvor soll sich im Gespräch mit den Kommandanten der Wehren des KBI-Bereiches ein Name herauskristallisieren, dem das verantwortungsvolle und fordernde Ehrenamt angetragen wird.

In Feuerwehrrente gehen wird Alfons Janker aber noch nicht. Bis 65 möchte er weiter Dienst am Nächsten leisten und sein Wissen weitergeben. Mit dem Leiter des Fachbereiches 1 und dem Posten des stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Cham wird Janker weiterhin eingespannt sein. Wenn ihn auch die Termine nun nicht mehr so umfassend in Anspruch nehmen, wie es die Aufgaben als Kreisbrandinspektor getan haben. „Teilweise hatte ich schon fünf bis sechs Termine die Woche“, rechnet Janker zusammen, „Manchmal auch zwei an einem Abend.“

Durch seine Tätigkeit war und ist Alfons Janker ein Vorbild für alle Feuerwehrler, nicht nur was die ambitionierte Fortbildungs- und Einsatztätigkeit anbelangt, sondern und gerade wegen seines kameradschaftlichen Auftretens. Als Kreisbrandinspektor traf er nie Entscheidungen von oben herab, sondern stets mit und für die Feuerwehren in seinem Inspektionsbereich.

 

Quelle: Alexander Laube, Chamer Zeitung