Beachtliche Bilanz bei der Inspektionsversammlung Roding

12.04.2024
Versammlung
Über 1.300 Einsätze im KBI-Bereich - Leichtes Plus bei den Jugendlichen

„Danke für euren Einsatz 24/7/365“ ist am Ende eines Videos gestanden, mit dem die Vertreter der 45 Feuerwehren des KBI-Bereiches am Freitagabend in der Stadthalle in die Jahres- und Dienstversammlung eingestimmt wurden. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr sind die 1.677 Aktiven abrufbereit. Im Jahr 2023 bewältigten sie 1.329 Einsätze.

Damit ist der Bereich 2 der am meisten geforderte im Landkreis, bilanzierte der scheidende Kreisbrandinspektor Florian Hierl. Sie gliedern sich unter anderem in 224 Brände und 801 Technische Hilfeleistungen, die damit einen Anteil von 60 Prozent ausmachen. Den massiven Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren mit etwa 780 Einsätzen 2022 und 2021 begründete Hierl mit den zahlreichen Unwettereinsätzen nach Schnee- und Windbruch.

 

Josef Hamperl ist neuer Vertreter der Vorsitzenden

Zum Nachfolger von Alois Hamperl, Feuerwehr Ebersroith, als Vertreter der Vorsitzenden im Förderverein des Inspektionsbereiches wählten die Vorsitzenden Josef Hamperl, Feuerwehr Rettenbach. Die Feuerwehrvereine zählen insgesamt 12.549 Mitglieder. Sie investierten aus der Vereinskasse rund 217.000 Euro für den aktiven Dienst und entlasteten somit die Kommunen. Bei Lehrgängen an den staatlichen Feuerwehrschulen bildeten sich 49 Aktive weiter, 43 neue Atemschutzgeräteträger ließen die Gesamtzahl auf 303 ansteigen, nachdem nun auch die Feuerwehr Schillertswiesen als 13. Wehr im westlichen Landkreis mit Atemschutz im neuen TSF-W ausgerüstet ist.

Rosi Meier ging als Kreis-Frauenbeauftragte auf die Aktivitäten der Feuerwehrdamen ein, nannte unter anderem einen Seminartag in Pösing. Es sind vor allem aber auch die Frauen, die sich bei der Betreuung des Nachwuchses in den Kinderfeuerwehren einbringen. 433 Kinder zählen die 45 Feuerwehren. Am 14. Juli findet die nächste Auflage der Kinderfeuerwehr-Olympiade in Hohenwarth statt. Josef Pusl berichtete von einem leichten Anstieg der Zahlen im Jugendbereich auf 560 Buben und Mädchen. Der Inspektionsjugendwart appellierte an die Wehren, sich in die Ausrichtung von großen Wettbewerben und Abnahmen einzubringen. Für 20. Juli ist die Jugendleistungsspange am Kreissportfeld geplant, die Jugendflamme 2 und 3 wird im September abgenommen und beim Wissenstest lautet das Thema heuer Fahrzeugkunde.

Nach sechs Jahren im Amt hört Florian Hierl zum 1. Mai als Kreisbrandinspektor auf und übergibt seinen Posten an den Reichenbacher Norbert Mezei, aktuell Kreisbrandmeister für den Bereich 2/4, Zell. Mezei sagte bei der Versammlung am Freitag, dass er hoffe, die Fußstapfen seines Vorgängers ausfüllen zu können und dankte für den Vertrauensvorschuss. „Meine Türen stehen alle offen“, betonte Mezei, „ich freue mich auf eine gute, kameradschaftliche Zusammenarbeit“.

 

In Führungsposition ändert sich das gesamte Leben

Ein Reigen von Grußworten beschloss diesen Abend. Kreisbrandrat Mike Stahl dankte den Aktiven, dass sie mit ihrem Einsatz ein ganzes Stück Freizeit und Lebensqualität verschenken. Alle Menschen wissen die Notrufnummer, viele aber wissen nicht, wie das System dahinter funktioniere, bedauerte Stahl. Nämlich rund um die Uhr, Tag und Nacht, 365 Tage im Jahr, zum Nulltarif. Er freute sich, mit Norbert Mezei einen nahtlosen Übergang zum neuen KBI gefunden zu haben, denn mittlerweile sei es nicht mehr selbstverständlich, Führungskräfte zu finden. „Ab dem Tag, an dem man ein solches Amt übernimmt, ändert sich der Tagesablauf, die Zeit, das Leben“, sprach Stahl aus Erfahrung. Wer glaube, Führungskräfte „hüpfen a bisserl bei Feuerwehrfesten rum, organisieren Lehrgänge und fahren zu Einsätzen“, der habe sich gewaltig getäuscht. Hinter dem Amt des Kreisbrandinspektors stecke viel mehr als das, was in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Für einen Nachfolger von Mezei als KBM laufen bereits „sehr gute Gespräche“.

Julian Preidl, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler, sprach eine mögliche Änderung der Altersgrenzen im Feuerwehrgesetz an. Wer will, sollte bis 67 oder 68 Jahren aktiven Dienst leisten können. Zudem soll der Eintritt in die Jugendfeuerwehr von zwölf auf zehn Jahre herabgesetzt werden und der Einsatzdienst schon mit 16 Jahren möglich sein. „Ihr seids das Rückgrat unserer Sicherheit“, rief er den Feuerwehrvertretern zu.Stellvertretende Landrätin Gerlinde Graßl lobte Florian Hierls Arbeit mit „Begeisterung, Kompetenz, Freude und Tatkraft“. Es war stets ein freundschaftliches Miteinander. Aus den Berichten las sie heraus, wie breitgefächert das Spektrum der Feuerwehren ist. „Ohne Feuerwehren sind die Menschen Gefahren weitgehend ausgeliefert“, überlegte sie. Bürgermeisterin Alexandra Riedl betonte stellvertretend für ihre Amtskollegen, dass die Kommunen wissen, „dass wir uns auf euch verlassen können“. Der Dienst sei unbezahlbar und halte die Gesellschaft am Laufen. Bernhard Hager für die Polizeiinspektion Roding und Sonja Muhr als Vertreterin des BRK lobten die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren, die in den vergangenen 25 Jahren deutlich an Professionalität gewonnen habe.